«Die ÜK fand ich cool, man konnte viel mitnehmen»


Das Sideboard hat Dominik Locher aus Ami-Nussbaum gemacht. Bild: Hans-Peter Gerber


Das Sideboard hat Dominik Locher aus Ami-Nussbaum gemacht. Bild: Hans-Peter Gerber
Im überbetrieblichen CNC- und Oberflächen-Kurs (üK) konnten Dominik Locher und seine Klassenkameradinnen und -kameraden am Bildungszentrum (BZ) Emme eigene Möbel designen und produzieren. Am Ende wurden diese im Einkaufszentrum Ilfis Center in Langnau BE ausgestellt. Wie das Ganze gelaufen ist, erzählt der 20-Jährige im Monatsinterview.
Dominik Locher: Um zu wissen, wo es mir gefallen könnte, habe ich mir verschiedene Schreinereien in der Nähe angesehen, bis ich zur Rothenbühler AG kam.
Nein, das war eigentlich nicht klar. Am Anfang wollte ich Dachdecker werden, weil das auch mein Vater lernte. Dann dachte ich mir aber, dass ich doch nicht am selben Ort wie er die Lehre machen kann. So begrub ich diese Idee wieder und kam auf den Beruf des Schreiners.
Ich fand sie sehr cool. Man konnte etwas mit den Klassenkameraden machen und vor allem viel praktisches Wissen mitnehmen, das sich nun in der Werkstatt anwenden lässt.
Bestückt habe ich die Maschine schon ein paar Mal, allerdings noch nie darauf programmiert oder etwas bearbeitet.
Den Korpus habe ich aus amerikanischem Nussbaum hergestellt. Die Rückwand, die Zwischenseite sowie die Tablare sind furniert. Für die Front habe ich schwarze MDF genommen, in die ich Ahornleisten einfräste.
Dafür habe ich Fichtenholz gerichtet. Daraus erstellte ich einen Rahmen, den ich mit den vier Beinen verleimte und noch schwarz spritzte.
Um ins Programmieren hineinzukommen, brauchte ich einen kurzen Moment. Die Planung der Umfahrungen und Fräsungen in den Fronten gingen tipp topp. Als ich aber die Schwalbenschwanzzinken in drei verschiedenen Ansichten programmieren musste, war ich überfordert, weil ich noch zu wenig wusste. Das hat dann hauptsächlich unser Kursleiter Hans-Peter Gerber fertig programmiert.
Leider machte ich einen Fehler bei den Distanzen der Topfbänder und bohrte die Löcher zu weit aussen. Dadurch war die Korpusseite sichtbar, statt von den Türen verdeckt zu werden. Deshalb musste ich die Topfbandlöcher ausflicken und nochmals neu bohren. Ansonsten hat aber alles gut funktioniert.
Das habe ich mit mattem Klarlack gespritzt.
Es war etwas schwierig, weil ich den Korpus vor der Oberflächenbehandlung verleimen musste. Wenn man sich noch nicht so gewohnt ist, einen Korpus innen herauszuspritzen, kann das schon etwas herausfordernd sein. Mit dem Ergebnis bin ich aber trotzdem zufrieden.
Nein, mir gefällt es sehr, und ich finde, es ist gelungen. Daher würde ich auch nichts anders machen.
Ja. Wenn man die CNC-Maschine im Griff hat, kann man fast alles darauf machen. Das ist schon faszinierend.
Ich fand es speziell, dass man die Leute sieht, wie sie das eigene Möbel betrachten und auch ihren Kommentar dazu abgeben.
Zuerst werde ich mal ein halbes Jahr weiterarbeiten, bis ich im Winter ins Militär muss. Im Beruf werde ich sicher bleiben.
Dominik Locher aus Zollbrück im Kanton Bern. Er ist 20 Jahre alt und befindet sich im vierten Lehrjahr zum Schreiner EFZ. Seine Lehre absolviert er bei der Rothenbühler AG, die ebenfalls in Zollbrück ist. Seit seinem vierten Lebensjahr hornusst er in Schüpbach BE in der zweiten Liga. Zudem curlt Dominik Locher seit er zehn ist. Er belegt die Position des Skips. Damit ist er der Kapitän der Mannschaft und legt die Spieltaktik fest.
Michi Läuchli
Veröffentlichung: 01. Mai 2025 / Ausgabe 18/2025
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