Millionenschaden nach Grossbrand bei Flumroc

Der Grossbrand bei Flumroc richtete grossen Schaden an. Gefahr für Mensch und Umwelt bestand nicht. Bild: Kantonspolizei St. Gallen

Feuersbrunst. Am späteren Donnerstagabend ist es bei der Firma Flumroc in Flums SG zu einem Brand gekommen. Gemäss ersten Erkenntnissen ist Steinschmelze aus einem Ofen überlaufen und in den umliegenden Bereich innerhalb der Firma gelangt. Der Schaden soll in die Millionen gehen.

Bei Flumroc werden zur Herstellung von Dämmmatten Steine im Ofen eingeschmolzen und danach durch einen Ablass in die Schleudermaschine zur Weiterverarbeitung gelassen. Diese rund 1500 Grad heisse Schmelze geriet laut Meldung der Kantonspolizei St. Gallen kurz nach 21 Uhr am Donnerstagabend (9. Oktober) aus noch unbekannten Gründen aus dem Förderungsprozess und letztlich auf den Boden. Durch die hohen Temperaturen frass sich die Schmelze durch mehrere Stockwerke hindurch nach unten. Dies hatte eine erhebliche Rauchentwicklung zur Folge. Es bestand zudem die Möglichkeit, dass auch schädliche Gase austreten. Die Einsatzkräfte schätzten die Lage zunächst so sein, dass ein Sirenenalarm ausgelöst wurde. Diese Warnung haben die Behörden noch in der Nacht wieder zurückgenommen.

Hitze lässt Löschwasser verdampfen

Nach Meldungseingang seien die Einsatzkräfte umgehend mit einem Grossaufgebot vor Ort gewesen, darunter mehrere Feuerwehren, und hätten mit den Löscharbeiten begonnen. «Diese gestalten sich insofern schwierig, weil das Löschwasser durch die grosse Hitze umgehend verdampft und die Schmelze nur sehr langsam kühlen kann. Zudem können die betroffenen Räumlichkeiten und der betroffene Schmelzofen wegen der grossen Hitze aktuell nicht betreten werden», heisst es in der Meldung.

Ursache noch unbkannt

Die Löscharbeiten dauern weiterhin an und die Feuerwehr versucht, die ausgelaufene Schmelze zu kühlenIm Einsatz stehen mehrere Feuerwehren, ein Löschzug der SBB, die Kantonspolizei St.Gallen mit Fachspezialist/innen, ein Statiker, die Wasserversorgung und die ARA Flums sowie die Gebäudeversicherung. Zu Personenschaden sei es glücklicherweise nicht gekommen. Weshalb die Schmelze aus dem Förderungsprozess geriet, ist unklar. Die Staatsanwaltschaft des Kantons St.Gallen hat die Kantonspolizei St.Gallen mit der Ursachenermittlung beauftragt. Der entstandene Sachschaden dürfte in die Millionenhöhe gehen.

Neuer Ofen seit Frühling 2024 in Betrieb

Ende April 2024 hat Flumroc in Anwesenheit von Bundesrat Albert Rösti den weltgrössten Elektroschmelzofen für Steinwolle in Betrieb genommen (die Schreinerzeitung berichtete). Der neue Ofen sei ein Meilenstein für den Flumser Steinwollproduzenten und eine wichtige Investition in die Zukunft. Nach einer Planungs- und Bauzeit von zwei Jahren und einer Investition von über 100 Millionen Franken hatte die Firma durch den Ersatz von fossilen Brennstoffen einen grossen Schritt in Richtung Dekarbonisierung gemacht.

Stefan Hilzinger

 

Veröffentlichung: 10. Oktober 2025