«Ich lege Wert auf Formensprache»


Bild: Melanie Hofmann
Bild: Melanie Hofmann
Nachgefragt bei: Sibylle Stöckli
Sie ist in Lausanne geboren und studierte dort an der ECAL Produkt- und Industriedesign. Anschliessend war sie als Trainee beim international täti- gen Londoner Designstudio Barber & Osgerby tätig. Im Jahr 2005 erhielt die Designerin den «Swiss Federal Design Grants», einen jährlich vergebenen eidgenössischen Förderpreis. Die blaue «Airfork One», eine Kindergabel in Fliegerform, zählte 2008 zu ihrem ersten Produkt, das weltweit aufgelegt wird. Sie unterhält verschiedene Kooperationen mit Kollegen. Und sie navigiert hin und her zwischen ihrem Textillabel Louise Blance und ihrem Studio in Lausanne, wo sie Möbel und Produkte sowie Szenographie entwickelt.
Das hängt grundsätzlich vom Projekt ab, an dem ich gerade arbeite. Im Allgemeinen inspiriert mich immer wieder das Leben selbst. Es können Kleinigkeiten wie bestimmte Handbewegungen oder Gewohnheiten sein. Kostbar sind auch Erinnerungen an meine Kindheit. Sie scheinen mir essentiell zu sein, weil sie in ihrer Einfachheit wie eine Oase wirken. Vieles davon fliesst in meine Textilkollektion ein.
Ich liebe die Herausforderung und das Nachdenken über künstlerische Projekte. Grundsätzlich hätte ich mich auch zur Küchenchefin weiterentwickeln können. Das ist ebenfalls eine kreative Tätigkeit.
Bei meiner Tätigkeit konzentriere ich mich auf natürliche Materialien und einfache Formen. Ich lege Wert auf Formensprache. Auch handwerkliche Arbeiten sind sehr eng damit verknüpft. Deshalb arbeite ich in der Entwicklungsphase oft und gut mit Handwerkern zusammen.
Ich liebe generell Farben, sie regieren meine Stimmung. Das ist ein wenig weitgehend, aber schöne Farbmischungen ziehen mich magisch an. Das kann Malerei auf Papier und auch auf Textilien sein. Ebenso gehören Lackanstriche auf Holz sowie tranchierte Früchte auf einem Teller dekoriert zu den Dingen, die mich berühren.
Einfachheit ebenso wie das Baukastenprinzip erlauben es jedem, sich einen neu erworbenen Gegenstand anzueignen. Diese Phase ist sehr wichtig, weil dabei ein starkes Band zwischen Besitzer und Gegenstand entsteht – und zwar in dem Masse, wie er jeweils benutzt wird. Mein grösster Erfolg wäre, wenn die Leute meine Objekte für immer behalten würden.
Derzeit bereite ich ein Rechercheprojekt mit dem Titel «Global Design Research» vor. Bei dieser Reise durch die Welt werde ich mit Designern aus verschiedenen Kulturen zusammentreffen. Die Absicht besteht darin, eine Kollektion bereits bestehender Objekte zu erschaffen.
MZ
Die Designer-Serie umfasst insgesamt 20 Beiträgen namhafter Designer. Alle anderen Interviews finden Sie im Dossier Designer-Serie.
Veröffentlichung: 16. August 2012 / Ausgabe 33/2012
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