Irgendwas mit Räumen

Am Anfang war das Wasser, aus dem die ganze Vielfalt des Lebens entstand. Bild: Mark Niedermann

Ausstellung «Life». Bis zum Morgengrauen des 19. Juli können Kurzentschlossene die Installation «Life» in der Fondation Beyeler in Riehen BS noch besuchen.

Die Ausstellung ist Tag und Nacht geöffnet. Auch sonst hält sich der dänisch-isländische Künstler Olafur Eliasson bei «Life» nicht an die übliche Machart musealer Darbietung. Er hat in erster Linie einen Raum geschaffen zwischen dem Drinnen und dem Draussen, ohne Grenzen und den üblichen Barrieren. Dazu wurden die Fenster und Türen eines Teiles der Architektur von Renzo Piano kurzerhand entfernt.

Alle sind eingeladen

Durch die Öffnung des Raumes zum Park hin steht die Ausstellung allen Lebewesen offen. Konsequenter Weise hat Eliasson den Zugang zur Installation vom Park aus umgesetzt. Das Drinnen und Draussen wird so einerlei, die gewohnten Grenzen haben aufgehört zu existieren. Jeder Nachtschmetterling darf hinein und auch jeder frühe Vogel. Überall ist Wasser, der Ursprung des Lebens. Dazu mussten die Räumlichkeiten mit Gummi belegt werden. Über die komplett geflutete Fläche entdecken die Besucher auf Holzstegen den gewohnten Raum aus neuen Perspektiven. Die Wasserfläche scheint tagsüber leuchtend grün, in der Nacht dagegen tiefblau. Dafür wurde der Gummi fluoreszierend beschichtet.

Die Evolution erlebbar machen

«Live» ist langsam entstanden und wird nach dem Wochenende nur schrittweise abgebaut. Der Mensch, in aller Regel viel zu schnell in Aktion und Wirkung wird selbst nach dem Ende der Ausstellung so auf seine Rolle als ein Akteur auf dieser Welt zurückgesetzt. Auffallend sind die Ruhe und die Zeit, mit der die Besucherschaft im Park und im Gebäude die eigentlich völlig unspektakuläre Installation auf sich wirken lassen. Kein Mittelpunkt, keine Attraktion scheint diesen Auszug aus der Welt in ihrem langsamen Lauf zu stören. Allein ist man selten vor Ort und wenn man wieder geht, trägt man die Vergewisserung in sich, nur ein Teil vieler unsichtbarer Elemente des Lebens zu sein, die uns permanent umgeben.

Christian Härtel

www.fondationbeyeler.ch

Veröffentlichung: 16. Juli 2021

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