Die Küche will geplant sein

Angelika Durrer bringt ihren Vorschlag der perfekten Küche am Clipboard an. Bild: Stefan Portmann

Weiterbildung.  Für 18 Teilnehmende ist vergangenen Mittwoch der Startschuss zum ersten modularen Zertifikatslehrgang für Küchenplaner gefallen. Am Ende des zweiten Kurstages zogen alle Beteiligten eine positive Bilanz.

Während 16 Lektionen haben elf Männer und sieben Frauen, die zum ersten Lehrgang «Küchenplaner Küche Schweiz/VSSM» gestartet sind, zugehört, engagiert mitgemacht, sich eingebracht, in Gruppen nach der besten Lösung gesucht und viel Neues gelernt. Jetzt kennen sie die wichtigsten Normen, Möbeltypen, Geräte und Apparate. Sie wissen, wie man einfache Küchengrundrisse plant und einteilt. Auch mit den verschiedenen Griffen und deren Vor- und Nachteilen sind sie vertraut.

Die Teilnehmenden kommen aus den verschiedensten handwerklichen Branchen. Sie sind Innendekorateur, Bodenleger oder Schreinerin wie beispielsweise Angelika Durrer (Bild). «Keine trockene Theorie. Alles praxisbezogen, angenehm und informativ. Obwohl sich meine Erwartungen vollkommen erfüllt haben, bin ich jetzt doch ein bisschen erledigt. Die vielen Details, Verknüpfungen und Inputs schwirren mir wie ein Bienenschwarm im Kopf herum und müssen sich erst einmal setzen. Das alles braucht schon einen Moment zum Verarbeiten», sagt sie. 20 Tage hat sie dafür Zeit. Dann nämlich startet die zweite Sequenz des Basismoduls. In dieser stehen dann unter anderem die Grundlagen des Schall- und Brandschutzes sowie der Lüftungstechnik auf dem Stundenplan.

Investition in die Zukunft

Das gemeinsame Weiterbildungsangebot des VSSM und des Branchenverbands Küche Schweiz wird von der Höheren Fachschule Bürgenstock in Zusammenarbeit mit der Berner Fachhochschule durchgeführt. Der Lehrgang umfasst 20 Tage, aufgeteilt in Basis-, Aufbau- und Praxismodul.

Doch zurück zu Angelika Durrer, die bei der Biber & Specht Schreinerei in Dallenwil NW arbeitet. «Im Prinzip ist Corona schuld an meiner Teilnahme», sagt die 25-Jährige und erzählt, dass sie sich, als Ersatzprogramm für die sonst üblichen Aktivitäten, mit einer beruflichen Standortbestimmung und ihrer Zukunftsplanung beschäftigte. Sie kam zum Schluss, dass es gerade in der heutigen Zeit wichtig sei, sich fortlaufend weiter- und fortzubilden.

Eine Überlegung, die Referent Roger Gisler (Bild) für klug befindet. «Bildung ist in jeder Branche wichtig. Mit einer absolvierten Berufsausbildung ist man zwar schon mal auf der sicheren Seite, aber man muss trotzdem am Ball bleiben», erklärt der diplomierte Techniker HF Holztechnik und schwärmt dann vom Engagement und der Begeisterung der Teilnehmenden. «Eine aufgestellte, fachlich sehr interessierte, aktive Klasse. Kompliment», zieht er Bilanz.

Noten gibt es beim Lehrgang keine. Nach dem letzten Modul verfassen die Teilnehmenden eine Projektarbeit im Betrieb. Als krönenden Abschluss erhalten sie danach das begehrte Zertifikat im Rahmen einer von Küche Schweiz organisierten Feier und dürfen sich dann «Küchenplaner Küche Schweiz/VSSM» nennen.

Gemeinsam Lösungen finden

Auch Teilnehmer Shkodran Xhelili (Bild) aus Bernegg SG zieht nach den ersten beiden Tagen positive Bilanz. «Ich bin begeistert. Es war genau so, wie ich es mir vorgestellt und erhofft hatte. In Gruppen aufgeteilt, lösten wir planerische Aufgaben. Alles war sehr praxisnah und detailliert. Beispielsweise brachten wir verschiedene Normen für Möbel in Einklang, damit die Küche zusammenstimmt und funktioniert. Gemeinsam fanden wir die beste Lösung», sagt er.

Zu Mittag assen alle auf einem nahegelegenen Bauernhof. Xhelili sagt: «Es war mega fein. Wir lernten uns kennen, tauschten uns aus und lachten viel. Rundherum ein gelungener und wertvoller Kurs.»

Anmeldungen nimmt die Höhere Fachschule Bürgenstock unter 041 619 89 89 oder unter info[at]hfb[dot]ch entgegen.

www.küchen-planer.ch

Beatrix Bächtold

Veröffentlichung: 08. Oktober 2020 / Ausgabe 41/2020

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