Neue Yachten für Neuseeland


Das Segelschiff Lion New Zealand ist eine Ikone in Neuseeland, wo Kevin Schaad (35) seit anderthalb Jahren lebt und arbeitet. Bild: PD
Das Segelschiff Lion New Zealand ist eine Ikone in Neuseeland, wo Kevin Schaad (35) seit anderthalb Jahren lebt und arbeitet. Bild: PD
Das Meer ist überall. Und die Strände menschenleer. Zwanzig Kilometer mit dem Auto den Sanddünen entlangfahren, ohne dass man auf eine Menschenseele trifft. Kevin Schaad ist das Staunen immer noch anzuhören. Seit anderthalb Jahren lebt der Schreiner aus Windisch AG in Auckland, Neuseeland. Einmal anderswo leben, das wollte er schon immer. In der Karibik, den USA und Australien verbrachte er einige Monate. Ob es auch für länger als zwei, drei Monate passen könnte, wollte er rausfinden. Aber so ganz stimmte es nie. Auf einer seiner Reisen traf er dann auf Neuseeländer, die von der Weite, dem Meer und dem Segeln in ihrer Heimat schwärmten. Segeln – das ist in Neuseeland quasi Volkssport. Deshalb ist das Land auch für seinen erstklassigen Bootsbau bekannt. «Bootsbauer arbeiten mit Holz, Metall, Karbon und Fiberglas und setzen einzigartige Techniken im Formenbau ein», diese Vielseitigkeit interessiert den Schreiner schon seit seiner Ausbildung. In der Schweiz hatte er sich um eine Anstellung bei einer Werft bemüht, doch der Markt ist zu klein, Bootsbaubetriebe sind rar. In Neuseeland will er sich gleich beide Träume erfüllen: eine Ausbildung zum Bootsbauer machen, in der Fremde und am Meer leben. Im Februar 2016 macht sich Schaad auf ans andere Ende der Welt. Vier Monate nach seiner Ankunft in Neuseeland erhält er sein Arbeitsvisum und findet eine Stelle. Mit der Ausbildung zum traditionellen Bootsbauer habe es nicht geklappt, erzählt er. Lehrstellen werden nicht an Ausländer ohne permanente Aufenthaltsgenehmigung vergeben. Schreiner hingegen seien gesucht. Als solcher arbeitet der Schweizer nun beim Bootsbaubetrieb Yachting Development. Luxuriöse Yachten werden in der Werft etwas nördlich von Auckland gefertigt. Schaad schreinert die Möbel, macht den Innenausbau. «Das Qualitätslevel ist extrem hoch», sagt er. Die Möbel sind generell aus Massivholz und in Handarbeit gefertigt. Die gebogenen, runden Formen – typisch für den Schiffsbau – sind anspruchsvoll: Neue Techniken und Tricks lernt er von seinen Kollegen. Aus China, den Philippinen kommen die Arbeitskollegen, jeder bringt Wissen aus der eigenen Heimat mit. Zwanzig Minuten Autofahrt sind es von der Werft zu seinem Zuhause. Eine Wohngemeinschaft, die er mit befreundeten Neuseeländern teilt. Bald steht aber ein Umzug an. Noch etwas weiter in den Norden, noch etwas mehr in den Busch geht es. Dort wird sich Schaad mit einem Paar ein altes, kleines Haus ohne Heizung teilen. Von der hölzernen Terrasse sieht man Vulkane und das Meer. Und von den Bäumen singen Tuis. Der Lieblingsvogel des Schreiners ist bekannt für seinen lautstarken und komischen Gesang. An tristen Wintertagen kommt beim 35-Jährigen manchmal das Heimweh. Wenn der Bruder Fotos schickt von der Geburtstagsfeier seines Sohnes, die Freunde Hochzeiten feiern, das Leben in der Schweiz normal weitergeht.
Gerade ist Schaad in einem dreissigstündigen Flug nach Zürich geflogen, um am Hochzeitsfest eines Freundes dabei zu sein. Sich danach wieder zu verabschieden, fällt nicht leicht. In zwei, drei Jahren zurück in die Schweiz zu kommen, kann sich Schaad gut vorstellen. Nebst den Freunden und der Familie ist es die Vielfalt, die ihm fehlt: «Einfach einmal schnell in ein anderes Land reisen, unterschiedliche Sprachen und Kulturen erleben, das ist unmöglich in Neuseeland.» Doch noch hat er einiges vor in Neuseeland: Segelkurse belegen, die Kapitänslizenz machen und mit dem Segelschiff durch die Tasmanische See manövrieren.
«Bootsbauer arbeiten mit Holz, Metall, Karbon und Fiberglas und setzen einzigartige Techniken im Formenbau ein.»
Veröffentlichung: 19. Oktober 2017 / Ausgabe 42/2017
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