«Der Kunde hat sein eigenes Holz mitgebracht»
Der Tisch aus Nussbaum ist der erste Kundenauftrag, den Joel Odermatt selbst ausführen durfte. Bild: Joel Odermatt
Der Tisch aus Nussbaum ist der erste Kundenauftrag, den Joel Odermatt selbst ausführen durfte. Bild: Joel Odermatt
Interview. Joel Odermatt mag es, mit Massivholz zu arbeiten. Er ist im dritten Lehrjahr und bei der Schreinerhof GmbH in Buochs NW angestellt. Den Kunden des ersten Auftrages, den er selbstständig ausführen durfte, kannte er zufälligerweise.
Joel Odermatt: Ende des zweiten Lehrjahres durfte ich einen Tisch aus Nussbaum-Massivholz herstellen. Ein Landwirt aus meinem Dorf kam zu uns in den Betrieb und brachte sein eigenes Holz mit. Dass ich den Auftrag fasste, war aber Zufall. Nicht weil ich ihn kannte.
Gut. Es war ein normaler und kein komplizierter Tisch. Unten drin hat er eine Gratleiste aus Metall, damit er gerade bleibt. Für die Beine haben wir Meyer-Beschläge verwendet. Mein Berufsbildner hat mir den Plan gut erklärt und geholfen, wenn nötig. Im Holz war ein alter Nagel eingewachsen, den ich nicht gesehen hatte. In diesen habe ich prompt reingehobelt. Aber sonst ist nichts passiert.
Es hat gereicht. Ich habe aber keine grossen Fehler machen dürfen, sonst wäre es knapp geworden mit der Tischplatte. Diese habe ich aus sechs Friesen hergestellt.
Das waren zwei bis drei Wochen. Ich habe das Objekt auch selbst lackiert.
Ja, ich durfte mit zur Auslieferung. Es war schön, dass sich der Kunde gefreut hat und zufrieden war.
Ja, immer wieder. Das ist toll. Ich mag die Abwechslung, die wir im Alltag haben. Ich durfte schon mehrere kleinere und grössere Arbeiten übernehmen wie zum Beispiel Türen. Am liebsten arbeite ich mit Massivholz. Für den gleichen Kunden darf ich demnächst nochmals zwei Tische herstellen. Und er bringt wieder sein eigenes Holz mit. Ich bin gespannt.
Noch nicht. Aber das werde ich sicher noch machen.
Nein, ich habe seit letztem Sommer noch einen Unterstift.
Ja, es macht Spass. Es ist ein eher kleines Unternehmen mit nur zehn Mitarbeitenden. In der Werkstatt sind wir zu fünft, vier sind im Büro und einer ist Monteur. Die Arbeit ist sehr abwechslungsreich.
Ja. Die Zimmermanns-Ausbildung habe ich auch angeschaut und geschnuppert, mich jedoch für Schreiner entschieden, weil mir die Arbeit besser gefallen hat und sie filigraner ist. Mir gefällt die Lehre und ich habe vor, nach dem Abschluss als Schreiner weiterzumachen. Vielleicht mache ich später einmal eine Weiterbildung.
Im Ausbildungszentrum haben wir gerade den Oberflächenkurs beendet und dabei auch für die Teilprüfung trainiert. Bald werde ich das Training steigern. Ich kann im Betrieb einige alte Prüfungsaufgaben lösen.
Bei uns in der Sektion ist im dritten Lehrjahr die Teilnahme obligatorisch. Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich Zweiter werde. Das ist toll. Ich war jedoch ehrgeizig, auf Zeit eine gute Arbeit abzuliefern. Ich freue mich nun auf die Regionalmeisterschaften. Ich werde in Altstätten dabei sein. Der Wettkampf findet nur eine Woche vor der Teilprüfung statt, aber dieser ist ja auch eine Vorbereitung.
Joel Odermatt aus Dallenwil im Kanton Nidwalden. Er ist 18 Jahre alt und befindet sich im dritten Lehrjahr bei der Schreinerhof GmbH in Buochs NW. In die Berufsschule geht er nach Sarnen OW. In seiner Freizeit geht der Innerschweizer gerne Skifahren. Am liebsten auf dem Titlis in Engelberg OW. Als Hobby hält er zuhause sieben Hühner und elf Wachteln. Seine Mutter sei zuerst nicht so begeistert gewesen, doch nun habe auch sie Gefallen an den Tieren, erzählt Joel Odermatt.
Veröffentlichung: 03. März 2022 / Ausgabe 9/2022
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