Tolle Auswahl für den Schreiner

Das CAD-Programm ist der zentrale Knotenpunkt einer modernen Arbeitsvorbereitung und sollte bewusst evaluiert werden. Bild: SZ, Noah J. Gautschi

CaD-Vergleich.  Bei der Suche nach einem neuen CAD-Programm kann man schnell einmal den Überblick verlieren. Die folgende tabellarische Auflistung ist eine Hilfestellung in Form eines nichtwertenden Vergleichs der gängigsten Programme für Schreinerbetriebe.

In den letzten zehn Jahren ist die Zahl der Betriebe, die ohne ein CAD-Programm arbeiten, verschwindend klein geworden. Die Programme haben einen festen Platz in der Schreinerausbildung und im Arbeitsalltag des Schreiners eingenommen. Die Fülle des Marktangebotes macht die Programmauswahl jedoch nicht gerade einfacher. Und es gilt, die Spreu vom Weizen zu trennen, um das optimale Programm für den eigenen Betrieb zu finden.

Durchgängigkeit lautet die Devise

Ein zentrales Element, das immer noch im Mittelpunkt aller Programmhersteller steht, ist die Durchgängigkeit. Die Anbindung an eine Branchensoftware, ein ERP, und die korrekte und sinnvolle Datenausgabe sind entscheidende Kriterien für den Kunden. Die erarbeiteten Daten müssen zur Visualisierung und zur Konstruktionsplanung gleichermassen verwendbar sein, wie auch für die spätere Ausgabe der Stückliste, die Maschinenansteuerung im Betrieb und den abschliessenden Lieferschein mit Erkennungscode. Durchwegs alle Anbieter haben in diesem Bereich ihre eigenen Lösungen erarbeitet.

Ein Teil der Hersteller hat für den Schreiner eine eigene Branchensoftware im Angebot. Andere bieten mit einer Schnittstelle die Möglichkeit, mit einem bestehenden oder spezialisierten Branchenprogramm zu interagieren. In der folgenden Vergleichstabelle erkennt der Schreiner die Möglichkeiten der verschiedenen Anbieter auf einen Blick.

Die dritte Dimension für Genauigkeit

Wer seine CAD-Daten vollumfänglich weiterverwenden will, kommt an einer Planung in 3D nicht vorbei. Nur wenn für die einzelnen Bauteile eine Länge, Breite und Höhe definiert worden ist, lässt sich daraus eine Stückliste generieren. Bei einer Planung, die auf einem 2D-Plan aufbaut, müssen die Werkteile in einem separaten Arbeitsschritt ermittelt werden – und hier entstehen häufig Massfehler.

Ein weiterer Vorteil neben der Fehlerverringerung ist die Reduktion auf einen Grundplan. Alle Änderungen wie Masskorrekturen, Beschlägewechsel oder zusätzliche Ausschnitte, die im Grundplan eingezeichnet werden, kommen automatisch in die Detailschnitte und in die Stückliste. Auch konstruktive Fehler werden bei der 3D-Ansicht für den Planer sichtbar und können vor der Produktion entdeckt werden.

Faktor Bibliothek

Sobald von der Planung in der dritten Dimension die Rede ist, hört man häufig das Argument des erhöhten Zeitaufwandes in der Arbeitsvorbereitung. Wenn der Avor jedes Möbelstück von neuem konstruiert und ohne Vorlagen arbeitet, wird er mit grosser Wahrscheinlichkeit langsamer sein. Genau hier kommt die spezifisch auf die Bedürfnisse des Betriebs zugeschnittene Bibliothek zum Einsatz.

Mit der Hinterlegung aller relevanten Beschläge, Befestigungsmittel und vorkonstruierten Grundkorpusse kann in kürzester Zeit das individuelle Kundenmöbel geplant werden. Der Aufwand für die Erarbeitung und Aktualisierung der betriebseigenen CAD-Bibliothek wird ein immer zentraleres Element zukünftiger Evaluationen. Eine optimierte Bibliothek beschleunigt nicht nur die Planung, sondern beinhaltet auch Materialdaten für Stücklisten und Maschinenbearbeitungen. Die folgende Tabelle zeigt elf Programme, welche für den Schweizer Schreiner durchgängige Lösungen anbieten und bei der nächsten Evaluation mit in den Topf gehören.

njg

Veröffentlichung: 23. April 2015 / Ausgabe 17/2015

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