Leuchtende Skulpturen


Kommen hinterleuchtete Elemente im Aussenbereich zum Einsatz, müssen Feuchtigkeit und Temperaturunterschiede beachtet werden. Bild: Fotomücke Wil


Kommen hinterleuchtete Elemente im Aussenbereich zum Einsatz, müssen Feuchtigkeit und Temperaturunterschiede beachtet werden. Bild: Fotomücke Wil
Licht und Mineral. Den Werkstoff kann man erwärmen und formen, man kann ihn zu unendlichen Flächen verleimen sowie praktisch unsichtbar reparieren. Wird ein Mineralwerkstoff zudem gekonnt mit Licht kombiniert, entstehen einzigartige Baukörper mit Charakter.
Die Stärken von Mineralwerkstoff liegen in erster Linie im individuellen Innenausbau. Der Werkstoff ermöglicht die Umsetzung einzigartiger Formen und einheitlicher Flächenbilder mit klassischen Bearbeitungsmethoden. So finden sich beispielsweise nahtlos eingesetzte Waschbecken in Arbeitsflächen, meterlange Fronten ohne Unterbruch oder wellig verformte Paneele in den Portfolios der Mineralwerkstoffverarbeiter. Kombiniert man nun diese Freiheit in der Bearbeitung und Formgebung mit einer eingebauten Beleuchtung, können ganz neue Stilelemente und eine einzigartige Innenraumsprache erschaffen werden. Damit die gewünschte Wirkung beim fertigen Objekt eintritt und ein funktionierender Betrieb möglich ist, gibt es in der Planung einige Punkte zu beachten.
Sobald eine Mineralwerkstofffläche oder ein Körper hinterleuchtet wird, ist jede Fuge, jeder Stoss, jede zusätzliche Schicht und jedes zusätzliche Element auf der Fläche sichtbar. Dieser Umstand benötigt eine spezielle Planung der Befestigungspunkte und eine saubere Ausführung in der Produktion und der Montage. Genau diese Sichtbarkeit ermöglicht jedoch auch die enorme Gestaltungsfreiheit mit Licht.
Grundsätzlich gibt es die folgenden Methoden, um ein Bild, ein Muster oder einen Schriftzug im Mineralwerkstoff leuchten zu lassen:
Mehrere Schichten mit unterschiedlichen Aus- fräsungen ergeben richtig kombiniert tolle Flächenbeleuchtungen mit gröberen Mustern. Mit jeder zusätzlichen Schicht, die verwendet wird, dunkelt das Licht etwas ab. Dadurch ist eine leichte Abstufung möglich. Zu beachten ist, dass jede Schicht das Gewicht erhöht.
Eingefräste Strukturen in der Front der Werk- stoffoberfläche ermöglichen Lichtspielereien mit der Beleuchtung und der Schattenwirkung. So können sich beispielsweise Wellen- oder Karomuster über Fronten und Wände ziehen. Da die Muster in die Vorderseite gefräst werden, wirken die Strukturen auch ohne Hinterleuchtung.
Eingefräste Logos und Schriftzüge von der Rückseite ermöglichen das Einbringen grafischer Elemente in verschiedenen Ebenen. Ein Vorteil ist, dass Einfräsungen von hinten nur bei eingeschalteter Hinterleuchtung zum Vorschein kommen und die Vorderseite ihre homogene, fugenlose Optik behält. Diese Technik eignet sich besonders für Logos und Schriftzüge.
Eingefräste Reliefs sind die verfeinerte Variante der Einfräsung. Mit speziellen Programmen können sogar fotorealistische Bilder auf die Fräsmaschinen übernommen werden. Durch die genaue Fräsung sind ganz feine Lichtverläufe und Schattierungen möglich. So kann beispielsweise die Lieblingsfotografie des Kunden im Auftrag verewigt werden.
Natürlich sind unterschiedliche Kombinationen dieser Techniken möglich. Je nach Farbton und Werkstoffhersteller unterscheiden sich auch die Materialeigenschaften ein wenig.
Das eingesetzte Leuchtmittel darf den Benutzer nicht blenden und muss die Fläche gleichmässig ausleuchten. Besonders dann, wenn man zum ersten Mal oder einen neuen Mineralwerkstoff hinterleuchtet, lohnt sich die Anfertigung eines Musterstücks. Arbeitet man mit transluzenten Platten, ändert sich die Ausleuchtung der Fläche zusätzlich. So können gezielte Bereiche wie beispielsweise ein Logo einzeln beleuchtet werden. Nicht zu vergessen ist eine gute Zugänglichkeit zu den Leuchtmitteln. Diese müssen von der Kundschaft einfach ausgetauscht werden können.
Die moderne Bearbeitungstechnik und die neuen Leuchtmittel haben für das Zusammenspiel von Licht und Mineralwerkstoffen ganz neue Möglichkeiten geschaffen. Es können optisch neue Erfahrungen für den Kunden angeboten werden, die neue Stimmungen wecken.
Auf den folgenden Seiten einige Beispiele von Mineralwerkstoffverarbeitern, die umgesetzte Objekte mit einer Hinterleuchtung zeigen.
Veröffentlichung: 31. August 2017 / Ausgabe 35/2017
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