Lehre mit Rotation


Dominic Lenherr mit seiner Abschlussarbeit IPA aus massivem Nussbaum. Bild: Fensterfabrik Albisrieden AG


Dominic Lenherr mit seiner Abschlussarbeit IPA aus massivem Nussbaum. Bild: Fensterfabrik Albisrieden AG
Lehrbetriebsverbund. Dominic Lenherr hat die Lehre bei Schreinermacher SVZ, dem Lehrbetriebsverbund im Kanton Zürich, bald hinter sich. Er konnte während der Lehre andere Betriebe kennenlernen, was ihm Vorteile und eine Festanstellung gebracht hat.
Dominic Lenherr aus dem zürcherischen Rorbas ist 19 Jahre alt und befindet sich im vierten Lehrjahr beim Lehrbetriebsverbund Schreinermacher SVZ. Seine Ausbildung macht er in einem Mitgliederbetrieb des Verbundes, bei der Fensterfabrik Albisrieden AG. Sie beschäftigt rund 50 Mitarbeitende und 5 Lernende. Neben der Serienfertigung von Fenstern stellen die Lernenden im Betrieb vor allem spezielle Fenster und einzelne Möbel aus Massivholz her. Gefördert werden sie mit regelmässigen Übungsblöcken, in denen Hand- und Maschinenfertigkeiten trainiert werden. Als sich Dominic Lenherr für eine Lehrstelle bei Schreinermacher bewarb, wurde ihm beim Eignungstest mit elf weiteren Bewerbern erst rich-tig klar, was es heisst, sich mit anderen in beruflicher Hinsicht zu messen. Nach dem Test wurde er von der Fensterfabrik Albisrieden zu den Testtagen, auch Chemietest genannt, eingeladen, und er erhielt die Lehrstelle.
Dominic Lenherr wollte sich in der Fachrichtung Möbel/Innenausbau ausbilden lassen. Wegen der spezialisierten Arbeiten in der Fensterfabrik konnten diesbezüglich nicht sämtliche Handlungskompetenzen abgedeckt werden. Zum Beispiel fehlte das Furnieren. Dies bedeutete, dass er den Ausbildungsbetrieb wechseln musste, um sein Können im Bereich des Innenausbaus und der Plattenverarbeitung noch mehr zu vertiefen. So wurde im zweiten Lehrjahr eine Rotation in einen anderen Ausbildungsbetrieb thematisiert. Dominic Lenherr gefiel es aber sehr, die speziellen Arbeiten in der Fensterfabrik auszuführen, und er wollte sich noch mehr in die Produktion und die technischen Anforderungen von Fenstern vertiefen. Auf Dominic Lenherrs Wunsch hin wurde es durch die enge Zusammenarbeit von Verbundleiter und Ausbildungsbetrieb ermöglicht, sein Wissen fensterspezifisch zu erweitern. Dazu absolvierte er in Biel die Grundkurse «Basiswissen Fensterbau» vom Schweizerischen Fachverband Fenster- und Fassadenbranche (FFF).
Rotieren geht über Studieren
Trotz Spezialisierung wollte Dominic Lenherr die Lehre mit der Fachrichtung Möbel/Innenausbau abschliessen. Er wollte seine Schulklasse nicht wechseln und entschied sich, das vierte Lehrjahr in einem anderen Ausbildungsbetrieb zu absolvieren. Unter den rund 40 Mitgliedern des Vereins Schreinermacher SVZ beteiligen sich über 20 Betriebe an der Ausbildung. Verbundleiter Marco Hischier schlug die Schreinerei Hartmann Meier GmbH vor, deren Kompetenzen bei Küchen, Bädern und dem allgemeinen Innenausbau liegen. Nach den Testtagen in der siebenköpfigen Schreinerei stimmten alle Parteien einer Rotation zu, und Dominic Lenherr konnte wechseln.
Im neuen Ausbildungsbetrieb musste er sich erst an die neue Situation gewöhnen. Dass Dominic Lenherr den Lernenden vor Ort von diversen Meetings und Workshops her kannte, erleichterte ihm den Einstieg. Er wurde nicht nur in fachlicher Hinsicht herausgefordert, sondern musste sich auch im Team integrieren, und er lernte eine neue Unternehmensphilosophie kennen.
Festanstellung gefunden
Während der Rotation konnte Dominic Lenherr seine Fähigkeiten erweitern und vertiefen. Ihm wurde auch bewusst, dass er nach der Lehre wieder im Fensterbereich in Kombination mit Teamführungsaufgaben arbeiten möchte. Darum meldete er sich wieder bei der Fensterfabrik Albisrieden und stiess auf offene Ohren. Bereits vor dem Lehrabschluss konnte er wieder zurückrotieren. Dominic Lenherr unterstützt schon jetzt seinen Vorgesetzten, und er wird direkt nach der Ausbildung in eine Festanstellung übergehen.
www.schreinermacher-svz.chwww.ffa.chwww.dieschreiner.chVeröffentlichung: 05. Juli 2018 / Ausgabe 27/2018
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