«Die Winkel der Tischbeine mussten genau stimmen»


Der Billardtisch von Yannic von Euw bei der Ausstellung der Wettbewerbsobjekte. Bild: PD


Der Billardtisch von Yannic von Euw bei der Ausstellung der Wettbewerbsobjekte. Bild: PD
Interview. Da er gerne Billard spielt, wollte Yannic von Euw aus Rothenthurm SZ einen eigenen Billardtisch bauen. Weil dieser zum Thema Formkombinationen passte, machte er ihn auch zu seinem Aufgabenstück für den Lehrlingswettbewerb des VSSM Schwyz.
Yannic von Euw: Nein, die Idee hatte ich schon vorher, weil ich gerne und oft Billard spiele. Der Tisch passte zudem zum Wettbewerbsthema und ich wollte etwas Spezielles beisteuern. Deswegen habe ich mich auch für besondere Tischbeine entschieden. Der schräge Holzpfosten wird von einem Eisenträger durchstossen. Im Internet hatte ich etwas Ähnliches gesehen und tüftelte daran.
Die Durchdringung musste ich gut planen. Sie ist schichtverleimt. Vor allem mussten die Winkel stimmen. Aber das hat zum Glück auf Anhieb funktioniert. Sonst hat alles gut geklappt. Am Schluss hatte ich etwas Stress, um auf den Abgabetermin Anfang Februar fertig zu werden.
Es waren zwischen 50 und 60 Stunden während meiner Freizeit. Gegen Ende hatte ich extra noch zwei Tage frei genommen.
Das Filet und der untere Teil sind aus Eiche. Der Rest besteht aus lackierten MDF-Platten. Ich habe roten Stoff für das Spielfeld gewählt, weil es in Kombination zum Weiss super aussieht.
Netterweise übernimmt mein Lehrbetrieb, die Schreinerei Schürpf, einen Teil der Kosten. Sonst wäre es schon teuer.
In der Ausstellung meines Lehrbetriebs. Ich muss mir erst noch überlegen, wo ich ihn zu Hause hinstellen kann. Er braucht halt schon viel Platz und mein Zimmer ist zu klein. Zum Glück haben meine Eltern auch Freude daran und spielen gerne Billard.
Leider erst einmal.
Es wurden nur die drei ersten Plätze bekannt gegeben. Ich bin nicht enttäuscht, dass ich es nicht unter diese geschafft habe. Denn ich habe auch so sehr viele positive Rückmeldungen erhalten.
Einerseits bin ich froh, andererseits ist es schon cool, einmal in der Woche zur Schule zu gehen und meine Kollegen zu treffen. Die vier Jahre sind allgemein schnell rumgegangen.
Die habe ich gerade abgeschlossen. Ich darf für meine Eltern eine neue Küche machen. Ich habe Elemente daraus als IPA genommen. Es handelt sich um einen speziellen Schrägschrank und die Kochinsel. Für eine ganze Küche wären es zu viele Stunden.
Ja. Wir sind fünf Lernende, momentan bin ich der Älteste. Zudem ist die Arbeit sehr vielseitig. Wir stellen Fenster, Küchen und Bäder her. Und ich darf bei allem mitarbeiten. Mittlerweile kann ich kleinere Aufträge selber bewältigen.
In den ersten zwei Lehrjahren war ich sehr oft auf der Baustelle. Dann eher in der Werkstatt. Nun bin ich wieder vermehrt auf Montage zum Anlernen.
Ich darf nach dem Abschluss als Monteur im Betrieb bleiben und bereite mich nun darauf vor. Das freut mich sehr. In einem Jahr steht dann für mich die Rekrutenschule auf dem Programm.
Dass ich Sachen selber herstellen kann. Und zwar so, wie ich es will und sie brauche. Ich habe schon ein Sideboard, ein Bett, die Büroeinrichtung und einen Boden selbst gemacht. Und es wird noch mehr. Die Arbeit macht mir grossen Spass, und es ist super, dass ich am Wochenende dafür im Betrieb arbeiten darf.
Veröffentlichung: 13. Mai 2021 / Ausgabe 20/2021
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