Kleine Helfer, grosser Nutzen


Die Lochreihenbohrschablone von Kreg erlaubt rasches Bohren von Tablarlöchern. Bild: Sauter GmbH
Die Lochreihenbohrschablone von Kreg erlaubt rasches Bohren von Tablarlöchern. Bild: Sauter GmbH
Montagehilfen. Bohr- und Anreisslehren sind mehr als nur Hilfsmittel. Wer regelmässig mit wiederkehrenden Montageteilen oder Beschlägen arbeitet, profitiert enorm von deren Einsatz, bieten sie doch eine perfekte Kombination aus Effizienz, Genauigkeit und Arbeitskomfort.
Automatisierte Produktionsprozesse, CNC-Fertigung und Digitalisierung haben das Schreinerhandwerk in den letzten Jahren stark verändert. Was früher mühsam von Hand bearbeitet, gemessen, gebohrt oder gesägt werden musste, kann heute meistens vollautomatisch, hochpräzise und somit auch speditiver ausgeführt werden – zumindest in der Werkstatt. Auf der Baustelle, wo die vorproduzierten Möbelteile und Innenausbauten schliesslich montiert werden, sieht das Ganze etwas anders aus. Denn da lässt sich auch mit einer guter Planung und Vorbereitung nicht alles automatisch lösen.
Wenn beispielsweise ein defektes Küchentürli durch den Serviceschreiner ersetzt – und damit wieder mit den alten Bohrungen versehen werden muss – oder die bestehende Reihenlochbohrung vor Ort ergänzt werden soll, lässt sich das nicht in der Werkstatt machen. Aber auch das Anpassen der Schrank-Passleisten oder die vom Kunden explizit gewünschten Griffpositionen an den Möbelfronten können nur direkt vor Ort ausgeführt werden.
Gewiss lassen sich die gewünschten Teile herkömmlich anzeichnen und dann bohren oder schneiden. Das benötigt aber Zeit und birgt die Gefahr von Ungenauigkeiten. Auch wer schon mal Schubladendoppel vor Ort ausrichten und anschrauben musste oder die Grundplattenbohrungen des Küchentürchens am bestehenden Korpus mit zwei Händen anzuzeichnen und zu montieren versuchte, wäre um eine assistierende Hand froh gewesen. Genau hier spielen Montagehilfen wie Bohrschablonen und Anreisslehren ihre Stärken aus. Sie helfen nicht nur auf der Montage, sondern können auch in der Werkstatt eine geeignete Unterstützung bei Arbeiten sein, wo es beispielsweise wenig Sinn macht, die CNC-Maschine dafür einzusetzen. Durch die Instrumente lassen sich Bohrungen für Beschläge, Dübel oder Topfbänder rasch und an immer derselben Position ausführen.
Zweifelsohne ist es für Schreinerinnen und Schreiner ein Leichtes, Bohr- und Messlehren selbst anzufertigen. Hierfür eignet sich idealerweise ein Stück MDF oder – noch besser – ein Stück HPL-Vollkernplatte, welches dann auf die gewünschten Anforderungen angepasst wird. Solche selbst hergestellten Schablonen haben allerdings den Nachteil, dass sie sich mit der Zeit abnützen, dadurch ungenau werden und zudem die Gefahr eines «falschen Anschlagens» der Lehre besteht.
Fertige Bohrschablonen, wie beispielsweise die «Lochreihen-Bohrschablone LR32» von Kreg im Bild nebenan auf Seite 8 bieten hier Vorteile: Weil sie vorwiegend aus Kunststoff oder Metall bestehen und mit Führungsbuchsen versehen sind, sind sie auch stabiler. Klare Millimeterindizes und Anschlagspunkte vereinfachen zudem die Handhabung.
Um für konstante Qualität zu sorgen, sollten Bohrlehren regelmässig auf ihre Funktionstüchtigkeit geprüft werden. Auch die Wartung und Pflege ist wichtig, Spannmechanismen und Führungsbuchsen müssen regelmässig gereinigt und auf Abnutzung kontrolliert werden. Der gezielte Einsatz von Montagehilfen macht demnach aus verschiedenen Gründen Sinn:
Die Passleiste oder das Blendenstück am eingebauten Schrank an die vorhandene Situation anzupassen, ist oft eine mühselige Arbeit, die sich mit dem «IQ-Blendenmeister» vereinfachen lässt: Die Passleiste wird am bereits positionierten Korpus mittels gelber Spannelemente aufge- steckt und durch die Schrauben fixiert. Den dabei entstehenden Versatz von 32 mm stellt man am Parallelanreisser ein, sodass das Wandprofil auf die Blende übertragen und entlang der angezeichneten Kontur gesägt werden kann.
