Der Schreinerlernende der Zukunft

Bilder: Killer Interior AG

Zukunft.  Lernende stehen gerade erst am Anfang ihres Berufslebens. Umso wichtiger ist es, in die Zukunft zu blicken. Es stellen sich die Fragen, wie sich der Schreinerberuf entwickeln wird und welche Veränderungen sich daraus ergeben.

Yannick Kalt, 18 Jahre alt, ist Lernender im dritten Lehrjahr bei der Firma Killer in Lupfig AG. Die Killer Interior AG gehört zu den führenden Schweizer Unternehmen im Ladenbau und individuellen Innenausbau. «In einem modernen Lehrbetrieb wie der Killer Interior AG zu arbeiten, bedeutet für mich, dass viele Arbeitsgänge zu unseren Gunsten optimiert werden. Unser Betrieb ist schnell und flexibel, trotzdem wird viel Wert auf Qualität gelegt», sagt Yannick.

Technik wird immer wichtiger

Auch die Schreinerbranche werde von Automatisierung und Spezialisierung bestimmt, sagt Daniel Furrer, Bereichsleiter Technik und Betriebswirtschaft beim VSSM. Er berät Unternehmen in der Prozessoptimierung. «Viele Prozesse werden in modernen Grossbetrieben heute vom Büro aus gesteuert. Da müssen Teile vielleicht noch von Hand auf die Maschine gelegt und am Ende wieder runtergenommen werden, der Rest wird von der Projektleitung gesteuert.» Mindestens ebenso wichtig wie neue Technik sei eine gezielte Ausrichtung auf die Wünsche der Kundschaft sowie auch ein Optimierung der Abläufe innerhalb des Betriebs. Im Zentrum steht dabei die Prozessoptimierung, neu auch Lean Management genannt.

Lean heisst schlank

Auch Killer-CEO Thomas Würtenberger legt Wert auf schlanke Abläufe: «Wir haben gelernt, Lean Management im Unternehmen umzusetzen. Gemeint ist damit, einen klaren Fokus auf dauerhafte Veränderungen zu haben und dabei die Mitarbeiter in den Prozess einzubeziehen.»

Handwerk bleibt Handwerk

Das Schreinerhandwerk ist grundsätzlich eine individuelle Arbeit, die für den Kunden nicht günstig ist. Das wird sich laut Daniel Furrer auch nicht so schnell ändern. Auch Thomas Würtenberger ist sich sicher: «Den Schreinerberuf als klassisches Handwerk wird es weiterhin geben. Ergänzend entsteht wahrscheinlich ein Schreinerberuf mit starker Prozessfokussierung. Keine Industrie mit Grossserien, sondern flexible Unternehmen, die gezielt auf die Wünsche der Kunden eingehen können.» Weil die Killer Interior AG ihre Zukunft in der Entwicklung der Mitarbeiter und der Kunden- und Prozessfokussierung sieht, möchte sie eine «Lean Academy» einführen, die den Schreinerlernenden der Zukunft auch das Handwerk der Optimierung lehrt.

www.killer.ch

AJ

Veröffentlichung: 01. Februar 2018 / Ausgabe 5/2018

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