Münstertal, Kanada, Münstertal


Armon Feuerstein (35) ist Schreiner, Ambulanzfahrer und Bergretter im Val Müstair. Bild: PD


Armon Feuerstein (35) ist Schreiner, Ambulanzfahrer und Bergretter im Val Müstair. Bild: PD
Leute. «Ich war schon als Kind viel und gerne draussen unterwegs und habe meinem Vater bei der Arbeit auf dem Bauernhof geholfen. Wäre ich nicht Schreiner geworden, hätte ich Bauer gelernt und den Hof meiner Eltern übernommen», erzählt der 35-jährige Armon Feuerstein, der zusammen mit drei Geschwistern in Fuldera im Münstertal/Val Müstair GR aufgewachsen ist.
Doch sein Vater habe ihm davon abgeraten. Da ihm die Arbeit mit Holz schon immer gefiel, entschied er sich für eine Schreinerausbildung in der Lehrwerkstatt in Samedan. Nach der Lehre sammelte er ein paar Monate Berufserfahrung in der Schreinerei von Curdin Bott in seinem Heimatdorf. «Im Februar 2010 reiste ich nach Kanada. In Muskoka in Ontario habe ich für eine Firma gearbeitet, die Bootshäuser baut. Die Metallbauer bauten im Winter auf den zugefrorenen Seen die Unterkonstruktionen der Bootshäuser, und anschliessend verkleideten wir Holzfachmänner die Metallkonstruktionen mit Holz.» Damit er die Baustellen erreichen konnte, habe er die Bootsprüfung gemacht. Auf die Frage, welche Unterschiede es gäbe zwischen der Arbeit in Kanada und der Schweiz antwortet er: «In Kanada stellten wir sämtliche Arbeiten vor Ort her und montierten alles vor Ort.» Es gäbe keine Berufslehre, wie wir sie kennen, daher habe er bereits mit 20 Jahren ein vergleichsweise grosses Fachwissen gehabt.
«Die Freude, die man mit Schreinerarbeiten verbreitet, ist der beste Lohn, den man erhalten kann.»
Nach seinem Aufenthalt in Kanada arbeitete er wiederum ein paar Monate bei Curdin Bott, bevor es in die Rekrutenschule ging. Nach der RS überschlugen sich die Ereignisse: Im Sommer 2013 begann er als Fahrer im Rettungsdienst des kleinstens Spitals der Schweiz in St. Maria zu arbeiten. Im November des gleichen Jahres startete er mit der Weiterbildung zum Projektleiter in Chur. «Und dann erhielt ich die Chance, den Betrieb von Curdin Bott zu übernehmen und gründete im Januar 2014 die Armon Feuerstein Schreiner Falegnam GmbH mit Sitz in Valchava.» In seinem Betrieb konnte er ziemlich bald einen Mitarbeiter einstellen, und sie führten viele interessante Arbeiten in der Region aus. «Das Schönste an meinem Beruf ist, dass man die Wünsche der Kundschaft von der Vorstellung in die Realität umsetzen kann. Die Freude, die man damit verbreitet, ist der beste Lohn, den man erhalten kann», sagt Feuerstein. Doch wie kam es dazu, dass der passionierte Schreiner auch als Ambulanzfahrer arbeitet? «Ich war mit einem Architekten auf einer Baustelle, als dieser mich spontan anfragte, ob ich auch Interesse habe, als Ambulanzfahrer für unser Spital im Val Müstair zu arbeiten.» Auch der Architekt fährt Rettungseinsätze. Nach ein paar Schnupperstunden habe er den Führerschein für Ambulanzen gemacht und die Weiterbildung zum Transporthelfer. Die Tätigkeit gefällt ihm. «Sie bietet einen guten Kontrast zum Arbeitsalltag.»
2021 stand die nächste Veränderung an, als ihn Schreinerkollege Valentin Hohenegger anfragte, ob er eine Nachfolgelösung für seine Firma ausarbeiten würde. Wonach sie die Firmen Frars Hohenegger SA und seine eigene Firma in der neuen Pichalain SA zusammenführten. «Pichalain» heisst Specht auf Romanisch. Und das ist noch nicht alles. Seit bald zwanzig Jahren ist Feuerstein auch als Bergretter aktiv. Es sei für ihn eine Herzensangelegenheit. Er ist auch privat gerne in den Bergen unterwegs, zusammen mit der Frau, den beiden Töchtern und dem Hund. «Wir sind viel am Wandern, am Skifahren oder am Klettern.» Wenn er allein oder mit Kollegen unterwegs sei, gehe es oft auf Ski- und Klettertouren oder auf die Jagd.
Veröffentlichung: 10. März 2025 / Ausgabe 10/2025
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