Locker von der Hand hobeln

Bild: Makita SA

Elektrowerkzeuge.  Handhobelmaschinen finden sich in jedem Schreiner-Montagefahrzeug und sind ein unabdingbares Werkzeug. Die SchreinerZeitung hat eine Marktübersicht zusammengestellt und nennt die wichtigsten Entscheidungskriterien beim Kauf einer neuen Maschine.

Geht es um das exakte Anpassen von Blenden und Passleisten, greift der Monteur nach wie vor zur Handhobelmaschine. Gerade Schnitte lassen sich zwar schnell und einfach mit einer Tauchsäge bewerkstelligen, aber für das millimetergenaue Anpassen an unebene Böden, Wände und Decken auf den Riss ist die Handhobelmaschine die erste Wahl vieler Schreiner. Ausserdem können Werkstücke ohne Weiteres individuell abgeschrägt, gefast und abgesetzt gehobelt werden.

Wie bei ihrer grossen Schwester, der stationären Hobelmaschine, hat sich das eigentliche Funktionsprinzip über die Jahre nicht verändert: Ein Motor treibt über einen Riemen die Hobelwelle an, die Spanabnahme kann der Benutzer über einen Drehknopf einstellen. Während die Welle bei fast allen Maschinen eine Hobelbreite von 82 mm zulässt, haben die Hobelwellen viele verschiedene Masse. Dadurch unterscheiden sich auch die Drehzahlen der verschiedenen Maschinen zum Teil erheblich. Ein Sonderling ist die «EHL 65 EQ» von Festool, die eine Hobelbreite von 65 mm aufweist. Festool ist zudem immer noch der einzige Hersteller, der auf Hobelwellen mit einem einzelnen Messer mit ziehendem Schnitt setzt statt der üblichen zwei geraden Messer. Eine weitere Besonderheit bietet das schwere Modell vom selben Hersteller, welches sich sogar mit drei unterschiedlichen Wellen für strukturierte Oberflächen ausrüsten lässt.

Kabel und Akku

Generell weisen alle schweren Handhobelmaschinen einen stärkeren Motor auf, der eine grössere Spanabnahme erlaubt. Zu den leichten und schweren Modellen gesellen sich auch in diesem Bereich Ausführungen mit einem Akku. «Dank 18-Volt-Akkus haben die Maschinen genügend Kraft», sagt Peter Zaugg von der Immer AG in Uetendorf BE. Für langanhaltende Einsätze braucht es allerdings grosse Akkus mit entsprechend Ampèrestunden (Ah). Je grösser der Akku, desto schwerer die Maschine. Der Fachmann für Maschinen und Werkzeuge bestätigt deshalb: «Die überwiegende Mehrheit der verkauften Handhobelmaschinen sind mit einem Netzkabel ausgerüstet.»

Ergonomie entscheidet

Wichtig vor dem Kauf einer neuen Maschine ist deshalb, dass der Benutzer – also der Monteur – die Maschine in die Hände nehmen kann. Nur so spürt er, ob sie für seine Bedürfnisse gut ausbalanciert, zu schwer oder zu leicht ist. «Da mit der Hobelmaschine oft einhändig und seitlich abgekippt gearbeitet wird, sollte das Handling beim Kaufentscheid an erster Stelle stehen», erklärt Peter Zaugg. Einen grossen Einfluss darauf hat natürlich auch die Gestaltung des Griffes, also wie rutschfest ist er, lässt er sich mit einer und zwei Händen gut greifen? Passt die Position des Gasschalters und eines allfällig vorhandenen Feststellknopfes?

Zubehör für sauberes Arbeiten

Heute beinahe unabdingbar ist zudem ein umstellbarer Spanauswurf mit Adapter für verschiedene Staubsaugerschläuche. Denn nur wenn sich das System einfach und schnell umbauen sowie anschliessen lässt, wird es in der Realität auch eingesetzt. Eine funktionierende Staubabsaugung ist nicht nur gut für die Lungen des Monteurs, es erspart ihm ausserdem einen Grossteil der Putzarbeit. Insbesondere beim Hobeln von Span- und MDF-Platten ist ein Raum schnell mit einer lästigen Staubschicht überzogen. Aufgrund des Staubes empfiehlt Zaugg, Handhobelmaschinen ab und zu mit Druckluft zu reinigen. Ansonsten seien es sehr pflegeleichte Maschinen, die kaum Probleme bereiten. Einzig den Riemen sollte man jeweils kontrollieren und gegebenenfalls austauschen. Er nutzt sich mit der Zeit ab und wird spröde. «Es ist ärgerlich, wenn der Riemen auf der Baustelle reisst und es deshalb zu Verzögerungen kommt», sagt Peter Zaugg. Zum Glück haben aber die meisten Händler Ersatzriemen für jene Maschinen am Lager, die sie im Angebot haben.

Zusätzliche Bearbeitungen

Wer ausserdem ab und zu einen Falz mit der Handhobelmaschine fräsen will, sollte sicherstellen, dass passende Parallel- und Seitenanschläge vorhanden sind. Zudem unterscheiden sich die maximal möglichen Falztiefen aufgrund des Maschinengehäuses erheblich. Einige Geräte erlauben lediglich Fälze unter 10 mm, während mit anderen Fräsungen über 20 mm möglich sind.

Praktisch, aber für Profis selten ein Thema sind Hilfseinrichtungen für den stationären Betrieb dieser Handhobelmaschinen. «Falls nötig, nimmt der Schreiner das Werkstück eher am Abend zurück in die Werkstatt und erledigt die Hobelarbeit auf der Abrichthobelmaschine», berichtet Zaugg. Egal ob im Hand- oder Stationärbetrieb – auch bei den Handhobelmaschinen müssen Schutzvorrichtungen wie Abdeckungen oder der Noppen an der Hobelsohle (Parkschuh) für den Auslaufschutz einsatzbereit sein, damit nicht plötzlich der Parkettboden ungewollt «gehobelt» wird.

Die Tabelle zeigt eine Übersicht der in der Schweiz erhältlichen Handhobelmaschinen. Sofern vorhanden, werden pro Hersteller zwei Modelle präsentiert: Entweder zwei verschiedene Motorisierungen oder, wenn verfügbar, eine Variante mit Netzkabel und eine mit Akku.

www.immerag.ch

ph

Veröffentlichung: 15. Oktober 2015 / Ausgabe 42/2015

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