Die Möbelgriff-Bohrschablone «MST-MG-30» von Meisterwerk unterstützt die Montage von Bügel- und Knopfgriffen. Die aus einer Aluminiumlegierung gefertigte Schablone erlaubt dank gehärteter Stahlbohrbuchsen und einem verstellbaren Endanschlag wiederholgenaue Bohrungen. Die Bohrschablone wird in einer Kunststoffbox zusammen mit einem 5-mm-HSS-Bohrer geliefert.
Die «IQ-Bohrlehre» von IQ-Tools eignet sich für Griff- und Möbelknopfbohrungen in Türen, Schranktüren sowie Schubladen. Dank Spitzen an den blauen Verstellschiebern ist die gewünschte Griffdistanz leicht übertrag- und einstellbar. Die Schablone wird auf der Ober- bzw. Aussenkante aufgelegt, anschliessend die Löcher gebohrt. Der Lochabstand ist stufenlos von 64 bis 1400 mm, der Seitenabstand von 15 bis 200 mm einstellbar, wodurch sich unterschiedliche Möbelprojekte flexibel handhaben lassen.
Der kompakte «FastFix»-Bohrvorsatz von Festool ist werkzeuglos montierbar und erweitert die Einsatzmöglichkeiten von Festool-Akku-Bohrschraubern. Mit der Tiefeneinstellung, gefederten Säulen und direkter Absaugung an der Grundplatte gelingen Bohrungen in Holz, Metall und Kunststoff. Markierungen an der Platte erleichtern das Anreissen und Bohren. Die Schablone eignet sich für kurze Loch- reihengruppen im System 32 und bietet verschiedene, individuell anpassbare Anschläge und Adapter, die Bohren bis zu 40 mm Durchmesser parallel zur Kante, in Linie sowie an Plattenstirnseiten ermöglichen.
Die Bohrstation «BST» von Mafell basiert auf einer Profilsäule aus Aluminiumguss. Die Bohrmaschine wird über ein Seilsystem geführt, das sich an die Bohrerlänge anpassen lässt. Nach dem Bohren fährt die Maschine automatisch zurück. Die Konstruktion verbessert die Sicht auf den Anriss und die Bohrerspitze, bietet mehr Platz und verhindert Verkanten beim Bohren. Sechs Führungsrollen stabilisieren den Bohrer präzise. Mit der schwenkbaren Einhandsäule sind auch Schrägbohrungen von 0 bis 45 Grad möglich. Einsetzbar sind Bohrer bis maximal 130 mm Durchmesser und 460 mm Länge, Löcher bis zu 265 mm Tiefe bohrbar. Zubehör wie Parallel- und Seitenanschlag oder Bohrschablonen erleichtern laut Hersteller Serienbohrungen und sorgen für präzise Ergebnisse.
Die Universalbohrschablone «FKP900» von IGM Tools ermöglicht regelmässiges Löcherbohren für Dübel, Tablarträger und Topfbänder im 32-mm-Raster. Sie eignet sich für 3-, 5- oder 8-mm-Bohrer. Die Befestigungslöcher für Topfbänder lassen sich direkt durch die Schablone bohren; das Topfbandloch selbst wird durch die Schablone angekörnt und dann gebohrt.
Mit der speziell entwickelten Bohrschablone von RWDM können Tablare für das RWDM-Stellschienensystem vorbereitet werden. Nach dem Vermessen der montierten Stellschienen werden die Tablare gestapelt, an der Hinterkante angerissen und die Bohrungen mithilfe der Schablone gesetzt. Danach lassen sie sich auf die Konsolen aufstecken. Zwei Rastnocken pro Konsole sorgen zusätzlich für seitliche Stabilität der Tablare.
