«Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden»


Als IPA hat Ruben Tischhauser ein Fernsehmöbel produziert. Bild: PD


Als IPA hat Ruben Tischhauser ein Fernsehmöbel produziert. Bild: PD
Monatsinterview. Auf Instagram hat Ruben Tischhauser Bilder von seiner IPA, der Individuellen Praktischen Arbeit, kurz vor dem Berufsabschluss gepostet und viel Lob und Applaus erhalten. Ob bei der Planung und Produktion alles glatt lief, erzählt der 19-jährige Zürcher im Interview.
Ruben Tischhauser: Nach einem Gespräch mit meinem Chef wusste ich schnell, dass ich etwas für mich produzieren möchte. Zu Hause habe ich mit meinen Eltern geschaut, welches Möbel passen könnte. Das TV-Möbel steht nun im Wohnzimmer, bis ich mal ausziehe.
Für den unteren Bereich und die Aussenwände Nussbaum und für die Regale Esche. Zuerst wollte ich eine Kombination aus Ahorn und Nussbaum nehmen, habe mich aber umentschieden. Ich habe die Fronten und Sichtseiten furniert, was ich zuvor nur wenig gemacht habe. Für die Beleuchtung habe ich LED-Lampen gewählt, weil diese hochwertig sind, und sie in der Mitte des Regals platziert.
Ja, es ist gut verlaufen, und es hat Spass gemacht, vor allem das Planen. Glücklicherweise ist mir bei der Produktion kein gros-ser Bock passiert. Ein bis zwei kleine Fehler haben sich natürlich eingeschlichen. Beim Kantenanleimen ist es einmal nicht ganz bündig herausgekommen. Und durchs Pressen hat es im Furnier kleine Spannungsrisse gegeben. Die konnte ich mit Wachs und Schleifen beseitigen. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden.
Der Zeitplan war mir eigentlich egal, ich habe mich nach meinem Lehrbetrieb gerichtet. Aber es ist natürlich gut, frühzeitig anzufangen.
Ich habe sechs Tage am Fernsehmöbel gearbeitet. Das waren etwa 57 Stunden.
Ich stehe kurz vor der Abgabe und bin noch im Feinschliff.
Ich freue mich. Ich erwarte ein breites Spektrum an Fragen und muss mich dementsprechend gut vorbereiten.
Das Arbeitsjournal habe ich wirklich täglich nachgeführt. Ich habe einfach Notizen gemacht. Das hat mir geholfen, weil ich am Schluss nicht mehr alles im Detail gewusst hätte. Bilder sind auch wichtig. Dafür habe ich meinen Unterstift beauftragt.
Einerseits schon, weil ich fertig bin und arbeiten kann. Andererseits finde ich es schade, nicht mehr zur Schule zu gehen. Denn ich bin gerne hingegangen. In den vier Jahren der Lehre habe ich viel Tolles erlebt.
Ich hatte mir auch andere Berufe angeschaut. Mir war aber schnell klar, dass ich keine sitzende Tätigkeit ausüben möchte. Das Handwerk hat mich schon immer angesprochen. Da mein Bruder auch Schreiner ist, habe ich in diesem Beruf geschnuppert und mich dafür entschieden. Das würde ich wieder so machen.
Die Sascha Städeli Schreinerei ist ein Kleinbetrieb. Wir sind nur zu fünft, davon zwei Lernende. Wir nehmen viele Reparaturaufträge in Verwaltungsgebäuden an. Wir decken jedoch alle Schreinerarbeiten ab. Zum Beispiel stellen wir oft Türen her. Da mein Chef zudem Ski herstellt, konnte ich ihm dabei auch schon helfen oder zum Beispiel Skiständer herstellen. Seit ich die Autoprüfung habe, werde ich vermehrt auf Montage eingesetzt.
Zuerst muss ich schauen, wie es bezüglich der Armee aussieht. Die Rekrutierung steht noch bevor. Gerne würde ich zuerst ein halbes Jahr arbeiten, bevor ich in die RS einrücke. Ich muss noch schauen, wo ich arbeiten möchte, gerne mal in einem grösseren Betrieb. Ich möchte vorerst sicher Schreiner bleiben.
Ruben Tischhauser (19) aus Urdorf im Kanton Zürich. Er ist im vierten Lehrjahr und bei der Sascha Städeli Schreinerei in Fahrweid ZH angestellt. Die Berufsschule besucht er in Zürich. In seiner Freizeit ist er Leiter bei den Royal Rangers in Uitikon ZH, einer christlichen Jungschar, wo er 9- bis 14-Jährige betreut. Jeden zweiten Samstag gibt es einen Treff, zudem stehen Lager auf dem Programm. Der 19-Jährige spielt zudem gerne Eishockey. Er ist Fan der ZSC Lions und des UHC Urdorf und geht gerne an die Matches.
Nicole D'Orazio
Veröffentlichung: 06. April 2023 / Ausgabe 14/2023
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