Alle drei Jahre organisiert der Schreinermeisterverband Appenzell für die Freizeitarbeiten «seiner» Lernenden einen Wettbewerb. Ein Trompetenmöbel, ein Wettkampfkoffer fürs Hammerwerfen, ein Schachbrett oder ein Töffli ganz aus Holz geben Zeugnis von den vielfältigen Hobbys und von beeindruckendem handwerklichem Können der angehenden Berufsleute. 36 junge Frauen und Männer aus allen Lehrjahren haben in diesem Jahr daran teilgenommen und ihre Objekte von einer kritischen Jury bewerten lassen.
Anspruchsvoll und zeitintensiv
Doch nicht nur die Kreativität der Arbeiten überraschte, sondern auch der hohe Schwierigkeitsgrad und der Zeitaufwand. So fertigte Tim Basha aus Waldstatt (2. Lehrjahr, Danuser AG, Herisau) ein Schachbrett mit zahlreichen filigranen Einlegearbeiten. Und dies, obwohl der entsprechende Oberflächenbearbeitungskurs erst im dritten Lehrjahr auf dem Programm steht. Der erste Rang in seiner Kategorie ist das Resultat für diese Leistung. Aussergewöhnlich sind auch die drei Angelkescher, die Remo Inauen aus Weissbad (Weishaupt Innenausbau AG, Appenzell) gefertigt hat. Dazu hatte er neun Furniere ausgewählt und diese zunächst in eine runde Form gebracht und verleimt. Die Kontraste zwischen dunklen und hellen Holzschichten sorgen für einen hohen ästhetischen Wert; ebenso wie der kräftig aufgetragene Bootslack. Am meisten Zeit und Geduld habe er aber nicht für das eigentliche Produkt verwendet, wie er verriet, sondern für den Bau der Schablonen, mit derer Hilfe er die Hölzer biegen konnte. Den Sieg in der Kategorie 3./4. Lehrjahr holte sich Aaron Ochsner aus Herisau (Bodenmann Innenausbau, Herisau) für sein besonderes Töffli aus Holz.
Saubere Ausführung
Zehn Lernende wurden prämiert und erhielten ein Preisgeld. Fünf weitere Teilnehmende wurden per Los mit einem Gutschein beschenkt. Die Preissumme von 5500 Franken ist für den Verband eine Investition in die Zukunft. Eine Teilnahme ist auch eine wertvolle Erfahrung, welche die Lernenden weiterbringt. Die begeisterten Reaktionen der Jury und der Besucher der Ausstellung in Schwende zeugen davon, dass auch bei der Ausführung alles perfekt passt. Das war auch bei der Hobelbank von Mauro Manser aus Brülisau (Holzin AG, Appenzell) der Fall. Obwohl eigentlich ein massiges Objekt, stechen die sauberen Verbindungen und die kunstvoll geschwungenen Querstreben ins Auge. Fast zu schade, um darauf zu werken.
SZ/HIL