Die Montagevorrichtung «KHI-CDIJ» von Kreg vereinfacht das Ausrichten von Topfbändern und hält die Möbeltüren sicher auf gleicher Höhe. Der Stützarm an der Vorrichtung stützt die Tür, dadurch kann mit der einen Hand die Tür gehalten und mit der anderen Hand die Scharniere angezeichnet bzw. montiert werden. Dank 6,35-mm-Raster und einer Fein- justierung über magnetische Einlagen in 1,6, 3,2 oder 4,8 mm sind die Türen millimetergenau justierbar. Neun Grundeinstellungen ermöglichen die Montage linker und rechter Türen.
Mit einer gewöhnlichen Bohrmaschine und der Bohrlehre «DrillJig Scharnier» von Hettich können die Löcher für Topfbänder und Montageplatten korrekt ausgeführt werden. Die sichere Lehrenführung verhindert ein Verrutschen von Bohrmaschine oder Akkuschrauber bei angeschnittenen Bohrungen.
Elf gleichmässige Löcher im 32-mm-Ab-stand lassen sich mit dem «CabinetMate» auf einmal bohren. Für längere Reihen ermöglichen mitgelieferte Transfer-Pins eine Weiterführung der Lochreihen. Dabei sorgt der federunterstützte 5-mm-Zentrierbohrer für eine gleichbleibende Tiefe. Mit festen Randabständen von 37 und 64 mm eignet sich die Schablone für Tablarträger und Topfbänder. Das integrierte Fach bietet ausserdem Platz für den Bohrer und die Pins.
Die neue Bohrschablone «Ecodrill» von Blum für die Topfbandbohrung wurde umfassend überarbeitet. Das Hilfsmittel ist in der Werkstatt wie auch auf der Baustelle einsetzbar. Dank Einhandklemmung, verbesserter Materialdickeneinstellung von 15 bis 40 mm, integrierter Absaugung und neuen Anschlägen ist die Bedienung laut Hersteller jetzt noch ergonomischer und präziser. Mit dem integrierten Anschlagwinkel sind die Befestigungspositionen der Montage- und Grundplatten für «Tip-on» und «Blumotion» markierbar, die Einstellungs- möglichkeiten für Einbohrmass und Topfabstand machen sie zur geeigneten Lösung für die Scharnierverarbeitung.
Schubladendoppel auszurichten, zu fixieren und zu montieren, ist oft eine diffizile Angelegenheit. Hier kommt das Montagewerkzeug-Set von Kreg zum Zug. Es ermöglicht das präzise Ausrichten von Schubladenfronten ohne weitere Hilfe. Gummierte Flächen verhindern ein Verrutschen, während die gekröpfte Stahlkonstruktion Halt bietet. Die Schraubgriffe und sichtbare Skala erleichtert die Justierung, die dazugehörigen Distanzplättchen vereinfachen die parallele Ausrichtung. Einmal an der korrekten Position fixiert, sind so die Fronten leichter von innen anschraubbar.
«Rasto», die Universal-Bohrlehre von Lamello, eignet sich, um 8-mm-Dübelverbindungen, 5-mm-Bohrungen für Möbelgriffe oder die Löcher für «Invis Mx2» zu bohren. Der Abstand der Bohrbuchsen beträgt 32 mm. Dabei dienen zwei markierte Positionslöcher mit 37 mm Abstand als Anschlag zur präzisen Erweiterung einer bestehenden 32-mm-Lochreihe. Mit der Lehre können ebenso profilierte Handläufe mit unterschiedlichen Formen und Grössen präzise ohne Messen und Anzeichnen gebohrt werden.
Die Langlochdübel-Bohrvorrichtung von Kreg kombiniert die Präzision einer Ober- fräse mit der einfachen Handhabung einer Bohrmaschine zur Herstellung exakter Zapfenverbindungen. Ein automatischer Stufen-Mechanismus senkt den Bohrer pro Durchgang um 1,5 mm ab. Mikro-Einstellschrauben ermöglichen die Feinjustierung der Lochbreite. Die integrierte Spannfläche eignet sich für Einhandklemmen und erlaubt stationären wie mobilen Einsatz. Die Schablone ist für Werkstücke mit einer Stärke von 12 bis 38 mm konzipiert und besteht aus Edelstahl, eloxiertem Aluminium und Sperrholz.
Veröffentlichung: 26. Juni 2025 / Ausgabe 26/2025
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