In Reih und Glied

Die edlen Tropfen warten nun darauf, getrunken zu werden. Bild: Gastro Line’s AG

Testlauf.  Als Abschlussarbeit fertigte der Schreinerlernende Marcel Wicki den Prototypen eines Weinklimaschranks an. Dieser befindet sich nun in einer Testphase. Funktioniert er einwandfrei, kommt er in den offiziellen Ausstellungsraum von Marcels Lehrbetrieb.

Für die richtige Weinlagerung braucht es einen temperierten Ort. Das kann ein Keller oder ein moderner Weinklimaschrank sein. Marcel Wicki aus Römerswil LU hat während seiner Schreinerlehre bei der Gastro Line’s AG an einigen Temperierschränken gearbeitet. Für private Weinliebhaber waren diese allerdings suboptimal, denn trotz Geräuschdämmung war der Motor des Kühlsystems deutlich hörbar. Marcels IPA bot die Gelegenheit, einen leiseren Prototypen zu entwickeln.

Gut geplant ist halb gewonnen

«Mir wurde bei diesem Projekt richtig bewusst, wie aufwendig und wichtig eine saubere Planung ist», sagt der 19-Jährige. Er hat für die IPA insgesamt 83 Stunden benötigt und dabei auch viel Zeit in die Planung investiert. Das war notwendig. Denn neben der optimalen Temperierung sollte der Weinklimaschrank auch modern aussehen. Deshalb wurde eine MDF-Platte mit einer 1 mm dicken Beschichtung aus Imitationsbeton verwendet. «Der Weinklimaschrank macht nur einen Drittel des ganzen Möbels aus. Auf der rechten Seite hat es Stauraum für Weingläser und Ähnliches», erklärt Marcel. Jede Flasche wird von einem dimmbaren LED-Spot beleuchtet. Die seitlich fixierten CNS-Stäbe, auf denen die Flaschen liegen, bieten für 18 Weinflaschen Platz. «Grundsätzlich könnten es 28 Flaschen sein, doch dann würde es überladen aussehen», findet Marcel.

Kunstharzplatten gegen Lärm

Die grösste Schwierigkeit bei der Konstruktion des Weinklimaschranks war die Lautstärke des Kühlmotors. Damit dieser möglichst leise läuft, wurden für das Innenleben isolierende Kunstharzplatten mit einer Aluminiumbeschichtung verwendet. Dadurch wurde zudem die Brandgefahr der LED-Spots reduziert und das Design schlicht gehalten. Nun steht Marcels Prototyp für eine Testphase bei seinem Chef daheim.

JK

Veröffentlichung: 02. Juni 2016 / Ausgabe 22/2016

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