Die Schreiner der Zukunft?


Jannik Scherb (rechts) konnte den drei Schülern sein Wissen vermitteln. Bild: von Büren & Sommer AG


Jannik Scherb (rechts) konnte den drei Schülern sein Wissen vermitteln. Bild: von Büren & Sommer AG
ZUKUNFTSTAG. Am nationalen Zukunftstag lernen nicht nur Schülerinnen und Schüler, was es heisst, Schreiner zu sein. Auch die Lernenden der Betriebe wechseln für einen Tag die Rolle und geben ihr Können weiter. Eine spannende Erfahrung für alle.
Jannik Scherb aus Illighausen ist im zweiten Lehrjahr bei der Schreinerei von Büren & Sommer AG. Als er noch zur Schule ging, war er damals am Zukunftstag auch in einer Schreinerei. Dass er selber anpacken und etwas mit den Händen schaffen konnte, gefiel ihm so gut, dass er jetzt mit Freude den heutigen Sechstklässlern das Handwerk zeigt. «Ich finde es ein gutes Gefühl, etwas, das man selbst gelernt hat, zu zeigen und weiterzugeben. Es ist eine gute Abwechslung und Übung, zu zeigen, wie man etwas richtig macht», sagt Jannik.
Ziel des Tages ist, dass die Schüler ein Gespür für den Beruf erhalten. Dass sie einmal Werkstattluft schnuppern und selber Hand anlegen können. Dafür musste der Produktionsleiter Roland Ammann Jannik zuerst auf den Tag vorbereiten: Wann die Schüler kommen, auf welche Sicherheitsmassnahmen zu achten ist und was das Programm sowie der zeitliche Ablauf ist.
Zuerst stellt Roland Ammann den Schülern den Betrieb vor. Sie sollen ja schliesslich wissen, wie eine Schreinerei aufgebaut und organisiert ist. Dann stellt Jannik mit den Sechstklässlern in knapp zwei Stunden ein Mühlespiel her, das die Schüler am Ende mit nach Hause nehmen dürfen. Danach durften die Schüler den Betrieb alleine erkunden und sich umsehen.
Roland Ammann ist stolz auf seinen Lernenden. «Jannik hat das sehr professionell und konzentriert gemacht», sagt er im Nachhinein. Vom Zukunftstag profitieren alle. Die Schreinerei kann Schüler für den Beruf begeistern, die Lernenden dürfen selber Erfahrungen weitergeben und die Schüler sind um eine tolle Erfahrung und ein Mühlespiel reicher. «Meinen Lernenden machte es die letzten Jahre jedenfalls immer Spass, ihr Wissen weiterzugeben», sagt Ammann. Und auch Jannik ist zufrieden: «Ich konnte den Schülern den Alltag des Schreinerberufs näherbringen und somit einen Einblick verschaffen.»
Der nationale Zukunftstag ist ein langjähriges Kooperationsprojekt zwischen Schule, Arbeitswelt und Elternhaus.
Ursprünglich als Gleichstellungsprojekt für Schülerinnen gedacht, ist es nun ein Projekt, dass Mädchen wie Jungen Arbeitsfelder und Lebensbereiche erkunden lässt und ihnen damit die Vielfalt ihrer Zukunftsperspektiven aufzeigt. Er soll ihnen Mut und Selbstvertrauen geben, sich bei ihrer Berufswahl und Zukunftsgestaltung an ihren tatsächlichen Wünschen und Talenten zu orientieren.
Veröffentlichung: 07. Dezember 2017 / Ausgabe 49/2017
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