Eishockey, eine Liebe fürs Leben


Björn Luther (36) spielt fast sein ganzes Leben lang Eishockey – und noch immer tut er das mit Leidenschaft. Bild: PD


Björn Luther (36) spielt fast sein ganzes Leben lang Eishockey – und noch immer tut er das mit Leidenschaft. Bild: PD
Björn Luther spielt seit 32 Jahren Eishockey. Dass er bereits mit vier Jahren zu diesem Hobby gekommen ist, hat er seinen Eltern zu verdanken. Dem eishockeybegeisterten Vater, wie er selber Fan des HC Davos, und seiner Mutter, die bei nahezu jedem Training und Match dabei war und akribisch Buch führte über die Turniere, Fortschritte und Goals ihres Sprösslings. «Sie ist bis heute mein grösster Fan», sagt Luther mit einem Lachen. «Wenn ich in ihren Ordnern blättere, dann werden die Erinnerungen lebendig.» Bei der Wahl des Sports könnte auch der Zufall mitgespielt haben. Denn die Eishalle lag nicht weit entfernt in Weinfelden TG, wo er mit seinem Zwillingsbruder aufgewachsen ist. Dieser hat sich nach zwei Jahren von der Jagd nach dem Puck verabschiedet und sich später dem Tennis zugewandt. Björn Luther spielt immer noch – als Center bei den HC Sittertal Beavers, einem Thurgauer Hobbyclub. Frühere Stationen waren der Erstligist SC Weinfelden und der HC Thurgau in der Swiss League – oder NLB, wie es früher hiess. «Klar will ich siegen», gibt er unumwunden zu, aber noch wichtiger sei für ihn die Kameradschaft, der Teamgeist, das Gefühl, gemeinsam etwas zu erreichen. «Die Hockeykameraden sind wie eine Familie», sagt er. «Man verbringt viel Zeit gemeinsam, erlebt Siege und Niederlagen, das schweisst zusammen.» Die Momente in der Garderobe bedeuten ihm mindestens so viel wie jene auf dem Eis.
Als Höhepunkt nennt er prompt das jährliche Trainingslager, wo die Kameradschaft unter den 30 Männern ausgiebig gepflegt werden kann. «Körperlich ist man k. o., aber für den Kopf bedeutet es Erholung pur. Wir trainieren jeden Tag zweimal eineinhalb Stunden auf dem Eis, quatschen danach und trinken ‹ein Bierli›, es ist immer gesellig.» Zu den unvergesslichen Erinnerungen zählt er den ersten Match vor zahlreichem Publikum beim HC Thurgau – vorher spielte er lediglich vor den Müttern und Vätern, die ihre Söhne anfeuerten, wie seine eigene Mutter. «Plötzlich Zuschauer zu haben, empfand ich als wunderschön und speziell. Ich erinnere mich aber noch gut daran, wie nervös ich war.» Denkt der 36-Jährige zurück, findet er noch weitere Meilensteine. So etwa das Play-off-Derby in Weinfelden, gegen den Ex-Club HC Thurgau. Oder sein Goal, das die Sittertal Beavers einst in der Verlängerung zum Meistertitel führte. Der Eishockeysport verschlingt viel Zeit, und dies neben seinem strengen Berufsalltag als Projektleiter und Mitglied der Geschäftsleitung bei der Schreinerei Warger in Amriswil TG. Seit Luther Vater einer kleinen Tochter ist, haben sich seine Prioritäten verschoben. «Ich freue mich schon riesig darauf, ihr die ersten ‹Schlittschüehli› zu kaufen», sagt er, fügt aber an, dass sie keineswegs in seine Eishockey-Kufen treten müsse.
Noch heute lande jedes Gespräch mit seinem Vater früher oder später beim Thema Eishockey. Und seine Mutter pflege weiterhin den Kontakt mit den Eishockey-Müttern, mit denen sie einst so viele Stunden verbrachte. Spätestens jetzt wird eine kleine Korrektur fällig: Die Zahl 32 ist leicht gerundet. Denn da war diese Rückengeschichte, die Luther zwischenzeitlich von Schläger und Puck fernhielt. «Zwei Jahre», sagt er und lacht, «dann stand ich wieder auf dem Eis.»
«Die Hockeykameraden sind wie eine Familie. Man verbringt viel Zeit gemeinsam, das schweisst zusammen.»
Veröffentlichung: 08. April 2021 / Ausgabe 15/2021
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