Ein Auge für das Schöne


Bei seiner Arbeit als Innenarchitekt verbindet der gelernte Schreiner Luca Steger (31) Handwerk und Gestaltung. Bild: Fabio Rutishauser


Bei seiner Arbeit als Innenarchitekt verbindet der gelernte Schreiner Luca Steger (31) Handwerk und Gestaltung. Bild: Fabio Rutishauser
Leute. Der Besuch in Luca Stegers Atelier führt ins Zürcher Binz-Quartier, an Bürohäusern, Kleingewerbe, Take-aways und Szenenbeizen vorbei in den «Supertanker». Der Gebäudekomplex mit diesem besonderen Namen beheimatete früher das Lager des Warenhauses Epa.
Heute sind in dem Gebäude eine Getränkehandlung und viele kreative Unternehmen untergebracht. Eines davon ist Luca Stegers Innenarchitekturbüro, das in einer Bürogemeinschaft eingebettet ist. An den Decken hängen grosse Lampen, die warmes Licht in den Raum strahlen. An den Wänden sind Fotos von Projekten angebracht, die Steger realisiert hat. Eines davon ist der Umbau des 150-jährigen Hauses, in dem er aufgewachsen ist – eine ehemalige Gerberei im zürcherischen Maschwanden. «Ich bin während dieses Umbaus auf Bilder von ganz früher gestossen», erzählt der 31-Jährige. So habe er erfahren, dass der Mann, der die Gerberei geführt hatte, wohlhabend gewesen war. Das städtische Haus, das er sich inmitten des Bauerndorfes hatte bauen lassen, sei herausgestochen. Beim Umbau war Steger Planer und Bauleiter zugleich. «Einen Umbau im Auftrag der eigenen Familie zu realisieren, ist eine spezielle Herausforderung. Ich habe viel dabei gelernt.» Das eindrücklichste Projekt, an dem Steger mitgearbeitet hat, ist die Chesa Gregori in Zuoz – ein Haus aus dem 16. Jahrhundert, das während rund acht Jahren sorgfältig zu einer Künstlerresidenz umgebaut wurde. Das war, als Steger in einem Zürcher Innenarchitekturbüro gearbeitet hat.
In seiner ruhigen Art erzählt er von seiner Faszination für Gebäude mit Geschichte. «Ich finde es spannend, einem alten Bauwerk eine neue Nutzung zu geben und sich mit dessen Geschichte auseinanderzusetzen», erklärt Steger. «Sich zu fragen: Was ist in diesem Gebäude passiert? Wieso findet man es in diesem Zustand vor? Was haben sich die Personen überlegt, die das Haus gebaut haben?» Das Faszinierende beim Bauen im Bestand sei, etwas Neues zu integrieren und gleichzeitig die Wirkung des Alten zu bewahren. Als Kind hat Steger regelmässig in der Werkstatt seines Vaters gewerkelt. Steger erinnert sich, wie er einmal ein Floss gebaut hat, mit dem er mit Freunden durch überschwemmtes Gebiet in Maschwanden gefahren ist. Dass er etwas Handwerkliches lernen wollte, lag nahe. Nachdem er in einer Schreinerei geschnuppert hatte, bekam er gleich die Lehrstelle. Nach der Lehre wollte er sich im Bereich Gestaltung weiterbilden. «Es hat mich gestört, dass ich die Produkte, die ich anfertigte, meist nicht selbst entwerfen konnte.» Der Spielraum fürs Gestalten sei ihm zu klein gewesen. «Der Schreinerberuf bringt mir als Innenarchitekt aber viele Vorteile. Ich sehe rasch, wie sich Vorhaben umsetzen lassen.»
Beim Atelier hat er einen Raum dazugemietet, in dem er eine Werkstatt eingerichtet hat. Das ist Steger wichtig, da er Modelle oder Prototypen selbst baut. Auch in seiner Freizeit nutzt er die Werkstatt. Er schreinert darin Möbel für sich und seine Freunde. «Ich habe Freude an schönen Dingen.» Inspiration für berufliche und private Projekte holt er sich an Orten wie der Möbelmesse in Mailand. «Manchmal vermisse ich das physische Arbeiten. Das ist etwas anderes, als den ganzen Tag vor dem Bildschirm zu sitzen.» In seiner freien Zeit ist er viel mit dem Bike unterwegs. Und wenn es die Arbeit zulässt, reist er mit seiner Freundin im VW-Bus etwa nach Kroatien oder Italien.
Franziska Herren
Veröffentlichung: 01. Dezember 2025 / Ausgabe 48/2025
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