Facettenreicher Arbeitsalltag

Der Austausch mit ihren Kollegen ist ein wertvoller Bestandteil von Monika Kellers Arbeitsalltag. Bild: Monika Hurni

PaidPost. Mit der Weiterbildung zur Diplomierten Technikerin HF haben sich für Monika Keller neue Chancen aufgetan. Ihr Wissen bringt sie als Projektleiterin bei der Pendt AG ebenso weiter wie bei ihrem Teilzeitpensum als Berufsschullehrerin.

Der Schreinerberuf ist für Monika Keller mit viel Leidenschaft und Herzblut verbunden, und so stand ein Branchenwechsel ausser Frage, als sie bei der praktischen Arbeit Probleme mit ihren Handgelenken bekam. Stattdessen holte sie die Berufsmatura nach und absolvierte anschliessend an der Höheren Fachschule Holz Biel (BFH) den Diplomlehrgang zur Technikerin HF.

Das in der Weiterbildung integrierte Praktikum machte sie bei der Pendt AG im zürcherischen Gossau, wohin sie nach Abschluss ihrer Weiterbildung im Jahr 2013 zurückkehrte. «Hier habe ich mich von Anfang an wohl gefühlt», sagt sie. «Ich kann sehr selbstständig arbeiten und habe viele Freiheiten.» Mit dieser Verantwortung habe sie erst lernen müssen umzugehen, verrät sie. «Am Anfang habe ich mich nicht getraut zu fragen, wenn ich bei einer Sache unsicher war.» Doch dann habe sie gemerkt, dass genau dies der richtige Weg sei. «Nun gehe ich auf den Maschinisten oder den Monteur zu und frage ihn, wie er ein bestimmtes Detail lösen würde, schliesslich muss er die Arbeit dann umsetzen.» Auf diese Weise laufe alles viel reibungsloser.

Vielfältiger Aufgabenbereich

In ihrer Funktion als Projektleiterin gehört zu Kellers Aufgabenbereich die gesamte Arbeitsvorbereitung, vom Gespräch mit dem Kunden über das Erfassen des Auftrags, das Erstellen von Plänen, Konstruktionsstudien und Holzlisten bis hin zur Koordination der Montage. «Beim Start der Montage gehe ich meist mit dem Monteur auf die Baustelle», sagt die 33-Jährige. «Da heisst es dann halt auch mal Möbel schleppen, Sockel setzen und anpacken, wo man gebraucht wird.» Das gehöre aber auch zur Vielfalt ihres Jobs, die sie so schätze. Wenn der Auftrag erst einmal laufe, dann sei sie nur noch darin involviert, wenn es Fragen gebe, bis sie den Auftrag nach seiner Fertigstellung auf der Baustelle abnehme.

Arbeitsschritte sinnvoll verknüpfen

Durch die Weiterbildung zur Technikerin hat Keller nicht nur die Fähigkeiten erlangt, einen Auftrag von A bis Z zu planen, sondern auch das dazu nötige Selbstvertrauen. «Ich habe gemerkt, dass ich mehr kann, als ich mir zugetraut hätte», sagt sie. «Die Weiterbildung hat in mir einen gewissen Kampfgeist geweckt und den Willen, mich immer weiter zu verbessern.» Profitiert habe sie neben den einzelnen Fachgebieten insbesondere von der Systematik. Sie habe gelernt, nach einem Schema vorzugehen und die einzelnen Arbeitsschritte sinnvoll zu verknüpfen. «Du kannst den Weg ans Ziel aufgleisen und siehst es wachsen», sagt sie voller Enthusiasmus. Man müsse sich aber auch der Konsequenzen bewusst sein und dürfe nicht zu dünnhäutig sein, wenn einmal etwas nicht so laufe, wie man es sich erhofft habe.

Unternehmerisches Verständnis

Die Weiterbildung habe ihr ein unternehmerisches Verständnis vermittelt, sagt Keller. Sie denke nun wirtschaftlicher. So habe sie beispielsweise erkannt, wie wichtig eine korrekte Zeiterfassung sei. Ausserdem habe sie Freude an Arbeiten entwickelt, um die sie früher am liebsten einen grossen Bogen gemacht habe. «Konstruktionsstudien habe ich früher verachtet», nennt sie ein Beispiel. «Heute liebe ich es, mich in komplizierte Details reinzuknien und eine möglichst einfache Lösung zu finden.»

Das Unmögliche möglich machen

Lassen sich Mitarbeitende zu Technikerinnen oder Technikern weiterbilden, so profitiert das Unternehmen von neuen Ideen und Lösungsansätzen. Mit der Entwicklung Schritt zu halten, ist zu Zeiten der verstärkten Digitalisierung besonders wichtig. Dies hat die Pendt AG erkannt und legt deshalb grossen Wert auf gut ausgebildete Mitarbeidende. Eine Strategie, die sich bewährt hat, denn das auf Innenausbau und Ladenbau spezialisierte Unternehmen kann bereits auf eine 156-jährige Firmengeschichte zurückblicken.

Monika Keller hat es sehr geschätzt, ihre Erkenntnisse einbringen zu können. «Mein Arbeitgeber ist immer offen für Neues und bereit zu versuchen, das Unmögliche möglich zu machen», sagt sie. Dabei spricht sie unter anderem auch die Offenheit in Bezug auf Teilzeitarbeit an, welche es ihr ermöglicht hat, einen halben Tag pro Woche als Berufsschullehrerin zu unterrichten. Für Keller eine echte Bereicherung – entstanden aus ihrer Weiterbildung zur diplomierten Technikerin.

www.vssm.ch/wb

Ausbildungsstätten

  • Höhere Fachschule Holz Biel (BFH): Vollzeitstudium mit Vertiefung Schreinerei / Innenausbau oder Holzindustrie / Handel.
  • Höhere Fachschule für Technik und Gestaltung (HFTG): Vollzeitstudium in Zug mit Fokus auf Fertigungs- und Steuerungstechnologie oder Planung, Produktion und Logistik.
  • IBW Höhere Fachschule Südostschweiz: Berufsbegleitende Weiterbildung in Maienfeld GR. Jeweils Freitag und Samstagvormittag sowie drei einwöchige Blockkurse.
  • HF Bürgenstock (HFB): Berufs- begleitende Ausbildung im Blocksystem, rund zwölf Wochen pro Jahr, verteilt auf drei bis vier Blöcke.

Veröffentlichung: 03. Januar 2022 / Ausgabe 45/2021

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