Blick in die Kulturgeschichte des Waldes

Einige der Werkzeuge die früher zur Holzbearbeitung eingesetzt wurden. Bild: Michi Läuchli

Ausstellung. «Im Wald – eine Kulturgeschichte.» Unter diesem Titel bietet das Landesmuseum Zürich den Besuchern aktuell einen interessanten Einblick in die geschichtliche Entwicklung des Waldes und dessen Nutzen. Die Ausstellung dauert bis am 17. Juli.

Hart und beschwerlich war im 19. Jahrhundert die Arbeit im Wald. Die Transporte waren risikoreich. Dies wird den Ausstellungsbesuchern klar beim Betrachten der Bildergalerien und Arbeitsgeräte, die zur Holzverarbeitung benötigt wurden. Auf weiten Transportwegen wurde das Holz gerne auf dem Wasserweg «geflösst», was gefährlich und somit gut bezahlte Arbeit war. Bis weit ins 19. Jahrhundert hinein prägte der Werkstoff Holz das Leben der Menschen. Zuerst als Brennstoff, später als Werk- und Baustoff. Alltägliche Gebrauchsgegenstände, wie auch Werkzeuge wurden aus Holz gefertigt.

Nutzen und Schutz

Der Wald übernimmt als wichtigstes Landökosystem die Aufgabe als Sauerstoffproduzent, Bodenschützer und Lebensraum für Tiere. Zugleich ist er aber auch wichtiger Energie- und Rohstofflieferant, Erholungsoase und Arbeitsort. Das Gleichgewicht zwischen den unterschiedlichen Ansprüchen zu wahren und den Wald rücksichtsvoll zu behandeln, war und ist nicht immer selbstverständlich, wie ein Blick in die Vergangenheit zeigt. Die exzessive Ausbeutung der Waldbestände führte im 19. Jahrhundert dazu, dass sich diese massiv verringerten. Eine grosse Nachfrage nach Eisen, Blei und Silber verlangte Unmengen an Holz um die Heizöfen zu betreiben. Mit dem Aufkommen des Tourismus in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und der zunehmenden Industrialisierung erkannten Vorreiter und Naturschutzpioniere wie Paul und Fritz Sarasin, dass mit dieser rasanten gesellschaftlichen Entwicklung die Naturlandschaften in absehbarer Zeit kaum mehr vorhanden sein dürften. Aus diesem Pioniergeist entstanden die heutigen Nationalparks.

Schützenswerte Inspirationsquelle

Bilder von bekannten Künstler zeigen, dass der Wald seit jeher auch eine wichtige Inspirationsquelle darstellt. In einem Kinoraum werden Kurzfilme gezeigt, wo das Thema Wald eine bedeutende Rolle spielt. Bruno Manser, Umwelt- und Menschenrechtsaktivist, welcher sich gegen die Abholzung der Regenwälder auf Borneo einsetzte, wird in dieser Exposition ebenfalls Rechnung getragen. Die Ausstellung dauert noch bis zum 17. Juli.

Michi Läuchli

www.landesmuseum.ch

 

 

Veröffentlichung: 21. April 2022

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