Die Aufgabe eines Raclette-Öfelis kam sehr gut an

Die 266 von Lernenden eingereichten Raclette-Öfeli des Talent-Wettbewerbs 2023 des Lehrbetriebsverbunds Schreinermacher. Bild: Schreinermacher

266 Lernende haben beim Talent-Wettbewerb des Lehrbetriebsverbunds Schreinermacher mitgemacht und ein Raclette-Öfeli eingereicht. Das bedeutet einen neuen Rekord an Teilnehmenden. Die Jury hat über 3500 Positionen bewertet.

Über zwei Tage lang haben vier Expertinnen und Experten 266 Raclette-Öfeli, die beim Talent-Wettbewerb 2023 des Lehrbetriebsverbunds Schreinermacher eingereicht wurden, bewertet. Die 7 Kriterien wurden durch 15 Indikatoren überprüft. Dies ergab über 3500 Positionen, die bestimmt werden mussten. Trotz der detaillierten Bewertungen fielen die Entscheidungen sehr knapp aus, wie Geschäftsführer Christian Mettler mitteilt. «Die hohe Anzahl an Teilnehmenden hat uns sehr gefreut, das war neuer Rekord. Jedoch hat uns zum Beispiel nur schon das Auspacken der vielen Öfeli herausgefordert.» Die Bestimmung der besten Arbeiten sei anspruchsvoll gewesen. Zum Glück hätten sie den besten sieben jeder Kategorie einen Sachpreis übergeben können.

Lernende aus dem ersten Lehrjahr bildeten mit 38 Prozent die grösste Kategorie. Gut ein Drittel der Teilnehmenden stammen aus dem Kanton Bern. «Die Anmeldungen aus 22 Kantonen zeigen, dass die Talentförderung überall ein Thema ist. Wir wünschen uns, dass dies noch mehr gelebt wird», sagt Mettler. Er freut sich, dass sie wiederum viel Lob von verschiedenen Seiten erhalten hätten. «Die Aufgabe war etwas leichter und weniger umfangreich im Vergleich zu den Vorjahren. Dementsprechend war die Teilnehmerzahl höher.»

Er mag Verbindungen aus Holz

Silvan Reichen aus Frutigen BE hat von seinem Chef den Plan des Raclette-Öfelis erhalten. «Er meinte, ich solle am Wettbewerb mitmachen. Zudem wurden wir im üK vom Kursleiter auch noch informiert», erzählt der Sieger der Kategorie «erstes Lehrjahr». «Für mich war klar, dass ich mitmachen will. In der Freizeit erstelle ich gerne verschiedene Verbindungen aus Holz. Dazu haben wir zu Hause auch eine kleine Werkstatt eingerichtet. Weil wir jedoch viel Arbeit im Betrieb hatten, konnte ich das Raclette-Öfeli erst nach Feierabend herstellen.» Reichen arbeitet in einem Kleinbetrieb und darf bereits im ersten Lehrjahr viele Arbeiten selbstständig erledigen. «Davon konnte ich sicher profitieren.» Die Aufgabe der Produktion eines Raclette-Öfelis fand er super, weil er gerne Handzinken herstellt. «Mit meinem Ergebnis war ich zufrieden, hätte jedoch die Zinkenverbindung und das Bohren der Löcher noch etwas besser machen können. Deswegen war ich schon sehr überrascht, dass ich gewonnen habe», meint er selbstkritisch. «Ich freue mich deswegen umso mehr.»

Nicole D’Orazio

Talent-Wettbewerb 2023

Rangliste

1. Lehrjahr:
1. Silvan Reichen (Schreinerei Reichen AG), 98,60 Punkte.
2. Justin Leuenberger (Bieri Schreinerei), 96,50.
3. Célien Guerry (Menuiserie Baudois Fils SA), 95,50.

2. Lehrjahr:
1. Michael Fuchs (Schreinerei Aeschlimann GmbH), 98,50.
2. Remo Inauen (Weishaupt Innenausbau AG), 92,00.
3. Reto Schläppi (Schreinerei Heimberg), 91,00.

3./4. Lehrjahr:
1. Joel Hirsbrunner (Fritz Stalder AG), 93,30.
2. Sven Städler (Holzbau P. Manser), 89,00.
3. Matteo Riedweg (Kistag ­Dekopack AG), 88,80. 

www.schreinertalent.ch

 

Veröffentlichung: 06. Juli 2023 / Ausgabe 27-28/2023

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