«Es dauerte lange, bis ich passende Bretter fand»


Das Nussbaumholz für den Tisch hat Pam Wetter selbst ausgesucht. Bild: PD


Das Nussbaumholz für den Tisch hat Pam Wetter selbst ausgesucht. Bild: PD
Lehrziit. Für die Freizeitarbeiten-Ausstellung in Appenzell AI hat Pam Wetter einen Tisch hergestellt. Nun trainiert die 19-Jährige fleissig für die Teilprüfung. Ihre Erkenntnisse aus der Jobcaster-Ausbildung des VSSM konnte sie leider noch wenig einsetzen, hofft aber, dass sich das dieses Jahr noch ändert.
Pam Wetter: Persönlich leider nicht. Die Tischmesse in Appenzell, bei der die verschiedenen Lehrberufe vorgestellt werden, wurde virtuell durchgeführt. Ich durfte dafür Interessenten in Videokonferenzen per Microsoft Teams Auskunft geben. Die Schnupperstifte in meinem Lehrbetrieb konnte ich jedoch mitbetreuen.
Ja, der Tag war mega cool. Ich lernte zum Beispiel, wie man auftritt und auf andere zugeht. Ich hoffe, dass ich die Erkenntnisse dieses Jahr doch noch an der einen oder anderen Veranstaltung anwenden kann.
Für mich ist es wichtig, am Ende des Tages ein Ergebnis zu haben. Eigentlich wollte ich Konditorin/Confiseurin oder Detailhandelsangestellte lernen. Ich habe aber noch als Schreinerin geschnuppert, was mir besser gefallen hat. Dass es noch immer eher ein Männerberuf ist, stört mich nicht. Und wir Frauen holen ja auf.
Ja, eigentlich jeden Samstagvormittag. Um dafür genügend Zeit zu haben, wollte ich auch meine Freizeitarbeit unbedingt bis letzten Dezember fertigstellen. Das hat geklappt. Nun kann ich mich voll auf die Teilprüfung konzentrieren.
Ich habe einen Tisch aus Nussbaum hergestellt. Das Holz hatte ich selbst ausgesucht. Es hatte eine Weile gedauert, bis ich zwei passende Bretter fand, denn ich wollte die Bretter mithilfe von Epoxidharz verbinden. Das Epoxidharz habe ich danach mit Hochglanz lackiert, und das Nussbaumholz ist geölt. Die Tischbeine sind aus Ahorn und wurden schwarz gespritzt, damit ein Eisenlook entstand. Ein Grossteil der Arbeit bestand aus Schleifen. Insgesamt habe ich rund 100 Stunden ins Projekt investiert.
Ich hoffe, an der Freizeitarbeiten-Ausstellung der beiden Appenzell, die in Urnäsch stattfinden soll. Diese ist für alle Lernenden aller Berufe der zwei Halbkantone offen. Der Anlass ist auf Mai verschoben worden. Eventuell findet er wie letztes Jahr virtuell statt. Je nachdem, wie sich die Coronapandemie entwickelt.
Bei meinen Eltern zu Hause. Für das Foto haben wir ihn extra zu einer Kollegin gebracht, weil man ihn dort besser fotografieren konnte. So habe ich schöne Bilder, falls die Ausstellung nur online stattfindet.
Ja, es läuft tipptopp. Mit der Weishaupt AG Innenausbau habe ich einen super Lehrbetrieb. Momentan sind wir zwei Lernende, im Sommer startet ein weiterer. Das Unternehmen hat rund 40 Mitarbeitende, und meine Arbeit ist sehr abwechslungsreich. Ich darf zum Beispiel Spiegelrahmen oder Badezimmermöbel herstellen. Und es sieht so aus, dass ich nach dem Abschluss bleiben kann.
Ja. Ich sehe mich später gerne im Bereich Gestaltung und Design. Mit einem CAD zu arbeiten und Räume zu gestalten, finde ich super. Ich kann mir deshalb gut vorstellen, in diesem Bereich eine Weiterbildung zu machen.
Nicole D'Orazio
Veröffentlichung: 01. April 2021 / Ausgabe 14/2021
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