Arbeiten am anderen Ende der Welt

Florian Müller auf einer Baustelle in Neuseeland. Bild: PD

Ausland.  Philipp Schlatter reiste nach der Lehre nach Neuseeland, lernte Englisch und arbeitete dort als Schreiner. Heute ermöglicht er von der Schweiz aus jungen Berufsleuten einen solchen Aufenthalt. Mitte Monat organisiert er einen Infoanlass.

«Die Faszination, in einem fernen Land meinen Beruf auszuüben, eine neue Sprache zu erlernen und in völlig neue Kulturen einzutauchen, liess mich seit Mitte meiner Lehre nicht mehr los», erzählt der Schreiner Florian Müller. Im September ist er von einem siebenmonatigen Aufenthalt in Neuseeland zurückgekehrt. «Sich in eine neue Arbeitskultur einzuleben und sich dort zurechtzufinden, erwies sich als eine meiner grössten Herausforderungen. Dabei musste ich mehrmals meine bisherige, schweizerische Herangehensweise überdenken und anpassen.» Letztlich hätten ihm diese Erfahrungen andere Sichtweisen aufgezeigt. Nicht nur im beruflichen, sondern auch im persönlichen Bereich lernte Müller täglich etwas Neues.

Philipp Schlatter ermöglicht mit seinem Unternehmen und in Zusammenarbeit mit einem neuseeländischen Temporärbüro jungen Berufsleuten wie Florian Müller, nach der Lehre eine Weile im Ausland zu arbeiten. Er weiss, wovon er spricht. Denn er hat es genauso gemacht.

Viel Arbeit nach dem Erdbeben

«Nach meiner Ausbildung zog es mich fort, und zwar nach Neuseeland. Denn eine dort ansässige Firma war grundsätzlich an mir interessiert, wollte mich jedoch zum Bewerbungsgespräch persönlich sehen», erzählt Philipp Schlatter (Bild unten). Also reiste er mit einem Touristenvisum ans andere Ende der Welt, lernte zuerst Englisch und stellte sich bei der besagten Firma vor. «Das klappte und ich arbeitete dann in Christchurch.» Die Stadt war 2011 von einem schweren Erdbeben teilweise zerstört worden. «Ich durfte sozusagen mithelfen, die Universität wieder aufzubauen.»

Der heute 27-Jährige hat den Aufenthalt genossen. «Als Schweizer bringt man beruflich ideale Voraussetzungen mit. Es gibt viele grosse Schreinereien, Küchenfabriken und Unternehmen, die Bauschreiner brauchen.» Doch auch Zimmerleute und Maurer können gut vermittelt werden. Der Verdienst sei angemessen, man könne davon leben. «Englisch sollte man schon etwas können und sich nicht scheuen, auf andere zuzugehen. Die Leute sind offen, freundlich und man wird gut aufgenommen.»

Wieder zu Hause, hat Schlatter junge Berufsleute nach Neuseeland vermittelt. In drei Jahren waren es rund 50. Er hat mittlerweile eine Einzelfirma gegründet und arbeitet mit dem Temporärbüro zusammen, von dem er in Christchurch beschäftigt worden war. Auch hilft er beim Antrag für ein Arbeitsvisum. «Dieses gilt ein Jahr. Der Aufenthalt sollte mindestens sechs Monate dauern. Viele arbeiten nicht nur, sondern erkunden auch das Land. Es lohnt sich.»

standby

: Herr Ellenberger, was ist die Idee Ihres mobilen Waschplatzes?

Jannis Ellenberger: Ich wollte an die Tradition anknüpfen. Früher hatte jeder an seinem Schlafplatz einen Waschkrug auf der Kommode, später ein kleines Lavabo. Ich wollte mit dem Projekt das Bad wieder in den Schlafbereich holen.

Haben die Materialeigenschaften Ihre Gestaltung beeinflusst?

Mineralwerkstoff lässt sich unter Wärme verformen. Die Abdeckung verkörpert den Fluss des Wassers. Die Rahmenkonstruktion aus massiver, klar lackierter Esche unterstützt die Harmonie.

Wie ist die Abdeckung befestigt?

Mittels einer Schraubverbindung. Der Tisch wird komplett zerlegt geliefert und vom Kunden zusammengebaut. Durch die Rahmenbauweise des Untergestells sind unterschiedliche Schwind- und Quellmasse der beiden Materialien kein Thema.→

www.ellenbergerdesign.ch

Informationsanlass

Arbeiten im Ausland

Philipp Schlatter organisiert am Samstag, 16. November 2019, um 13 Uhr, einen Informationsanlass über Arbeitsaufenthalte in Neuseeland. Dieser findet bei Schlatter Innenausbau in Steinmaur bei Zürich statt. Auch Florian Müller wird von seinen Erlebnissen berichten. Um eine Anmeldung wird gebeten. Um in Neuseeland zu arbeiten, sind drei Jahre Berufserfahrung nötig. Die Lehrjahre zählen mit.

www.viaschlatter.ch

ndo

Veröffentlichung: 07. November 2019 / Ausgabe 45/2019

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