Büroarbeit ist langweilig

Joel Reischmann kennt die Sicherheitsvorschriften und zieht, wenn immer nötig, die Schutzhandschuhe an.

Statement.  In einer kleinen Umfrage nahmen fünf Schreinerlernende aus unterschiedlichen Betrieben und Lehrjahren zu provokanten Fragen rund um ihren Beruf Stellung. Wer genau hinter den kecken Antworten steckt, erfahren die Leserinnen und Leser im Internet.

schreinerzeitung: Der Slogan der Schreiner lautet: Der Schreiner – Ihr Macher. Wie würde dein Leitspruch lauten?
Florian: Qualität nach Meisterhand. Der Schreiner ist etwas Spezielles und sorgt für hervorragende Qualität.
Warum hast du dich für den Schreinerberuf entschieden und nicht für einen kaufmännischen Beruf?
Nuno: Mich würde ein Büroberuf zu Tode langweilen, da man nach einem ganzen Tag vor dem Computer kein wirkliches Ergebnis sieht. Als Schreiner entwirfst du etwas von A bis Z und hast am Ende ein greifbares Resultat.
Der Schreinerberuf ist ein typischer Männerberuf. Was meinst du dazu?
Lena: Der Schreinerberuf ist körperlich anstrengend. Die grösste Schwierigkeit ist jedoch, dass sich gewisse Frauen die Finger nicht schmutzig machen möchten. Diese gehören auch nicht in einen handwerklichen Beruf. Das heisst aber nicht, dass Frauen schlechte Handwerker sind. Es gibt durchaus auch Männer, die in einem handwerklichen Beruf nichts verloren haben.
Der Schreinerberuf hat heute nicht mehr viel mit Handwerk zu tun.
Ann Christin: Es ist sicher viel Maschinenarbeit dabei, aber komplett ersetzen kann man den Menschen nicht, da vor allem die kreativen Details nicht von einer Maschine durchgeführt werden können.
Wie sieht der Schreinerberuf in 100 Jahren aus?
Florian: Vermutlich kommt es immer mehr zur Maschinenarbeit. Das macht mir ein bisschen Angst. Mein Wunsch ist, dass man sich viel mehr um die Verbesserung der Sicherheit kümmert als um die Steigerung der Arbeitsgeschwindigkeit.
Was tust du für die Arbeitssicherheit?
Ann Christin: Du kannst ein taubes Ohr oder einen fehlenden Finger niemals reparieren, aber vorsorgen kannst du. SB

Veröffentlichung: 09. Juli 2015 / Ausgabe 28-29/2015

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