Hoffnungsvolle Signale


Im SAZ läuft der Betrieb zunächst weiter. Markus Bosshard (l.) arbeitet mit Lernenden an Schlitten. Bild: Michi Läuchli
Im SAZ läuft der Betrieb zunächst weiter. Markus Bosshard (l.) arbeitet mit Lernenden an Schlitten. Bild: Michi Läuchli
Wirtschaft. Zwei dringlich erklärte Postulate im Stadtzürcher Parlament wollen das stark gefährdete Ausbildungszentrum SAZ retten. Und dank des Crowdfundings sind die Löhne bis Ende Oktober vorerst gesichert.
Die Uhren des Schreiner Ausbildungszentrums Zürich (SAZ) stehen auf einer Minute vor zwölf, davon berichtete Anfang September nicht nur die Schreinerzeitung, sondern auch nationale Medien. Nun scheint es, als dürfte die Lehrwerkstatt Hoffnung für ein Weiterbestehen schöpfen. Wie die SAZ- Leitung am vergangenen Donnerstag mitteilte, haben gleich zwei Parteien im Zürcher Gemeinderat ein Postulat eingereicht. «Mit den beiden vom Rat als dringlich erklärten Postulaten – eines eingereicht von der Alternativen Liste (AL), das andere von der SVP – hat sich eine aussergewöhnliche Allianz gebildet», schreibt das SAZ.
Dies sei gemäss Mitteilung ein starkes Signal: «Die Zukunft der handwerklichen Ausbildung wird im politischen Raum nicht mehr als Randthema, sondern als eine zentrale Investition in die Jugend, in Fachkräfte und in die Wettbewerbsfähigkeit der Region verstanden.»
Auch das Crowdfunding zugunsten des SAZ hat in kurzer Zeit beachtliche Fortschritte erzielt. Auch wenn bislang nur ein Zwischenziel erreicht ist, «besteht nun die Perspektive, die dringend notwendige Sofortfinanzierung von 300 000 Franken sicherzustellen.» Bei Erreichen dieser Marke würde auch die Unterstützung durch mehrere angefragten Stiftungen freigesetzt, was dem SAZ einen echten Neustart ermöglichen könnte. «Wer heute in die Ausbildung investiert, investiert direkt in die Zukunft der Branche», wird SAZ-VR-Präsident Markus Bosshard zitiert.
Das gesamte Team sowie die Lernenden des SAZ zeigen sich laut Mitteilung hoch motiviert und zutiefst dankbar für die breite Hilfe und den Zuspruch aus der Öffentlichkeit. Erste neue Aufträge und mehrere Kundenanfragen stimmten zuversichtlich. Zwar sei auch damit die endgültige Rettung noch nicht gesichert, dennoch deute vieles darauf hin, dass ein Fortbestand möglich wäre. «Entscheidend ist eine tragfähige Finanzierung, die jungen Menschen über Jahre hinweg sichere Ausbildungsplätze garantiert», sagt SAZ-Vizepräsident Ernesto Wieland.
Der Verwaltungsrat arbeitet derzeit an der Sicherung des operativen Geschäfts. Parallel dazu wird eine neue strategische Leitung vorbereitet, die das SAZ nach erfolgreicher Stabilisierung in die Zukunft führen soll.
www.saz.swissVeröffentlichung: 02. Oktober 2025 / Ausgabe 40/2025