Das Gerätemenü zur Entspannung

Auf Augenhöhe ein TV-Gerät von Mues-Tec mit Touchscreen und Internet sowie Bluetooth-Anbindung. Bild: Mues-Tec

Küchengeräte.  Zeit ist kostbar und die kurze freie Zeit soll den Stress abbauen. Smarte Küchengeräte decken nun zwei Bedürfnisse auf einen Schlag: Die reibungslosen Abläufe bieten in der kostbaren Küchenzeit entspannte und kreative Erlebnisse.

Kochen macht glücklich. Laut einer repräsentativen Umfrage, die Siemens in Deutschland durchführen liess, liegt der Glücksfaktor bei unseren nördlichen Nachbarn beim Kochen gleichauf mit anderen kreativen Tätigkeiten wie Musizieren oder Malen und noch vor dem Sport. Nur in der Natur spazieren gehen oder Wandern kommen davor. Als Statussymbol ist die Küche laut dieser Studie die Nummer eins, noch vor Auto, Smartphone und Tablet.

Unten Kochherd, oben Bildschirm

Die aktuelle Lebensweise sorgt bei vielen für Stress. Zeit einsetzen für kreative Tätigkeiten wie Kochen ist ein neuer Luxus. Reibungslose Abläufe versetzen den Koch in einen Flow-Zustand und helfen, den Stress abzubauen.

Dass Musik die Arbeit beschwingt, ist schon lange klar. Immer öfter finden sich statt Radios Fernseher in der Küche. Dort läuft entweder die allgemeine Unterhaltung oder Kochsendungen gleich zum Mitkochen.

Die deutsche Mues-Tec GmbH hat das erkannt und eine Oberschrankfront geschaffen, die in ihrer schwarzen Glasausführung gut zu den meisten Küchengeräten passt. Dieses TV-Gerät hat eine Touchscreen-Funktion, Internet sowie Bluetooth-Anbindung. Damit wird es zum personalisierten Informationsträger.

Rezepte und die Zutaten

Für die reibungslosen Abläufe gibt es Hilfe. Damit diese greift, braucht es intelligente Technologien und Designs, die durchgängig eine einfache Handhabung ermöglichen. Das sind Themen, denen sich viele Haushaltsgerätehersteller schon seit einiger Zeit intensiv widmen, was immer mehr zu einer Digitalisierung geführt hat.

Passend zu den jeweiligen Gerätemöglichkeiten gibt es Programme wie das «Miele @ mobile»-App, das über 1100 Rezepte und mehr als 120 Zubereitungsvideos verfügt. Der Kocherfolg scheint da schon recht sicher, vorausgesetzt man verfügt über die richtigen Zutaten.

Die App auf dem Smartphone steht überall zur Verfügung, nur, weiss man auch, welche Zutaten zu Hause noch vorhanden sind? Moderne Kühlschränke verfügen über Innenraumkameras und einen Netzzugang. Sobald bei einem solchen Kühlschrank die Gerätetür geschlossen wird, fertigen die Kameras Fotos vom Inhalt an, die dann auf dem Smartphone angezeigt werden. Somit sieht man von überall her in seinen Kühlschrank.

Die digitale Pinnwand

Kühlschränke können aber noch mehr: In verschiedenen Frischhaltezonen gibt es nicht nur unterschiedliche Temperaturen, sondern auch die Luftfeuchtigkeit variiert. Bei Siemens-Geräten unterstützt die Home-Connect-App den Wunsch nach Selbstoptimierung, indem sie Nährwertangaben zu den im Kühlschrank lagernden Lebensmitteln liefert.

Samsung betont die zentrale Bedeutung des Kühlschranks in der Küche. Die Metalltüren alter Geräte waren oft mit Magneten und Zetteln übersät, die als Gedankenstützen und zur Kommunikation in der Familie dienten. Mit «Family Hub» wurde dieser Nutzen nun in die Neuzeit übernommen. Der grosse, digitale Touchscreen in der Kühlschrankfront wird zur digitalen Pinnwand für die ganze Familie. Darauf kann wie auf einem Whiteboard gezeichnet und geschrieben werden und es lassen sich die Kalender und Stundenpläne der ganzen Familie synchronisieren. Dieses Küchen-Multimediacenter fungiert als TV-Gerät, spielt Musik und zeigt Inhalte aus dem Internet an. Gesteuert wird es direkt oder mit einem kompatiblen Smartphone. Somit muss man nicht mal in der Küche sein, um auf alle Informationen Zugriff zu haben.

Hilfe bei Haltbarkeit und Einkauf

Ein solcher Computer kann alles, wenn er das Programm und die entsprechenden Daten bekommt. Via Touchscreen und Drag-and-drop-Technik können beim «Family Hub» den Lebensmitteln Informationen zugewiesen werden. Diese orientieren stets über die Haltbarkeitsdaten. Die von allen gemeinsam erstellte digitale Einkaufsliste soll der ganzen Familie beim nächsten Einkauf helfen. Sie wird mit dem tatsächlichen Kühlschrankinhalt synchronisiert. Verwendet man die vorinstallierte «coop @ home»-Funktion, kann dort auch online eingekauft werden.

