Digitalisierung fordert Kommunikationsstandard

Die digitale Fertigung war das Thema am Innovationsforum der Holz 2022. Bild: Noah Gautschi

Digitalisierung. Der Frage, wohin die Reise der Digitalisierung für den Schreiner führt, haben sich einige Aussteller an der Holz 2022 angenommen und spannende Lösungsansätze erarbeitet.

Auch an der Holz 2022 nahm das Thema Digitalisierung wieder eine zentrale Stellung ein. Bei den gezeigten Lösungen und Ansätzen steht aktuell die vereinfachte Handhabung, der Kundennutzen und die gezielte Datenverwertung im Fokus. Thierry-Benoît Wälchli wies in seinem Referat über die Werkstatt der Zukunft auf die Wichtigkeit eines einheitlichen Kommunikationsstandards hin. Die Hersteller von Soft- und Hardware müssten diese Herausforderung gemeinsames angehen.

Innovationsforum digitale Fertigung

Dem Thema, wie Unternehmen die strategischen Prozesse in der Praxis umsetzen können, nahmen sich unter der Moderation von Katharina Lindenberg, Professorin BFH, die Teilnehmer Eduard Bachmann, digitale Fertigung BFH, Luca Föhn, Präsident STE, Sandro Beutler, Geschäftsführer Weinig Holz-Her AG, Katja Meier, Inhaberin Meier Schreinerei AG und Patrick Gaffner, Bereichsleitung Entwicklung Triviso AG an. «Die praktische Umsetzung muss zur individuellen DNA der Firma passen», sagte Katja Meier. Das Unternehmen habe ein spezielles Team geschaffen, welches sich zusammen mit externen Partnern mit dem Thema Digitalisierung befasst. «Wir versuchen immer zu spüren, was der Kunde will und benötigt», sagte Gaffner. Besonders wenn Mitarbeitende in die Prozesse einbezogen werden, kann dies für sie sehr attraktiv sein.
Auf die Frage, wie sich das Berufsbild verändere, antwortete Meier: «Die Mitarbeitenden müssen sich im neuen Gefüge wieder finden und sich ein neues Fachgebiet erschliessen können.» Dadurch können sie sich mit dem Betrieb weiterentwickeln. Laut Luca Föhn hat die Branche noch viel Potenzial im Bereich der Strategie. Die Produkte sehen auf den ersten Blick sehr identisch aus, unterscheiden sich jedoch durch die vielen unterschiedlichen Prozesse dahinter. «Der Schreiner ist bei der Digitalisierung meistens noch sehr reaktiv unterwegs, deshalb benötigen wir in der Branche mehr strategisches Denken», sagte Föhn. So auch Sandro Beutler: «Die Hersteller von Maschinen und Software müssen die Branche noch mehr unterstützen. Wir haben alle ein ähnliches Ziel, welches wir mit unterschiedlichen Wegen erreichen wollen.» Es gilt eine gesunde Balance zwischen Zusammenarbeit und Konkurrenzkampf zu finden. Katja Meier fügte an, dass viele Anbieter gute Lösungen haben, jedoch keiner kann alles könne. Daher seien für Schreinereien besonders die Schnittstellen und die Zusammenarbeit zwischen den Software- und Maschinenanbietern zentral.

Noah Gautschi

www.holz.ch

Veröffentlichung: 14. Oktober 2022

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