Auf den Elch gekommen

Typisch skandinavisch: Die Bank Detalji aus geölter Eiche, naturbelassenem Papiergarn sowie einer Polsterung aus Wolle. Bild: Stockholmsmässan

Möbelmesse. In Stockholm ist alljährlich vor allem skandinavisches Design zu sehen. Zuletzt gab es jedoch drei Jahre Pause. Nun war es vom 7. bis 11. Februar endlich wieder so weit.

Sie gilt als die grösste Veranstaltung für nordisches Design. Vier von fünf Präsentationen kommen aus den Ländern des Nordens und bilden so einen Querschnitt Skandinaviens. Zusammen mit der Stockholm Design Week, lockt die Möbelmesse jeden Februar trotz Dauerfrostes viele Designinteressierte in die schwedische Hauptstadt. Mit rund 400 Ausstellenden auf 25'000 Quadratmetern gehört die Veranstaltung zu den Wichtigen der Szene. Allerdings scheint auch an Stockholm das Post-Corona-Messe-Syndrom nicht spurlos vorüberzugehen. Messegänger berichten von weniger Ausstellern aus Dänemark, freien Flächen und über die tatsächliche Anzahl der Besucherinnen und Besucher gibt es von der Messe bislang keine Informationen. Erwartet hatte man wiederum rund 30'000. 
 

Alte Schweden bringen frischen Wind

Herr und Frau Schweizer mögen das skandinavische Design. Schicht, pragmatisch und geradlinig – eigenständig und deshalb bei aller Bescheidenheit durchaus auch selbstbewusst zeigt sich das Wirken der Gestalterinnen und Gestaltern aus den skandinavischen Ländern. Und irgendwie ist es auch ein eigener Kosmos. Arbeiten aus Finnland kommen oft anders daher als solche aus Schweden, Norwegen oder Dänemark. So manches eint sie aber auch. Viel Holz und natürliche Materialien, eher helle Farben und viel Licht. Apropos: Lightning wurde aus dem Namen der Messe gestrichen. Leuchten bleiben aber ein wichtiges Ausstellungssegment, weil es eben auch typisch und wichtig ist für das Wohnen im Norden.

Zeichen des Nordens

Durch und durch skandinavisch ist auch die Bank Detalji. Besser gesagt handelt es sich dabei um eine Finnische Co-Produktion. Entworfen hat sie Jenni Roininen, die Kreativdirektorin des finnischen Möbellabels Nikari ist. Die finnische Woodnotes-Gründerin Ritva Puotila hat in den 90er Jahren den Stoff Woodpecker entwickelt. Der Stoff besteht aus Papiergarn. Bei Detalji bildet das natürliche Material die Sitzfläche und auch die Enden der Bank sind damit umwickelt. Das so wichtige Thema der Nachhaltigkeit steckt bei der Arbeit der beiden Finninnen auch im Möbel. Als Polsterung findet Wolle Verwendung, das Eichenholz des Gestells ist geölt.

Christian Härtel

www.stockholmfurniturefair.se
www.stockholmdesignweek.com 

Veröffentlichung: 20. Februar 2023

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