Kompakte Helfer im Alltag

Bild: Philipp Heidelberger

Getestet.  Seit einigen Monaten sind die Handhobelmaschine und die Kantenfräse mit 12-V-Akku von Bosch erhältlich. Wie sich die beiden Geräte in der Praxis bewähren, hat die Senn Innenausbau GmbH aus dem zürcherischen Hettlingen überprüft.

Während rund dreier Monate arbeiteten die Fachleute der Schreinerei Senn mit den beiden Testmaschinen von Bosch. Die Hand-hobelmaschine GHO 12V-20 kam dabei hauptsächlich für Montagearbeiten auf der Baustelle zum Einsatz. Die Kantenfräse GKF 12V-8 wurde mehrheitlich in der Werkstatt eingesetzt. «Am Anfang waren wir schon etwas skeptisch, ob die Maschinen mit dem 12-V-Akku genügend Leistung haben», erzählt Pascal Senn. Bei der Hobelmaschine machte sich dies manchmal auch bemerkbar. Bei mit Kunstharz belegten 19-mm-Spanplatten und voller Spanabnahme sei die Maschine an ihre Grenzen gekommen und auch der Akku entsprechend schnell leer geworden. «Für normale Anpassarbeiten reicht sie aber völlig aus», sagt Pascal Senn. Als gewöhnungsbedürftig erachten die Schreiner die Sicherung, die mit Daumen oder Zeigefinger bedient werden kann.

Ergonomisch und leise

Positiv aufgefallen ist der umsteckbare Spanauswurf. «Toll, dass einem die Späne dann auch ohne Staubsauger nicht ins Gesicht fliegen.» Je nachdem, von welcher Seite der Auswurf eingesteckt ist, passt der Hobel aber nicht mehr richtig in die vorgeformte Systembox. Auch bei tiefen Fälzen kann einem der Auswurf im Weg sein. Dafür lässt sich zum Fälzen der Wellenschutz sehr einfach hochschieben. An der handlichen Maschine sind ausserdem die sehr effiziente Motorbremse und der tiefe Geräuschpegel im Leerlauf positiv aufgefallen.

Mit der Leistung der Kantenfräse sind die Schreiner sehr zufrieden. «Erst als ich mal versuchte, mit einem 12er-Fräser in einer 16er-Spanplatte eine durchgehende Nut in einem Durchgang zu fräsen, liess die Drehzahl zu stark nach, und die Fräse begann zu springen», sagt Pascal Senn. Obwohl es sich um eine Kantenfräse handelt, vermissten die Schreiner die Möglichkeit, einen kleinen Anschlag zu montieren, um allenfalls auch mal eine kleine Nut oder einen Falz fräsen zu können. Dank der geraden Kanten am Maschinentisch geht dies aber auch mit einer Latte. Bei solchen Arbeiten bleiben dann aber die Späne im relativ hohen Durchgang des Tischs liegen, und man muss sie wegpusten.

Dafür liegt die Fräse gemäss den Schreinern sehr gut in der Hand. Auch der Ein-/Aus-Schalter ist gut positioniert und so eingelassen, dass man ihn nicht versehentlich betätigt. «Ganz toll ist, dass man beim Fräsen nicht ständig auf ein Kabel achten muss.» Auch die Tiefenverstellung mit Feinjustierung funktioniert einwandfrei und präzise.

Weil die Maschine mit einem 8er-Futter ausgeliefert wird, wäre für die Schreiner ein kleines Fräserset oder zumindest ein zusätzliches 6er-Futter wünschenswert, zumal sie fast ausschliesslich Fräswerkzeuge mit 6er-Schaft im Einsatz haben. Dafür schätzen die Schreiner die Spindelarretierung, die fix einrastet. Beim Fräserwechsel muss man so nicht ständig die Arretierung gedrückt halten.

Staub trübt Akku-Anzeige

Ein spezielles Detail haben die Schreiner bei beiden Maschinen festgestellt: Auf irgendeinem Weg gelangt Staub in die Akku-Ladestandsanzeige. «Man kann die Anzeige nach wie vor ablesen, aber wir können uns nicht erklären, wo der Staub herkommt, von aussen scheint alles sauber abgedichtet zu sein», erzählt Pascal Senn. Positiv erwähnenswert ist im Weiteren, dass sich beide Maschinen auch von Linkshändern uneingeschränkt bedienen lassen.

www.senn-innenausbau.ch

Fazit

Versprechen gehalten

«Trotz des kleinen Akkus leisten die Maschinen das, was man von ihnen erwartet. Insbesondere für kleine Arbeiten lassen sie sich sehr flexibel einsetzen, und man muss nicht ständig einem Kabelanschluss nachrennen. Wir können diese Maschinen gut gebrauchen und haben sie nach dem Test übernommen.»

ph

Veröffentlichung: 31. August 2018 / Ausgabe 35/2018

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