Ein Schloss für die Küche

127 Gäste nahmen an der 21. Generalversammlung von Küche Schweiz teil. Bild: Monika Hurni

Küche Schweiz. Während der Führung auf Schloss Lenzburg konnten die 127 Gäste gestern für einen Moment in die Vergangenheit eintauchen, bevor sie an der Generalversammlung über die Zukunftsvisionen des Branchenverbands informiert wurden.

Die Entwicklung der Branche stand im Zentrum der 21. Generalversammlung von Küche Schweiz. Präsident Alain Bühler zeigte sich erleichtert, dass die Bau- und damit auch die Küchenbranche die Coronakrise bis zum jetzigen Zeitpunkt erfreulich gut überstanden hat. «Wir können optimistisch in die Zukunft blicken», befand er.

Dass der Verband bereit ist, die Zukunft aktiv mitzugestalten zeigt sich an dessen vielseitigen Projekten. Im vergangenen Jahr hatte er 20 Anlässe organisiert, so unter anderem die Jubiläums-GV, den Swiss Kitchen Award oder den Tag der Küchenneuheiten. Daneben wurde die Homepage überarbeitet und mit wertvollen Rubriken, wie etwa einem Branchenkalender ergänzt.

Zweckgebundener Weiterbildungsfonds

Viel Zeit und Energie investierte der Verband in die Thematik der Bildung. So startet Ende September der erste Zertifikatslehrgang Küchenplaner, welcher in Zusammenarbeit mit dem VSSM entwickelt worden war. Durchgeführt wird der modulare Zertifikatslehrgang von der Höheren Fachschule Bürgenstock (HFB) in Zusammenarbeit mit der Berner Fachhochschule (BFH). Die 65 Stimmberechtigten hiessen den zweckgebundenen Fonds für diese Weiterbildung und den einmaligen Beitrag von 200 Franken gut. Eher kritisch standen die Anwesenden der Idee einer möglichen Ausbildung Küchenverkäufer EFZ gegenüber. Sie warfen die Fragen auf, ob ein 19-Jähriger reif genug sei, um einem Kunden eine Küche glaubwürdig verkaufen zu können. Auch stand die Frage im Raum, ob ein Küchenverkäufer ohne handwerklichen Background über genügend technisches Verständnis für diese Aufgabe verfüge. Die Votanten sahen den Verkauf eher als Weiterbildung. So sprachen sich am Ende in einer Stimmungsumfrage 52 Votanten gegen und 16 für eine Weiterentwicklung der Idee aus.

Fachreferenten und Experten gesucht

Erfreuliche Ergebnisse hatte im vergangenen Jahr die Zusammenarbeit mit dem Hauseigentümerverband (HEV) ergeben. In Fachreferaten konnten sich die Küchenbauer dabei direkt an potenzielle Kunden richten. Wer sich als Referent zur Verfügung stellen möchte, kann sich bei Küche Schweiz melden. Dasselbe gilt für Schreiner, die sich für die Durchführung von Expertisen zur Verfügung stellen möchten. Denn mit 15 Anfragen, hat die Anzahl der Expertisen im vergangenen Jahr einen Höchststand erreicht.

Mitglieder gewinnen

Die weiteren Traktanden wurden zügig abgehandelt. Daniel Hofer, Geschäftsführer der Stöcklin Möbel AG in Aesch BL wurde neu in den Vorstand gewählt, während Tristan Brockelmanns in Abwesenheit aus diesem verabschiedet wurde. Auch den übrigen Traktanden würde einstimmig Décharge erteilt. So auch der Jahresrechnung, welche aufgrund nachvollziehbarer Aufwendungen um gut 51000 Franken im Minus war gegenüber dem Budget. Für das kommende Jahr hat sich der Verband zum Ziel gesetzt «die Mitgliederbasis breiter abzustützen und auch die Westschweiz stärker miteinzubeziehen», wie Geschäftsführer Rainer Klein verkündigte.

Kritische Betrachtungen

Für Gesprächsstoff sorgte im Anschluss an die GV der kritische Vortrag des bekannten Auslandkorrespondenten und Sachbuchautors Werner van Gent über die «Herausforderung neue Seidenstrasse». Mit der sogenannte «Belt and Road Initiative» strebt der chinesische Staatspräsident Xi Jinping einen Ausbau interkontinentaler Handels- und Infrastruktur-Netze zwischen der Volksrepublik China und über 60 weiteren Ländern Afrikas, Asiens und Europas an. Van Gents Fazit: «Man sollte sich die seidenen Handschuhe Chinas ganz genau anschauen, es könnte sich viel scharfes Eisen darin verbergen.» mh

www.küche-schweiz.ch

Veröffentlichung: 03. Juli 2020

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