Holzleuchtturm soll strahlen

So könnte das Holzhochhaus des Eidgenössischen Kompetenzzentrums aussehen. Visualisierung: Staufer & Hasler Architekten AG, JB Kempter Fitze AG

Vision.  Lignum Ost würde in Frauenfeld TG gerne ein Holzhochhaus sehen. In diesem soll ein eidgenössisches Kompetenzzentrum für Holz-, smarte Gebäude-Technologie und Nachhaltigkeit entstehen.

Wie sollen 127 Millionen Franken eingesetzt werden? Diese Frage hat der Kanton Thurgau seinen Einwohnern gestellt. Denn durch den Verkauf von Partizipationsscheinen bescherte die Thurgauer Kantonalbank dem Kanton als Eigentümer den Geldsegen. Das Volk durfte Vorschläge einreichen, wie die Millionen eingesetzt werden könnten. Diese Möglichkeit hat auch Lignum Ost, die regionale Arbeitsgemeinschaft der Dachorganisation der Schweizer Wald- und Holzwirtschaft, genutzt. Sie hat zwei Projekte vorgestellt: einen Holzaussichtsturm im Naherholungsgebiet von Frauenfeld sowie ein Holzhochhaus, ebenfalls in der Kantonshauptstadt, das zum eidgenössischen Kompetenzzentrum für Holztechnologie, Gebäude-IoT («Internet of Things») und Nachhaltigkeit werden soll.

Eine Jahrhundert-Chance

«Der Kanton Thurgau hat eine Jahrhundert-Chance», sagte Lignum-Ost-Geschäftsführer Simon Biegger. «Er hat die Möglichkeit, eine wegweisende Investition zu tätigen, welche unsagbare Chancen beinhaltet – für unseren Kanton und die Schweiz. Mit einer Ausstrahlungskraft und einen Einflussbereich weit über unsere Landesgrenzen hinaus. Etwas, das es so auf der Welt noch nicht gibt.» Mit der Realisation des Kompetenzzentrums investiere man für die nächsten Generationen, sagte Biegger. Klimaerwärmung sei ein allgegenwärtiges Thema, CO2-neutrales und nachhaltiges Bauen seien Anforderungen, welche immer mehr an Wichtigkeit erlangten. «Gebäude-IoT, also smarte Häuser, damit zum Beispiel Energie optimiert eingesetzt werden kann, beschäftigt uns heute schon. In Zukunft noch markant mehr – und dies ist eine wichtige und richtige Entwicklung.»

Thomas Rohner, Professor für Holzbau und Building Information Modeling (Bim) an der Berner Fachhochschule, sagte: «Das Kompetenzzentrum wird als Leuchtturm für die Region weit über die Landesgrenzen hinausstrahlen.» Als Innovationszentrum, Denkfabrik, Kreativwerkstatt, Kollaborationsplattform, Bildungsstätte und Konzeptschmiede sei es der Ort, wo das künftige Bauen entwickelt wird. Kosten soll das Projekt 60 bis 80 Millionen Franken. Eine kantonale Projektgruppe selektiert nun die 95 eingereichten Vorschläge.

www.lignum-ost.ch

nicole d'orazio

Veröffentlichung: 15. Oktober 2020 / Ausgabe 42/2020

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