Der «Home Connect Smart Storage Guide» von Bosch hilft, die idealen Bedingungen für die getätigten Einkäufe zu schaffen. Dazu kann die Innenraumkamera unverpackte Lebensmittel erkennen und eine passende Lagerung vorschlagen.

Kochen als erfolgreiches Hobby

Wenn alleine schon der Kühlschrank derart viel zu stressfreierem Umgang mit Lebensmitteln beitragen kann, was ist dann noch mit den anderen Haushaltgeräten möglich? Bosch weist darauf hin, dass sich mit einem Fingertipp komplette Rezepteinstellungen an den Ofen senden lassen. Alle vom Ofen benötigten Einstellungen über den gesamten Garprozess werden somit von der App übernommen. Dafür braucht es kaum Kochwissen und dennoch gelingt vom Roast- beef bis zum Marmorkuchen alles sehr entspannt.

Sollte ein Kühlschrankprogramm vorgängig einen tollen Rezeptvorschlag aus den vorhandenen Produkten gemacht haben, dürfte dem Koch der Flow-Zustand gewiss sein. Das Gargut vorbereiten und einlegen muss allerdings immer noch von Hand erledigt werden. Auch ein Fernzugriff über das Smartphone ist nur zu Kontrollzwecken oder zur Ideenfindung sinnvoll, denn: Ein morgens vorbereitetes Gargut wird bis zum Mittag ungeniessbar sein.

Die Vielfalt der Kaffeevollautomaten

Wenn ein Gerät eine Menge Möglichkeiten bietet, ist es einerseits interessant, im Gegenzug aber auch anspruchsvoll in der Bedienung. Die Hersteller sind daher bemüht, wie bei den Öfen Rezepte zu bieten, die zum Beispiel von den Kaffeevollautomaten zubereitet werden. In der «CoffeeWorld» von Bosch kann man zahlreiche internationale Spezialitäten entdecken und auswählen. Die App speichert zudem die persönlichen Favoriten, die dann unter «MyCoffee» abrufbar sind.

Waschen für Anfänger

Sobald es um das Waschen von Geschirr oder von Kleidern geht, stellt sich schnell die Frage, was wie behandelt werden muss. Die Vielzahl von unterschiedlichen und stetig wachsenden Funktionen sorgt zwar für immer bessere Resultate, erhöht aber auch den Stress beim Nutzer. Die «EasyStart-Funktion» der «Home Connect»-App von Bosch macht Schluss mit dem Rätselraten. Auf der Basis weniger Informationen, wie beispielsweise Farbe, Textilart und Verschmutzungsgrad, erhält man einen Vorschlag für das richtige Waschprogramm.

Logische Verbindungen schaffen

Schon die Steuerung jedes einzelnen Gerätes kann eine Erleichterung beim Kochen und im Haushalt bedeuten. Sind all diese Geräte noch miteinander vernetzt, vereinfacht sich die Überwachung nochmals, da es einen zentralen Zugriff gibt.

Vernetzen heisst auch, dass der Kochherd die Abzugshaube steuert und diese mit dem Hausnetz allenfalls für ausreichend Zuluft über die Fenster sorgt. Dabei kann sogar die Wärmerückgewinnung im Winter ein Thema sein.

Bei Bosch ist die Vernetzung der grossen Hausgeräte jetzt komplett und Miele hat schon vor Jahren Geräteinfos aus Küche und Waschkeller auf dem Backofendisplay angezeigt. Miele sieht sich denn auch als Pionier in diesem Bereich und arbeitet daran, dass eine Bedienung auch per Sprache möglich wird. Erste Umsetzungen werden in der Schweiz laut Hersteller im Laufe dieses Jahres erhältlich sein.

Gemeinsam mit der Haustechnik

Beide Unternehmen verwenden auch ein EEBus-gestütztes Energiemanagement, eine Kommunikationsschnittstelle, die einen Standard für die Energieanwendung im Haus schafft. So lassen sich Hausgeräte verschiedener Hersteller sowie Haustechnikkomponenten wie eine Heizung in ein Energiemanagement einbinden. Eine Waschmaschine kann damit so gesteuert werden, dass sie dann einschaltet, wenn die Photovoltaikanlage auf dem Dach genügend Strom liefert. Sie muss aber dennoch im vorgegebenen Zeitfenster fertig sein, sonst wird auf eine andere Energiequelle umgeschaltet.

Erleichterung soll für alle sein

Menschen mit eingeschränktem Hörvermögen nehmen oft das akustische Signal eines Programmendes nicht wahr. Auch die Textbotschaft, die das Smartphone anzeigt, wird nicht immer gleich gesehen. In einer Projektstudie von Miele mit dem Hörgerätehersteller ReSound sollen nun die Textnachrichten in Sprache umgewandelt und direkt auf das Hörgerät gesendet werden. Damit sind dann auch da reibungslose Abläufe gegeben.

www.siemens-home.comwww.mues-tec.dewww.miele.chwww.samsung.comwww.bosch-home.com

ab

Veröffentlichung: 26. April 2018 / Ausgabe 17/2018

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