Die Massnahmen und das Danach

Geschätzte Leserinnen und Leser
Liebe Schreinerinnen und Schreiner

Anfangs April habe ich mich an dieser Stelle zur akuten Situation rund um die Corona-Pandemie, zu unserem Verantwortungsbewusstsein und zu unserer Solidarität geäussert. Drei Monate sind seither vergangen. Drei intensive Monate, die sich in unserer Erinnerung eingeprägt haben. Kaum jemand von uns hat ein Gesundheitsereignis mit derart einschneidenden Massnahmen und Konsequenzen schon erlebt.

Wir Handwerker und Schreiner in der Deutschschweiz dürfen dennoch dankbar sein, denn unsere Produktionsbetriebe und unsere Baustellen blieben offen – nicht so im Tessin. Unsere Berufskollegen im Südkanton wurden von den angeordneten Baustellen- und Betriebsschliessungen sehr stark in Mitleidenschaft gezogen, und sie mussten deutlich mehr Einschränkungen und Einbussen in Kauf nehmen.

Die Schreinerunternehmer, wir alle, haben Verantwortungsbewusstsein gezeigt. Wir haben die angeordneten Massnahmen umgesetzt und eingehalten. Gemeinsam konnten die Berufsverbände, auch der VSSM, den Bundesrat darin bekräftigen, die Baustellen offen zu halten. So konnten viele unserer Berufskollegen einen mehr oder weniger geordneten Betrieb aufrechterhalten.

Gerüstet für die Herausforderungen

Doch wo stehen wir heute? Die Massnahmen des Bundes zur Bekämpfung der Pandemie haben ein riesiges Loch in die Bundesfinanzen gerissen, und anstelle von Gewinnen müssen wir in den nächsten Jahren wohl mit Defiziten in der Bundeskasse rechnen. Rezessionsängste machen die Runde und stimmen uns nach- denklich. Aber ich bin überzeugt, dass die Schweizer Bevölkerung, die Unternehmer, die Schreiner durch Engagement, Fleiss und Ehrgeiz diese herausfordernden Zeiten überstehen werden.

Die Strukturen in unseren Betrieben sind mehrheitlich so geschaffen, dass ein effizientes und kostenbewusstes Arbeiten möglich ist. Ja, viele innovative Firmen haben bereits die Weichen hin zu einem digitalisierten Betrieb, der Schreinerei 4.0, gestellt.

Ein grosses Dankeschön

Ein grosses Dankeschön gilt all jenen, die sich engagiert für die Bekämpfung der Pandemie einsetzen, den Unternehmern für ihren grossen Mehreinsatz, damit der Betrieb weiter funktionieren kann, den Kundinnen und Kunden für ihre Geduld bei gewissen Verzögerungen und allen Mitarbeitenden für ihr Verständnis für die umgesetzten Corona-Massnahmen und für ihren täglichen Einsatz. Gerade in Krisenzeiten sind Zusammenhalt, Verlässlichkeit und Vertrauen Werte, an denen wir unbedingt festhalten sollten! Und die Mitgliedschaft in einem Berufsverband wie dem VSSM ist in Bezug auf Information und Unterstützung sehr wertvoll.

Im Namen des Zentralvorstandes wünsche ich Ihnen weiterhin alles Gute, schöne und erholsame Ferientage in der Schweiz und besonders gute Gesundheit – das wertvollste Gut!

Thomas Iten
Zentralpräsident VSSM

Veröffentlichung: 16. Juli 2020 / Ausgabe 29-30/2020

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