Die Digitalisierung nutzen

Bild: Noah J. Gautschi Die Referate lieferten den 120 Teilnehmern interessante Inputs und praxisnahe Informationen.

Konferenz.  An der dritten Konferenz Holz 4.0 der Berner Fachhochschule in Biel drehte sich alles um das veränderte Kundenverhalten durch die Digitalisierung. Die Referenten präsentierten neben interessanten Zukunftsszenarien auch spannende Beispiele aus der Praxis.

Bei der dritten Konferenz Holz 4.0 der Berner Fachhochschule Biel ging es um die Auswirkungen der digitalen Transformation auf die Holzbranche. Der Fokus lag auf dem Kundenverhalten, das sich aufgrund der Digitalisierung verändert.

120 Teilnehmer aus unterschiedlichen Bereichen der Holzwirtschaft besuchten die Konferenz am Donnerstag vergangener Woche und bekamen während der neun Vorträge spannende Praxisbeispiele und Tipps mit auf den Weg.

Digitale Auswirkungen

«Vor 20 Jahren war es irgendwie merkwürdig, wenn du einen Freund markiert hast.» Mit dieser Anmerkung brachte Kilian Ziegler, Schweizer Poetry-Slam-Meister von 2018, den gesellschaftlichen Wandel auf den Punkt. Dieser ist in vollem Gang und hat uns schon in sehr vielen Bereichen beeinflusst. Stefan Breit, Forscher beim Gottlieb-Duttweiler-Institut für Wirtschaft und Gesellschaft, zeigte in seinem Referat, wie wir in Zukunft unsere Sinne mit technologischen Komponenten erweitern könnten. Breit zeigte auch, wie uns im Gegenzug das Smartphone Aufmerksamkeit stiehlt.

Sich nicht blenden lassen

Unternehmensentwickler Jürg Willi forderte die Anwesenden auf, sich mit der Materie auseinanderzusetzen. Denn als Schweizer KMU bringe man die zentralen Punkte Kundenkenntnisse, Agilität und Qualität bereits mit. Bei so trendigen Themen wie der Digitalisierung müsse man sich jedoch vor Blendern in Acht nehmen, die einem mittels Schlagworten oder Erfolgslisten wahre Wunder versprechen würden.

Passend dazu gab Rolf Baumann, Leiter des Instituts für digitale Bau- und Holzwirtschaft, einen Einblick in den aktuellen Stand der Initiative Wald & Holz 4.0 der Berner Fachhochschule. Die Initiative steht vor dem dritten Workshop und wird voraussichtlich im Juni 2020 abgeschlossen werden. Die daraus entstehenden Instrumente können Unternehmen anschliessend zur Umsetzung im eigenen Betrieb nutzen.

Was schon in der Praxis läuft

Am Nachmittag zeigte Marcel Schaniel, Digitalverantwortlicher bei Möbel Pfister, was der Möbelhändler unter Digitalisierung versteht und wie Kunden in Zukunft per Augmented Reality ihre Wohnung einrichten können. Andreas Manger, Unternehmensleiter bei der Roser AG, führte eindrücklich die Auswirkungen des Webshops auf das Unternehmen vor Augen. So ist beispielsweise das Produkt «Furnier Express» aufgrund der neu entstandenen Bedürfnisse und Kundenrückmeldungen entwickelt worden. Und auch Serge Eggler, Start-up-Projektleiter beim Schrank-Konfigurator «Ecoleo» der Fust AG in Wil SG, konnte von neu generierten Folgeaufträgen durch die digitale Plattform berichten.

Zum Schluss brachte der Poetry-Slammer Kilian Ziegler das Thema nochmals gekonnt auf den Punkt: Holz ohne Digitalisierung sei wie ein Kind, das draussen schläft – es liegt nicht drinnen.

www.wh40.chwww.ahb.bfh.ch

Für Interessierte, die sich ein genaueres Bild von den Möglichkeiten der Digitalisierung machen möchten, bietet die Berner Fachhochschule am 4. und 5. sowie am 25. und 26. September in Biel ein viertägiges Seminar an.

www.ahb.bfh.ch/ds

njg

Veröffentlichung: 04. Juli 2019 / Ausgabe 27/2019

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