Finden statt suchen

«Social Recruiting». Wer gut ist, hat eine Stelle und sucht nicht. Daher müssen Firmen die begehrten Fachkräfte auf Social Media abholen. Das sagt ein Recruiting-Experte in einem Webinar von Küche Schweiz.

Auf den ersten Blick wähnte man sich schon an einer Verkaufsverantaltung. Doch was Sean Missuk, Gründer und Geschäftsführer der Basler Kommunikations- und Marketingagentur «Claym» am Webinar von Küche Schweiz vorbrachte, regte zum Nachdenken an. Das Thema der Dreiviertelstunde war, wie Küchenbauer schnell und effizient, ideale Mitarbeiter finden. Und für Missuk ist klar: Das geht nur noch über Social-Media-Kanäle. Stelleninserate sind längst Schnee von gestern, Stellenportale haben ihren Zenit überschritten und Vermittler bringen nicht das Gewünschte. 
Eine besondere Herausfordernung für Firmen in Zeiten des Fachkräftemangel: «Das Personal, dass Sie gerne hätten, sucht gar nicht aktiv nach einer neuen Stelle», sagte Missuk. Oder anders formuliert: «Die Guten haben bereits einen Job.» Firmen müssen um Fachkräfte buhlen  und nicht die Stellensuchenden um freie Jobs. 

Leute abholen, wo sie sich aufhalten

Um an die guten Leute heranzukommen, gelte es daher, sie dort anzusprechen, wo sie sich ohnehin aufhalten: Auf Instagram, Linkedin, Facebook und so weiter. Mit kleineren Beiträgen, kurzen Videos das Interesse anfüttern und dann bei Bedarf Stellenausschreibung in Umlauf bringen, und zwar gezielt und bezahlt etwa über die Kanäle von Meta.

Niederschwelliges Bewerben


Gleichzeitig es gehe darum, das Online-Bewerbungstool möglichst niederschwellig aber zielführend für den Betrieb einzurichten. «Es schreckt ab, wenn jemand zuerst noch ein  Bewerbungsbild machen und den Lebenslauf aktualisieren muss.» In einem sogenannten «Funnel» richten die Firmen nach der Methode von Claym ein Online-Bewerbungstool samt Vorqualifizierung ein.
Gemäss Missuk bringe Social Media grössere Reichweite und dank einer gezielten Ansprache, sei man dennoch näher an der Zielgruppe. Firmen können sich als Arbeitgeber positionieren und eine Marke aufbauen («Employer Branding»). Die Erfahrung zeige, dass Social Recruiting, richtig gemacht, zielführender und günstiger sei als alle anderen Rekrutierungskanäle.

Stefan Hilzinger

www.kueche-schweiz.ch
www.claym.ch

Veröffentlichung: 21. Mai 2024

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