Das Ziel ist Abu Dhabi

Martin Brändli, üK-Kursleiter, motiviert die Lernenden, ihr Bestes zu geben. Bild: Gemeinde Märstetten, Werner Lenzin

World Skills 2017.  Mit dem Ende der Weltmeisterschaft der Schreiner in São Paulo hat bereits der World-Skills-Zyklus 2016 bis 2017 für die Berufs-WM in Abu Dhabi begonnen. In einigen Kantonen haben sich erste Lernende an den Sektionsmeisterschaften für die nächste Runde qualifiziert.

«Ich liebe meinen Job als Schreiner und arbeite fürs Leben gerne», sagt der 18-jährige Cornelius Lenherr von der Klosterschreinerei Fischingen TG. Eigentlich heisst er Cornel, aber mit Blick auf seinen Ausbildungsplatz nenne er sich Cornelius. Er gehört zu den 36 Thurgauer Schreinerlernenden, die im Gewerblichen Bildungszentrum Weinfelden TG an einem Augusttag an der Sektionsmeisterschaft teilnehmen. Der Lernende im 3. Lehrjahr darf für den Wettkampf sogar den persönlichen Werkzeugkoffer, ein Prachtstück, verziert mit Intarsien des Schreinerlogos seines Ausbildners, borgen.

Stufentisch als Wettbewerbsarbeit

Neben dem Powerschreinern, bei dem ohne Maschinen aus drei faustgrossen Buchenholzklötzen zwei Verbindungen hergestellt werden, müssen die Lernenden innerhalb von 7,5 Stunden einen Stufentisch anfertigen. «Zwei Schnitte dürft ihr an der Bandsäge und die beiden Radien mit der Ständerbohrmaschine ausführen, der Rest ist reine Bankarbeit», erklärt Ausbildner Martin Brändli. Am Schluss werden die Arbeiten nach 25 festgelegten Kriterien von Experten bewertet. Exaktes und sauberes Arbeiten ist gefragt. Für 0,5 Millimeter Abweichung bei den Massen wird ein Punkt abgezogen, für mehr als 1 Millimeter gibt es zwei Punkte Abzug. Maximal können 100 Punkte erreicht werden.

Der Ausbildner erklärt den nervösen jungen Schreinern, dass drei Kandidaten direkt und zwei aus den restlichen sieben Plätzen der ersten Zehn qualifiziert werden. Mit 92 Punkten liefert Sven Bürki aus Lanzenneunforn TG das beste Ergebnis ab. Auch direkt qualifizieren sich Simon Jud aus Hörhausen TG mit 84,5 und Damian Kreis aus Zihlschlacht TG mit 73,5 Punkten. Cornelius schafft es zwar unter die besten Zehn, kann sich aber nicht qualifizieren.

Vom Weltmeister 2013 kontrolliert

Anfang September hat auch für die St. Galler die Sektionsmeisterschaft stattgefunden. 21 Nachwuchsschreiner kämpften in Heiden AR um den Einzug in die nächste Runde. Ihre Arbeiten wurden von niemand Geringerem als dem Massivholz-Weltmeister 2013 Prisco Egli und seinem Bruder Luzio, Bronzemedaillengewinner in der Kategorie Massivholz an den World Skills in Calgary 2009, begutachtet. Aus St. Gallen haben sich neun Lernende für die Schreinermeisterschaft qualifiziert (siehe Box). Für alle, denen es nicht gereicht habe, seien die Sektionsmeisterschaften eine gute Übung, um sich auf die Zwischenprüfungen vorzubereiten, sagte Luzio Egli. Ihm habe die Sektionsmeisterschaft damals viel Spass bereitet. Von den Lernenden aus St. Gallen schaffte Fabio Holenstein (Schreinerei Egli AG) mit 88 Punkten die beste Schweizer Leistung. Der erste Rang ging an den österreichischen Jungschreiner Simon Mäser (Tischlerei Hanno Bickel) mit 89,50 Punkten und Rang drei an seinen Landsmann Andreas Erhart (Tischlerei Albert Hartmann) mit 87,25 Punkten. Die österreichischen Gäste werden an den kommenden überregionalen Schreinermeisterschaften nicht teilnehmen. ms

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World skills abu dhabi

Der Weg zum Weltmeistertitel

  • August bis Dezember 2015 (900 Teilnehmer): Sektionsmeisterschaft.
  • Januar bis Mai 2016 (90 Teilnehmer): drei überregional stattfindende Schreinermeisterschaften.
  • Mai bis August 2016: Die besten neun Teilnehmer bilden die Schreinernationalmannschaft.
  • September 2016: An der Schweizermeisterschaft werden der beste Möbelschreiner und der beste Massivholzschreiner ermittelt.
  • Oktober 2017: Die beiden Sieger der Schweizermeisterschaft vertreten die Schweiz an den World Skills in Abu Dhabi.

Veröffentlichung: 01. Oktober 2015 / Ausgabe 40/2015

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