Möbelpflege beim Umzug

Gab es beim Umzug Möbelschäden, so griff man früher meist zu Glutinleim. Die Platten oder das Granulat mussten vor der Verwendung jedoch erst eingeschmolzen werden. Bild: Markt.de

Stressfreier Wohnortswechsel.  Anfang Oktober ist offizieller Umzugstermin. Zu diesem Thema waren in der SchreinerZeitung vor gut 70 Jahren praktische Tipps zu finden. Verfasst in einem «Ferienartikel» von «Fräulein Irma Weber».

Wer schon einmal umgezogen ist, der weiss, dass er kleine Umzugsschäden inkauf nehmen muss. Während diese heute meist schnell wieder geflickt sind, war der Aufwand früher um einiges grösser, wie der Artikel aus der ScheinerZeitung vom 12. September 1941 zeigt:

«‹Dreimal umziehen ist so gut wie einmal abbrechen›, so behauptet ein Sprichwort. Gewiss, aber mit Kopfzerbrechen und Jammern sind ärgerliche Vorkommnisse nicht beseitigt, vielmehr heisst es praktisch denken und die Sache couragiert anpacken. Natürlich muss man sich, bevor der Umzug beginnt, im Klaren sein, wie die Möbel gestellt werden. Erleichtert wird diese Aufgabe, wenn man einen genauen Plan der Wohnung macht und im genauen Verhältnis dazu die Grundrisse der Möbel aufzeichnet und ausschneidet.

Anpacken, nicht jammern

Kleinere wertvollere Sachen packt man natürlich am besten in Kisten ein. Erleichtert wird der Transport derselben, wenn man Handhaben anbringt; es genügt, wenn man Löcher bohrt, ein starkes Seil durchleitet und auf der Innenseite verknotet. Für jede Kiste sollte ein Verzeichnis des Inhalts angefertigt werden, ebenso sollte man einen Zettel aufkleben, auf dem steht, in welches Zimmer ihr Inhalt gehört. Dass beim Umzug hin und wieder etwas kaputt geht, das weiss wohl jede Hausfrau. Dann jammere, schimpfe und weine man nicht, dadurch wird keine zerbrochene Vase und keine abgesplitterte Möbelecke wieder ganz. Vielmehr greife man, sofern noch etwas zu retten ist, zum Leimtopf und zum Kitt und suche zu bessern, was eben noch möglich ist. Selbstverständlich darf man sich nicht an grössere Reparaturen wagen, das ist Sache des Fachmanns und will verstanden sein.

Das Leimen will gelernt sein

Zunächst wickelt man die Leimtafel in ein altes Tuch und zerschlägt sie darin in kleine Stücke. Diese übergiesst man in einem Topf mit so viel Wasser, dass sie fast davon bedeckt sind, und lässt sie einen Tag weichen. Erst dann bringt man sie zum Erhitzen aufs Feuer, aber stets im Wasserbad, da sonst der Leim seine Bindekraft verliert. Wenn er völlig aufgelöst ist, muss er eine dünne Suppe bilden. Dann werden die zu verleimenden Teile angewärmt – kleine Teile kann man in die Ofenröhre legen –, mit Leim bestrichen und dann fest zusammengepresst. Das richtige Leimen ist keine so einfache Sache, weshalb man es am besten einem Schreiner überlässt.»

www.schreinerzeitung.ch

Veröffentlichung: 12. September 2013 / Ausgabe 37/2013

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