Laufend Ideen für neue Projekte


Die besondere Spezialität von Martin Rindlisbacher (73) sind detailtreue Eisenbahnmodelle aus Holz. Bild: Fränzi Hurni


Die besondere Spezialität von Martin Rindlisbacher (73) sind detailtreue Eisenbahnmodelle aus Holz. Bild: Fränzi Hurni
Leute. Martin Rindlisbacher aus Utzigen BE ist ein vielseitiger Mensch: handwerklich geschickt, musisch begabt, hat ein Auge für Fotografie und ist dazu auch noch Autor von berndeutschen Büchern. «Die Kreativität liegt wohl in meinen Genen», sagt er und schmunzelt.
Sein Bruder und auch sein Sohn haben vergleichbare Talente. Die Rindlisbacher-Männer sehen keine Probleme, sondern freuen sich darauf, Lösungen zu ertüfteln. Bei einigen Herausforderungen dauert es etwas länger, bis sich die Lösung zeigt, aber aufgeben ist nie eine Option. Als sich sein erlernter Beruf als Lithograf immer mehr in die digitale Richtung entwickelte, suchte sich der leidenschaftliche Handwerker 34-jährig eine neue Aufgabe. Diese fand er in der Viktoria-Stiftung in Richigen, einem Zentrum für Massnahmenvollzug im Jugendbereich. Dort blieb er über 25 Jahre bis zu seiner Pensionierung vor acht Jahren. Als Arbeitstraining hat er mit den 12- bis 18-jährigen Mädchen in der Werkstatt die ersten Holzspielzeuge angefertigt. Das gab den jungen Frauen nicht nur eine Tagesstruktur, daraus sind auch immer aufwendigere Spielsachen entstanden. Ihm sei es immer wichtig gewesen, dass die Mädchen danach etwas in den Händen hatten oder sogar mit nach Hause nehmen konnten. Er und die betreuten Mädchen hatten laufend Ideen für Produkte aus Holz. So hatte er fortwährend neue Projekte auf seinem Pult, zeichnete Pläne und schuf immer ausgeklügeltere und grössere Kunstwerke. Er wollte die Modelle so originalgetreu wie möglich bauen – von Feuerwehrautos über Helikopter, Gabelstapler, riesige, verstellbare Kugelbahnen, individuell aufbaubare Elementpuppenstuben bis hin zu aufklappbaren Verkaufsläden.
Und dann schliesslich auch Trams und Eisenbahnen, denn seine andere grosse Leidenschaft gehört den Modelleisenbahnen. In seiner «Fluhwerkstätte», seinem Atelier unter der Fluh in Utzigen, entstehen wahre Modellbau-Kunstwerke im Massstab 1 : 11. Alles aus Holz, bis ins kleinste Detail nachgebaut, von der Schiene bis zum kleinsten Fläschchen Öl und dem Kissen auf dem Sitz des Lokführers. «Holz ist ein wunderbarer Werkstoff, mit nichts zu vergleichen.» Nach Möglichkeit verwendet Rindlisbacher originale Baupläne der Eisenbahnen. «Wichtig ist, dass alles funktionstüchtig ist.» Die Eisenbahnen sollen Freude bereiten, von Kinderhänden gesteuert werden können und nicht nur Anschauungsobjekte sein. Oft ist der hingebungsvolle Künstler mit seinen Objekten auf Ausstellungen anzutreffen, in der ganzen Schweiz, aber auch im Ausland. «Es macht mir Freude, meine Modelle zu zeigen und darüber mit den Menschen ins Gespräch zu kommen», sagt er. Beispiele gibt es auf seiner Webseite zu sehen. Eine grosse Ausstellungsanlage aus seinem Atelier samt vielen Fahrzeugen ist dem Museum Erlebniswelt Toggenburg in Lichtensteig SG übereignet worden und wird dort alle paar Jahre eine Saison lang aufgestellt und fachkundig betrieben.
Der 73-jährige Vater von drei Kindern hat nach seiner Pensionierung noch eine weitere Passion entdeckt. Er kümmert sich mit seiner Frau um den grossen Garten. Das Herzstück ist ein Mammutbaum, welchen er zu seinem 50. Geburtstag erhalten hat. Dazu hat er drei berndeutsche Bücher geschrieben und herausgegeben. Die Geschichten haben eine Handlung rund um den fiktiven Ort Flüemiswil. Daneben ist Rindlisbacher Jazzmusiker, spielt Saxophon in einer Band und hat immer Ideen im Kopf für weitere Projekte.
Fränzi Hurni
Veröffentlichung: 17. November 2025 / Ausgabe 46/2025
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