Richtig heissen Druck machen

Touchscreens sind auch bei den Furnierpressen angekommen und bieten nette Funktionen. BIld: Arthur Bründler AG

Furnierpressen.  In Schreinereien ist die Furnierpresse trotz grossem Angebot an fertig beschichteten Platten nicht wegzudenken. Richtig gewartet, hält die Presse Jahrzehnte, dennoch braucht es irgendwann eine neue. Welche Modelle es in der Schweiz gibt, zeigt eine Übersicht.

Die Furnierpresse ist wohl eine der einfachsten Maschinen in einer Schreinerei, die Funktion hat sich seit der Erfindung des Hydraulikzylinders kaum verändert. Dank simpler und robuster Technik kann eine Presse ohne Weiteres mehrere Jahrzehnte ihren Dienst tun. «Meistens handelt es sich beim Kauf einer neuen Presse um eine Ersatzinvestition», sagt Peter Eigenmann. Verändert habe sich insbesondere, dass früher eine 2,5 m lange Anlage ausgereicht hat. «Aufgrund der grösseren Raumhöhen werden aber auch die Bauteile immer länger, deshalb wählt man heute häufig eine 3 m lange Presse», so der Geschäftsleiter der Eigenmann AG aus Dietfurt SG.

Die richtige Platte zum Einheizen

Verändert hat sich teilweise die Steuerung der Anlage: Bei manchen Modellen ist ein Touchscreen bereits Standard, optional bietet es fast jeder Hersteller an. Ob dies Sinn macht, sei mal dahingestellt. Aber die Steuerung erlaubt natürlich praktische Funktionen wie das automatische Berechnen des Pressdruckes durch Eingabe der Werkstückgrösse und des spezifischen Drucks oder verschiedene zeitgesteuerte Funktionen.

Bei den Heizplatten kommen meistens elektrisch beheizte Varianten zum Einsatz, Wasser oder Thermo-Öl führende Platten sind aber nach wie vor verfügbar. Je nach Hersteller gibt es die Platten in blanker Ausführung, harteloxiert oder mit Folie bespannt. Die Eloxalschicht ist zwar sehr widerstandsfähig, wird sie aber beschädigt oder zerkratzt, muss die ganze Platte gewechselt oder repariert werden. «Die Folie kann der Schreiner selber austauschen, und sie kommt auch bei Durchlaufanlagen zum Einsatz, wo sie sich schon lange bewährt», sagt Peter Eigenmann.

Wer in seiner Presse Mineralwerkstoffe erhitzen will, tut gut daran, in Heizplatten mit höherer Maximaltemperatur zu investieren. Diese erlauben Temperaturen von bis zu 160 °C und halten diese auch aus. Werden Standardplatten überhitzt, kann dies zu Beschädigungen führen, weil die Verklebung der Platten nicht für solche Temperaturen ausgelegt ist.

Reinigen und kontrollieren

Zur Wartung einer Presse gehört nebst dem regelmässigen Reinigen insbesondere die Sichtkontrolle. «So erkennt man, wenn ein Zylinder schwitzt, und kann diesen frühzeitig austauschen, um Folgeschäden zu verhindern», sagt Eigenmann. Wo nötig, darf auch das gelegentliche Schmieren über vorhandene Schmiernippel und das Wechseln des Ölfilters nicht vergessen werden. Ein Ölwechsel ist gemäss Eigenmann nur selten nötig und hängt stark von der Anzahl Betriebsstunden ab. Ob ein Wechsel angebracht ist, lässt sich am besten durch das Messen des Wassergehaltes feststellen. Denn ein Wechsel kostet Geld und das ganze System muss durchgespült werden.

Bei alten Pressen kann dies sogar zu Leckagen führen, weil über Jahrzehnte eingelaufene Zylinder durch kleine Schmutzpartikel abgedichtet wurden. «Deshalb führen wir einen Ölwechsel nur durch, wenn es wirklich nötig ist, insbesondere bei alten Modellen», ergänzt Peter Eigenmann.

Auf den nächsten zwei Seiten folgt eine Übersicht über die in der Schweiz erhältlichen Furnierpressen.

www.eigenmannag.ch

ph

Veröffentlichung: 09. November 2017 / Ausgabe 45/2017

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