Der Meister der bunten Bausteine


Patrick von Felten (37) baut in seiner Freizeit aus Lego-Steinen Bauwerke wie die Basler Kaserne nach. Bild: Christian Bärtschi


Patrick von Felten (37) baut in seiner Freizeit aus Lego-Steinen Bauwerke wie die Basler Kaserne nach. Bild: Christian Bärtschi
Patrick von Felten hat in seinem Keller weder eine Weinsammlung noch einen Billardtisch, sondern zig Gestelle voller Lego-Steine. Zusammen mit seiner Frau baut der 37-Jährige regelmässig bekannte Schweizer Bauwerke nach. Ohne vorheriges Plänezeichnen und mit viel Herzblut und Kreativität entstehen unter den Händen des gelernten Schreiners erstaunlich realistische Gebäude.
Heute arbeitet er als Sachbearbeiter Fenstertechnik bei der Rudolf Geiser AG. Jüngst hat von Felten die Basler Kaserne, in der das legendäre Musikfestival «Tattoo» stattfindet, nachgebaut. Das Modell wurde 2017 an der Lego-Baumesse Bricklife ausgestellt. Verwendet werden nur im Handel erhältliche Lego-Bausteine. Auch Klebstoffe oder Farbe kommen nicht zum Einsatz. Das wäre gegen die Ehre der Lego-Modellbauer. Von Felten ist Mitglied des Vereins Swisslug. Die 130 Mitglieder aus der ganzen Schweiz besuchen regelmässig Ausstellungen und kreieren Lego-Modelle. Von Felten hat seine Frau bei einem SCB-Match in der Postfinance-Arena in Bern kennen und lieben gelernt. Genau diese Arena wurde zum ersten gemeinsamen Lego-Projekt des kreativen Ehepaars. Nach zwei Jahren Bauzeit war das vier Quadratmeter grosse Stadion fertig. Inklusive Tram, Fast-Food-Ständen und funktionierender Beleuchtung. Und da das Modell eng mit der Beziehung des Paars verknüpft ist, hat es quasi einen lebenslangen Ehrenplatz im Keller der von Feltens.
Herausforderungen für Modellbauer gibt es einige. «Manchmal ist es schwierig, die nötige Menge an bestimmten Bausteinen zu besorgen. Doch zum Glück können wir benötigte Einzelteile direkt über den Spielzeughersteller Lego oder spezialisierte Lego-Börsen wie die Bricklink bestellen», erklärt von Felten.
Besonders knifflig sind runde Formen, also zum Beispiel die abgerundeten Ecken eines Stadions oder die Formen eines Trams. Doch mit viel Einsatz und Tüfteln gelingen dem Modellbauer verblüffende Resultate. «Ausdauer und Geduld sollte man schon mitbringen. Für das Hockey-Stadion in Bern haben wir eine vierstellige Zahl an Lego-Figuren aufgestellt. Auch das Dach der Basler Kaserne umfasst mehrere Tausend Dachziegel», erklärt der Meister der farbigen Bausteine. Als Clou integrieren ambitionierte Modellbauer oft noch kleine Scherze oder Überraschungen in ihre Modelle. So können aufmerksame Betrachter im Hockey-Stadion zum Beispiel einen Maler und zwei sich duellierende Cowboys entdecken. Auch in der Kaserne Basel findet sich eine Besonderheit: Die Musikgruppe, die gerade die Bühne verlässt, besteht aus lauter «Jokern», dem Bösewicht aus dem Film «Batman». Ist denn bereits ein weiteres Grossprojekt aus bunten Bausteinen geplant? Patrick von Felten grinst und verrät, dass seine Frau und er auch gerne auf Kreuzfahrt gehen. Bald werden sie an Bord des weltgrössten Kreuzfahrtschiffes «Symphony of the Seas» in See stechen.
Das Paar wird nicht nur die Aussicht aufs Meer geniessen, sondern auch im Innern des Schiffs ganz genau hinsehen, denn anschliessend soll das im Original 362 Meter lange Schiff nachgebaut werden.
Wer jetzt denkt, dass all die bunten Kunststoff-Bauteile mit dem Schreinerberuf herzlich wenig zu tun haben, der irrt sich. «Der Erfinder der Lego-Steine war ursprünglich Schreiner», weiss von Felten. «Weil seine Schreinerei mehrmals abbrannte, suchte er eine neue Erwerbsmöglichkeit. Er fand eine Lösung und entwickelte die heute weltbekannten Lego-Teile.»
cb
Hier gibt es noch alle Hintergrundinformationen zum Erfinder der Lego-Steine
Veröffentlichung: 09. August 2018 / Ausgabe 32-33/2018
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