Regional ausgezeichnet

Region Nord, 3. Rang: Dreiblatttisch, 2015, Tischblatt. Bild: Thomas Meyer/Prix Lignum 2018

Prix Lignum 2018. Der Preis zeichnet die besten Schweizer Leistungen mit Holz aus. Nun wurden neben den nationalen auch die 15 regionalen Gewinner bekannt. Unter ihnen finden sich auch zwei Möbel.

Zukunftsweisende Arbeiten mit Holz bekannt machen, das ist das Ziel des Prix Lignum. Der Preis wird dieses Jahr zum vierten Mal seit 2009 verliehen. Insgesamt wurden 465 Arbeiten schweizweit eingereicht, aufgeteilt auf fünf Regionen der Schweiz:

- Region West (BE-f, FR-f, GE, JU, NE, VD, VS-f), 83 Eingaben
- Region Mitte (BE-d, FR-d, VS-d), 58 Eingaben
- Region Nord (AG, BL, BS, SH, SO, ZH), 108 Eingaben
- Region Ost (AI, AR, FL, GL, GR, SG, TG), 114 Eingaben
- Region Zentrum (LU, NW, OW, SZ, TI, UR, ZG), 102 Eingaben

Heute wurde bekannt, welche Eingaben in den fünf Grossregionen die Ränge Gold, Silber und Bronze belegen. In den Regionen Mitte und Nord schaffte es jeweils eine Arbeit der Kategorie Möbel auf den 3. Rang.

Unaufdringliches Berner Möbelprogramm

Aus der Region Mitte stammt die Möbelkollektion Lorraine, die von der Jury mit einem dritten Rang geehrt wurde. Entstanden ist diese im Zuge der von der Stadt Bern beauftragten Renovation der gleichnamigen Kindertagesstätte. Die Architekten, die die Kindertagesstätte umfassend zu sanierten, entwarfen kurzerhand für die Innenausstattung ein eigenes Möbelprogramm, welches aus Stuhl, Tisch, Regal und Schrank besteht. Die Inspiration für den Entwurf lieferte der Bau mit seinen Eigenheiten, etwa dem Rautenmuster auf den Holzzierleisten der Dachkante oder dem Quadratmotiv des Parketts. Alle Möbel sind gleich aufgebaut: ein Tragrahmen aus Eiche, helle Füllungen aus Esche. Hinzu kommt ein sparsam eingesetztes Rautenmuster, das mal funktional, mal dekorativ spielerisch gedacht ist.

Präzis gefügter Tisch

Den Dreiblatttisch des Architekten Thomas Meyer und der Schreinerin Yumiko Egloff ehrt die Jury der Region Nord ebenfalls mit einem dritten Rang. Die beiden erfüllten sich mit ihrem Tisch einen Handwerkstraum: Sie bauten einen Tisch, der nur aus Holz besteht. Keine Schrauben, keine Nägel, kein Leim halten die Teile zusammen. Die drei Beine werden kreuzweise übereinandergelegt und an der Zarge mit einem sichtbaren Zapfen verbunden. Ein verkeiltes Schwalbenschwanz-Verbindungsstück, das entlang der Zarge läuft, verschlüsselt die Beine und die Tischblätter. Die drei Teile des Tischblattes sind ebenfalls mit einer versteckten, verkeilten Schwalbenschwanz-Leiste fixiert. Im Roboterzeitalter hält das Projekt die Handarbeit hoch und feiert die Schönheit des Machens und des Materials.

Schreiner sind wenig vertreten

Fast alle anderen Eingaben, die sich über eine Medaille oder eine Anerkennung freuen können, sind aus der Kategorie Bauwerke. Von Häusern über Brücken zu Türmen ist alles vertreten. Klassische Schreinerarbeiten sind fast keine auszumachen. Von den total 465 Eingaben sind gerade mal 32 in der Kategorie Möbel und 36 in der Kategorie Innenausbau zu finden.

Projekte auf Tournee

Wer sich die verschiedenen Preisträger genauer ansehen will, kann dies ab diesem Herbst in einer Wanderausstellung machen, die bis Ende 2019 in allen Landesteilen halt machen wird. Erstmals ist sie vom 15. bis 18. November 2018 an der Messe «Bau + Energie» in Bern zu sehen. Weitere Termine sowie alle eingereichten Projekte können online auf der Homepage www.prixlignum.ch eingesehen werden.

ids

www.prixlignum.ch

Veröffentlichung: 01. Oktober 2018

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