Er brennt für das synthetische Eis


Die Leidenschaft des 36-jährigen Lorenz Trüb für das Eishockey hat viele Facetten. Bild: Caroline Schneider


Die Leidenschaft des 36-jährigen Lorenz Trüb für das Eishockey hat viele Facetten. Bild: Caroline Schneider
Wenn er vom synthetischen Eis spricht, beginnen seine Augen zu glänzen. Der gelernte Schreiner und Eishockey-Trainer Lorenz Trüb arbeitet mit Leidenschaft bei der Firma Glice. Am Sonntag sehne er jeweils den Montag herbei, um wieder an seinen Projekten arbeiten zu können. Vor sieben Jahren hat die Schweizer Firma die ersten synthetischen Eisbahnen auf den Markt gebracht und das Patent dafür weltweit geschützt. «Wir sind zwar nicht die einzigen, die synthetische Eisbahnen produzieren, aber wir sind weltweit diejenigen mit der höchsten Qualität. Unser Eis verfügt über die besten Gleiteigenschaften, die geringste Abnützung und die beste Ökobilanz. Wir produzieren CO2-neutral», sagt Trüb enthusiastisch. Besonders im Freizeitbereich seien sie stark. In Mexiko hat die Firma mit 4000 m2 die weltgrösste synthetische Eisbahn hergestellt. «Wir verfolgen die Vision, mit unserem ökologischen Produkt eines Tages alle konventionellen Eisflächen abzulösen.» Das wäre der grösste Traum des 36-Jährigen. Seine Begeisterung gründet auf einer Mischung zwischen seiner Leidenschaft für Eishockey und seiner Faszination für ökologische, innovative Technologie. Künftig wird Trüb als Teilhaber des neu gegründeten Geschäftszweigs «Glice Hockey» tätig sein. So könne er sich ausschliesslich auf den Bereich Hockey fokussieren. Das technische Know-how von seiner Zeit als Schreiner helfe ihm bei seinem aktuellen Job. Bereits sein Grossvater und sein Vater waren Eishockeyaner und haben ihm die Leidenschaft für diesen Sport nähergebracht. Der Luzerner avisierte selbst eine Profikarriere im Eishockey, doch die mehrfachen Verletzungen am Knie machten ihm einen Strich durch die Rechnung. Trüb änderte kurzerhand seinen eingeschlagenen Weg und liess sich zum Eishockeytrainer ausbilden.
Seit jeher trainiert er die Kleinen. Die Jüngsten sind vier-, die Ältesten elfjährig. «Ich möchte etwas Sinnvolles für die Gesellschaft tun», sagt der umtriebige Luzerner. Der ehemalige Schreiner ist überzeugt, dass Sport die Jungen vor dem «falschen» Weg schützt, ihnen eine sinnvolle Betätigung gibt, sie zu Teamplayern macht und sie lehrt, lösungsorientiert zu denken. Dabei ist die Grenze zwischen Erzieher und Trainer manchmal fliessend. Die Kleinen lernen zuzuhören. Viel Wert legt Trüb auch auf einen guten Umgang miteinander. Gewalt, weder körperliche noch verbale, toleriere er nicht. Die jungen Sportler sollen lernen, füreinander da zu sein und einander in allen Situationen zu helfen. Sie sollen ihre Grenzen überwinden und Frustration ertragen lernen. «Nur so gelangen sie zum Erfolgserlebnis.» Sein Einfluss sei manchmal erstaunlich gross, sagt Trüb. Eine Mutter habe ihm erzählt, dass ihr Kind auf einmal Gemüse esse, weil er gesagt habe, dass Gemüse wichtig sei. «Es sind die kleinen Erfolgserlebnisse, die mich glücklich machen», sagt er mit einem Lächeln.
Im Sommer bietet der Eishockeyfan auch Lager an, wo er die Kleinen während einer Woche intensiv trainiert. Weil sein Engagement bei der Firma Glice stetig gestiegen und er inzwischen selbst Vater geworden ist, hat er sein Pensum als Trainer in den letzten Jahren zurückgefahren. Doch selbst nach fast 20 Jahren ist für den passionierten Trainer klar: «Aufgeben würde ich dieses Engagement nie.»
«Es sind die kleinen Erfolgserlebnisse, die mich glücklich machen.»
Veröffentlichung: 26. März 2020 / Ausgabe 13/2020
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