Magnete für Gestaltungsfreiheit


Lea Bähler (links) mit ihrer Gruppe und der Projektzeichnung im Hintergrund.


Lea Bähler (links) mit ihrer Gruppe und der Projektzeichnung im Hintergrund.
Lernjob. Schreinerlernende des Bildungszentrums Interlaken bzi konnten in einem spannenden Lernjob ein modernes Würfelregal planen und konstruieren. Dieses sollte sich auch durch einen Laien einfach auseinandernehmen und umbauen lassen.
«Ein Kunde gibt ein modernes Würfelregal in Auftrag. Zehn Boxen müssen leicht demontierbar und individuell zusammensetzbar sein und in der Höhe Platz für einen Bundesordner bieten. Es darf kein Massivholz verwendet werden.» So lautete die Ausgangslage des Lernjobs, mit welcher die Lernenden des 2. Lehrjahres am Bildungszen-trum Interlaken bzi konfrontiert wurden. In Vierergruppen nahmen sie die Aufgabe in Angriff. Unter ihnen war auch die 17-jährige Lea Bähler aus Wattenwil BE. Sie fand den Auftrag extrem lehrreich. «Bei diesem Lernjob wurde jedes Fach abgedeckt, vom Rechnen bis zum Zeichnen. So konnten wir viel Wissen einbringen, aber auch viel lernen.»
Die Lernenden erhielten vom Lehrer zu Beginn eine umfassende Dokumentation mit den einzelnen Arbeitsschritten. «Am Anfang sind wir etwas über den umfangreichen Auftrag erschrocken, aber in der Gruppe kamen wir dann schnell voran», erklärt Lea. «Als Erstes haben wir in der Gruppe besprochen, welche Eckverbindungen für die Boxenwände geeignet sind.» Da eine Verbindung auf Gehrung leicht kaputtgehen könne, habe sich ihre Gruppe für Clamex entschieden. «Wir kennen dieses Verbindungssystem gut, da es in der Praxis oft verwendet wird. Zudem ist es sehr zuverlässig und funktioniert einfach – eine der Rahmenbedingungen des Auftraggebers.» Als Nächstes überlegte sich die Gruppe, aus welchem Material die Boxen bestehen sollen, wie sich Türen und Rückwände an den Boxen befestigen lassen und welche Beschläge sich für die Türen eignen. «Das Material war einfach», erinnert sich Lea. «Wir wählten MDF, weil es sich für die Oberflächenweiterverarbeitung gut eignet. Zudem entschieden wir uns für innenliegende Türen und eingenutete Rückwände. Bei den Beschlägen unterstütze uns unser Lehrer, und wir entschieden uns für Topfband.»
Grundlegend war, wie die Verbindung der einzelnen Boxen funktionieren sollte. Schliesslich mussten sich diese individuell und einfach zusammenstellen lassen. Die Gruppe von Michel Nebiker aus Oberhofen BE hatte zuerst eine Dübelverbindung im Kopf. «Diese Idee liessen wir aber schnell wieder fallen, da es mit den Löchern nicht schön ausgesehen hätte», erklärt der 32-jährige Lernende. «Wir kamen dann auf die Idee, Hochleistungsmagnete zu verwenden. Diese haben eine Tragkraft von bis zu 10 Kilogramm und lassen sich gut unter dem Kunstharz verbergen. Wir befestigten an der linken Boxenwand und am Boden abstossende, rechts und auf dem Deckel anziehende Magnete. So lässt sich die Box auf jeder Seite mit weiteren verbinden.» Seine Gruppe stellte als einzige eine Box 1:1 her. «Gemäss Lernjob hätten wir nur die Produktionsunterlagen und eine Eckverbindung erstellen müssen. Meine Gruppe war aber sehr motivert, und so opferten wir zwei Wochenenden für die Herstellung einer ganzen Box», sagt Michel Nebiker.
Der Lernjob war auch im Hinblick auf die Aufgabenverteilung im Team lehrreich. «Bei uns machte jeder seinen eigenen Plan und anschliessend besprachen wir, welche Lösung am besten ist», erklärt Lea Bähler. «Pro Bereich war immer wieder jemand anderes federführend, das machte die Arbeit spannend.» Einen etwas anderen Ansatz wählte die Gruppe von Michel Nebiker: «Wir schauten am Anfang in der Gruppe, wer wo seine Stärken hat und haben so die Arbeiten aufgeteilt. Das hat gut funktioniert.» ms
Veröffentlichung: 04. Februar 2016 / Ausgabe 5/2016
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