Im Winter war es schwierig, an Schrauben zu kommen

Bild: Susanne Barandun Gion Barandun möchte schreinern, solange es ihm die Gesundheit erlaubt. Tochter Sara steht als Nachfolgerin bereit.

Gion Barandun war 36 Jahre alt, als er 1987 die Schreinerei von seinem Vater Paul übernahm. Damals führte der Betrieb in Feldis noch Zimmereiarbeiten aus und baute ganze Häuser. Auch unten im Tal. Es gab zwar eine Strassenverbindung nach Feldis, doch die war gerade für grössere Transportwagen herausfordernd zu fahren. «Im Winter war die Zufahrt stark erschwert», erzählt Gion Barandun.

Um nicht wegen jeder Schraube ins Tal fahren zu müssen, legte er sich ein grosses Lager an Hölzern und Beschlägen an. 2001 wurde die Strasse ausgebaut. Damit verbesserte sich zwar die Zufahrt. Dafür nahm die Konkurrenz zu. Auch aus dem Ausland kamen jetzt Zimmerleute ins Bergdorf. Doch blieben die von polnischen Baufirmen gebauten Häuser die Ausnahme. «Viele Bauherren schätzen es, dass wir vor Ort sind», sagt Barandun.

Sich stets an die Verhältnisse anpassen

Die Schreinerei hat sich in den vergangenen 82 Jahren immer wieder an die veränderten Bedingungen anpassen können. «Ein guter Maschinenpark, und den Kunden das Gefühl vermitteln, dass sie willkommen sind»: Darin sieht Barandun Gründe dafür, dass der Betrieb bis heute Bestand hat. Am Wichtigsten sei aber, dass die Familie immer zusammengehalten habe und alle mitanpacken würden, wo es notwendig ist. Eine Tochter an der Werkbank, die Ehefrau im Büro.

Für die Zukunft hofft Barandun, dass Tochter Sara Barandun das nötige Flair hat, um den Betrieb erfolgreich weiterzuführen. «Schön wäre es, wenn wir wieder Lernende im Betrieb ausbilden könnten», sagt Barandun. Und seine eigenen Pläne? «Solange es die Gesundheit erlaubt, möchte ich in der Schreinerei weiterarbeiten. Und die Zeit mit meinen Enkeln geniessen.» Als ehemaliger Skilehrer freut er sich schon darauf, der kleinen Luna die Spitzkehre und den Grätenschritt beizubringen

www.schreinerei-barandun.ch

Helen oertli

Veröffentlichung: 11. März 2021 / Ausgabe 11/2021

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