Ein Partner mit vier Pfoten


Toni Hug (54) und sein Retriever Akiro (4) sind ein eingespieltes Team. Gemeinsam arbeiten sie ehrenamtlich beim Verein für Such- und Rettungshunde Redog. Bild: PD


Toni Hug (54) und sein Retriever Akiro (4) sind ein eingespieltes Team. Gemeinsam arbeiten sie ehrenamtlich beim Verein für Such- und Rettungshunde Redog. Bild: PD
Es ist wohl für längere Zeit einer der letzten Winterspaziergänge von Toni Hug und seinem vierjährigen Tolling Retriever Akiro in den Bündner Bergen. Denn bald schon ziehen die beiden in einen anderen Bergkanton. Nämlich nach Visp im Wallis. «Es ist einfach an der Zeit, noch einmal etwas anderes anzugehen und neue Wege einzuschlagen», erklärt der 54-Jährige, während er seinen vierpfotigen Freund von der Leine lässt und dieser sich im frisch gefallenen Schnee austobt. Hug war ein Leben lang in Arosa zu Hause. Dort war er zeitweise als angestellter und viele Jahre lang als selbstständiger Schreiner tätig. Zumindest in den Sommermonaten. Im Winter war er über 30 Jahre lang ein fester Bestandteil der Aroser Skilehrerszene, wo er sich auf Langlauf und Telemark spezialisiert hat. «Ja, das Langlaufen und Skifahren waren ein grosser Teil meines Lebens», blickt Hug zurück. Ein Teil seines Lebens, den er seit einer sagenumwobenen Nacht Ende der 90er-Jahre nach einem Skilehrer-Nostalgierennen auch immer wieder mit seinem Schreinerberuf kombiniert hat. Denn damals, vor über 20 Jahren, habe er sich sozusagen aus einer Bieridee hinaus dazu verleiten lassen, seine eigenen Telemark-Skier herzustellen – die Bretter der Marke Tulv. Seither entsteht im Schnitt alle zwei Jahre ein neues Paar Tulv-Eschen- oder Olivenholz-Telemark-Skier. «Nur für den Eigengebrauch», wie der Tüftler festhält. Denn das sei für ihn einfach eine handwerkliche Freude und Herausforderung ohne irgendwelche kommerzielle Absichten, und das solle auch so bleiben.
Herausfordernd ist Hugs grösstes und wohl auch liebstes Hobby: Seit knapp zwei Jahrzehnten ist er als Hundeführer beim Schweizerischen Verein für Such- und Rettungshunde Redog tätig. «Ich habe wohl so etwas wie ein Helfersyndrom», begründet Hug dieses Engagement lachend. Aber natürlich bereite ihm die intensive Arbeit mit den Hunden unheimlich grosse Freude. Jedes Wochenende muss Hug mit seinem Akiro Kurse besuchen. Denn bei Redog wird sowohl den Hunden als auch deren Besitzern einiges abgefordert. Das weiss Hug von zahlreichen Einsätzen, über die er auch Vorträge hält. 2009 war er nach dem verheerenden Erdbeben in Indonesien für die Rettungskette Schweiz unterwegs. Ebenfalls war er 2016 und 2017 als Equipenleiter nach den Felsstürzen im Calancatal und im Val Bondasca bei Bondo im Einsatz. «Ich habe bei all diesen Rettungs- und Sucheinsätzen vieles gesehen und erlebt», sagt Hug nachdenklich. So vor einigen Jahren den traurigsten Tag seiner Redog-Zeit, als er gemeinsam mit Akiro den Sohn eines Kollegen nur noch tot habe bergen können. Doch trotz solch einschneidender Erlebnisse wolle er die Rettungseinsätze nicht missen. «Die Arbeit mit den Hunden, die Kameradschaft unter den Kollegen sowie die Tatsache, anderen Menschen helfen zu können, übertreffen alles andere und geben mir als Mensch unheimlich viel», erklärt er. Missen will Hug auch die Arbeit als Schreiner nicht. «Ich bin und bleibe Schreiner mit Herz und Seele», sagt er. In Visp arbeitet er in einem Schreinereibetrieb mit rund 40 Mitarbeitern.
Und er weiss auch schon genau, wie sein Leben in fünf, zehn Jahren aussehen sollte. «Dann bin ich schon nahe an der Pensionierung, habe ein kleines Holzhaus irgendwo in den Weiten der Walliser Täler und arbeite dort in meiner grossen Werkstatt an irgendwelchen Holzkonstruktionen.» Sagt es, lacht zufrieden und macht sich mit Akiro weiter auf den Weg durch die verschneiten Bündner Wälder.
«Die Arbeit mit den Hunden sowie die Tatsache, anderen Menschen helfen zu können, geben mir unheimlich viel.»
Veröffentlichung: 11. März 2021 / Ausgabe 11/2021
Leute. Im «Werkraum» von Bernhard Berchtold in der Frauenfelder Altstadt duftet es typisch nach Holz. «Viele, die zum ersten Mal in die Werkstatt kommen, bemerken den Geruch», sagt der Inhaber und diplomierte Sanitärtechniker mit eigenem Planungsbüro.
mehr
Leute. Gossliwil gibt es wirklich. «Ich bin wohl der einzige Gossliwiler, dem ihr in eurem Leben je begegnen werdet», sagt Valerian Mollet. «Und wenn ihr doch einmal jemanden anderen aus Gossliwil treffen solltet, dann ist das einer meiner Brüder.» Das Publikum im Casinotheater Winterthur lacht.
mehr
PaidPost. Anlässlich des 150-jährigen Firmenjubiläums bietet die Rudolf Geiser AG Einblick hinter die Kulissen und stellt ein paar der 120 Mitarbeitenden vor. Diese Woche ist dies Thomas Dellenbach, Chauffeur der Geiser Camion-Flotte.
mehr