Der Zielstrebige

Bauschreiner. Jérémie Droz hat schon zwei Mal an den Schweizermeisterschaften teilgenommen und hat sich nun für die Weltmeisterschaften ein klares Ziel gesetzt.

Von der russischen Stadt wird der Waadtländer wohl nur wenig zu sehen bekommen. «Wir haben ein volles Programm. Und wir sind ja wegen des Wettkampfes dort.» Seine Familie und einige Freunde fliegen mit nach Kazan und werden ihn anfeuern. Dies freut ihn. Er sei auch sehr gespannt darauf, die anderen Teilnehmer kennenzulernen. Der Campus, wo alle wohnen, biete sicher eine gute Gelegenheit dafür. «Mal schauen, wie stark sie sind.»

Jérémie Droz hat sich ein klares Ziel gesteckt: «Ich möchte gewinnen.» Mit der grössten Konkurrenz rechnet er aus Südkorea, Japan oder Brasilien. «Doch auch die Franzosen sind gut. Wir hatten ein gemeinsames Trainingswochenende. Da haben wir uns kennengelernt.» Er will bei den World Skills alles geben und hofft, dass sein Plan aufgeht. «Sollte es nicht für eine Medaille reichen, obwohl ich mein Bestes abgeliefert habe, ist das okay. Doch wenn etwas schiefläuft, werde ich bestimmt enttäuscht sein.»

«Ich finde es cool, die Schweiz vertreten zu dürfen, vor allem als Romand. Gerne würde ich meine Teilnahme mit einer Medaille krönen.»

An den Schweizer Meisterschaften 2018 hatte Droz zum zweiten Mal teilgenommen und sowohl bei den Massivholz- wie auch bei den Möbelschreinern gewonnen. Zwei Jahre zuvor wurde er Zweiter und Dritter. Da hat ihn der Ehrgeiz gepackt. Die Lehre hatte er in der ETML in Lausanne absolviert und letztes Jahr abgeschlossen. Von da an hat er in Teilzeit gearbeitet und sich auf Kazan vorbereitet. «Ich bin froh, dass das Training vorbei ist. Es war eine lange Zeit, und manchmal musste ich mich aufraffen und motivieren», erzählt er. «Besonders, als es so heiss war.»

Ende Juli musste er wie alle anderen sein Werkzeug abgeben, damit es nach Russland transportiert werden kann. «Danach habe ich von einem Kollegen Material ausgeliehen, um mein Trainingslevel zu halten.»

Vor dem Abflug gönnt sich der 20-jährige Waadtländer eine Woche Ferien, um die Batterien aufzuladen. Nach den World Skills geht es für ihn ins Militär, in die Rekrutenschule nach Brugg AG. In einem Jahr möchte er in Biel die Ingenieurschule beginnen. «Vorher muss ich aber noch besser Deutsch lernen, denn die Kurse sind auf Deutsch.» Da kommt ihm die Armee gerade recht. So weit in die Zukunft will er aber noch nicht schauen. Er freut sich auf die Weltmeisterschaften und ist stolz, dass dank ihm auch die Schreiner aus der Romandie in Kazan vertreten sein werden.

ndo

Veröffentlichung: 08. August 2019 / Ausgabe 32-33/2019

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