Die Küche im Mittelpunkt

«Weitblick», mit diesem Stichwort eröffnet Rainer Klein, Geschäftsführer von Küche Schweiz, die Generalversammlung. Bild: Anu Beseda Marongiu

Generalversammlung. Der Branchenverband Küche Schweiz feierte vergangene Woche sein 20-jähriges Jubiläum auf dem Berner Hausberg Gurten. Trotz des Wandels zeigt sich der Küchenmarkt nach wie vor stabil.

Zwischen Bikern, Kindern und Pensionierten fallen die Männer in dunkelblauen Anzügen und auf Frauen im Deux-Pièce auf. Im Gurtenbähnli gelangen Ausflügler wie Teilnehmende der 20. Küchen Generalversammlung auf den Berner Hausberg. Oben angekommen, beeindruckt die freie Sicht auf die Stadt Bern und zum Juragebirge. «Weitblick», mit diesem Stichwort eröffnet Rainer Klein, Geschäftsführer von Küche Schweiz die Generalversammlung des Branchenverbandes.

Die Küche im Mittelpunkt

Als sich 1999 die beiden Verbände Verband zur Förderung der Modernen Küche (VFMK) und Verband Schweizerischer Küchenbauer (VSKB) entschieden, miteinander statt gegeneinander die Branche zu fördern, wurde der Grundstein für das heutige Jubiläum gelegt. Der Verbandspräsident Alain Bühler berichtet, wie die beiden Verbände damals die Synergien nutzen wollten, um das Image in der Branche und die politische Mitbestimmung in der Politik zu stärken.

2018 wurden die Ziele der Gründerväter erreicht: Küche Schweiz konnte im vergangenen Jahr mithilfe von Veranstaltungen, Ausstellungen, Publikationen und Presseberichterstattung das Image der Schweizer Küche stärken. Die Neugestaltung des Logos stellt – statt wie vorher den Verband – die Küche und die vier Landessprachen in den Mittelpunkt. Denn «Schweiz soll nicht nur draufstehen, sondern auch drinstecken», macht Bühler deutlich.

Trotz steigender Leerwohnziffer und Fachkräftemangel – der Küchenmarkt bleibt robust

Den Geschäftsbericht des vergangenen Jahrs verliest Rainer Klein: Erfolgsrechnung, Budget und die Wiederwahl der Vorstandsmitglieder bestätigen die 53 Wahlberechtigten einstimmig. In den Applaus stimmen auch die weiteren vierzig Teilnehmern ein.

Der Blick auf die nahe Zukunft zeigt einen robusten Markt. Auch wenn mehrere Geschäftsinsolvenzen im ersten Quartal dieses Jahres verzeichnet werden mussten und regelmässige Meldungen zur steigenden Leerwohnziffern die Branche auf Trab halten. Ebenso bleibt der Fachkräftemangel ein aktuelles Thema. Insbesondere KMU würden unter fehlenden Fachleuten leiden. Zwar bilden alleine 90 Mitgliederfirmen von Küche Schweiz 625 Lernende aus und setzen damit auf Nachwuchsförderung. Dennoch reicht dieses Engagement nicht aus, den Bedarf zu decken.

Quereinsteiger in die Küchenbranche

Quereinsteiger für den Küchenbau gewinnen und zwar aus Branchen, die durch die Digitalisierung rückläufig sein werden, dazu regt Josef Widmer, Stellvertretender Direktor des Staatssekretariates für Bildung, Forschung und Innovation SBFI, an. Beispielsweise Absolventen der Kaufmännischen Branche, die in Organisation und Kommunikation gut ausgebildet sind. Jene Fähigkeiten also, die in der dienstleistungsintensiven Küchenbranche gefragt sind. Nebst Fähigkeiten im Umgang mit digitalen Lösungen, bleiben Kreativität, kritisches und vernetztes Denken jene Kompetenzen, die nötig sind, um im immer komplexer werdenden Markt bestehen zu können. Widmer votiert deshalb für die stetige Weiterbildung.

So wie sich Technologien laufend weiterentwickeln, sich die Gesellschaft wandelt, so verändern sich auch die Anforderung an die Küche. Wobei eines bleibt, meint Widmer: «Auch in der digitalen Welt, Essen und Trinken bleiben analog» – eine tröstliche Aussicht.

ho

www.küche-schweiz.ch

Veröffentlichung: 27. Mai 2019

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