Schaulaufen für das Bildungssystem

Die Erleichterung und die Freude sind gross: 36 neue Schreiner-Werkmeister nahmen ihre Diplome entgegen. Bilder: Reto Schlatter

Diplomfeier.  Rund 80 Schreinerinnen und Schreiner haben die Ausbildung zum Schreinermeister, Schreiner-Werkmeister, Techniker Holztechnik, Gestalter im Handwerk und Handwerker in der Denkmalpflege erfolgreich abgeschlossen. Am Freitag wurden in Luzern die Diplome vergeben.

Anhand von guten Beispielen findet man immer die besten Argumente. Das weiss auch Josef Widmer, Stellvertretender Direktor des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation. An der Diplomfeier des Verbands Schweizerischer Schreinermeister und Möbelfabrikanten (VSSM) in Luzern hielt er als Festredner ein Plädoyer für die Berufsbildung. «Leute wie Sie werden im Arbeitsmarkt immer gefragt sein», sagte er zu den Gefeierten des Abends.

Ein internationales Vorzeigemodell

Widmer nahm Bezug auf den akademischen Bildungsweg, der sich «wider besseres Wissen» immer grösserer Beliebtheit erfreue. Dabei sei das duale Bildungssystem der Schweiz international ein Vorzeigemodell. Selbst die USA interessierten sich für die Schweizer Berufsbildung, weil sie mit dem Problem hoher Jugendarbeitslosigkeit konfrontiert seien. «Es ist paradox: Während unser System im Ausland immer bekannter wird, verliert es im Inland immer mehr an Anerkennung», sagte er. Man habe zwar schon viel Gegensteuer geben können, doch sei auch noch viel zu tun. «Erst wenn die Lehrer ihren begabten Schülern die Berufsbildung ebenso empfehlen wie das Gymnasium, haben wir unser Ziel erreicht.»

Der Kreis wird geschlossen

Widmer sprach den rund 340 Gästen im Hotel Schweizerhof aus dem Herzen. Sie waren da, um die Diplomübergabe an 36 Schreiner-Werkmeister, 17 Schreinermeister, 17 Techniker Holztechnik, 3 Gestalterinnen im Handwerk und 4 Handwerker in der Denkmalpflege zu feiern. Zudem wurden Preise für die Diplomanden mit den höchsten Notendurchschnitten und den besten Abschlussarbeiten überreicht.

Noch vor dem Auftritt Widmers konnte Romain Rosset, der als Bereichsleiter Berufsbildung beim VSSM durch die Feier moderierte, den VSSM-Zentralpräsidenten und Nationalratspräsidenten Ruedi Lustenberger auf die Bühne bitten. Der Politiker zog Parallelen zwischen seinem auslaufenden Amtsjahr als höchster Schweizer und der Berufsbildung. «Das Thema Berufsbildung spielte in diesem Jahr immer wieder eine grosse Rolle.» Bei seinen mehr als 220 Auftritten habe er wiederholt auf die Vorzüge des Bildungssystems aufmerksam gemacht. Und es sei zwar mehr Zufall als Absicht, auf jeden Fall aber von symbolischer Bedeutung, dass die VSSM-Diplomfeier 2013 sein erster öffentlicher Auftritt nach der Wahl gewesen sei und er jetzt sein Amtsjahr wieder an der Diplomfeier beschliessen könne.

Zum Hören und zum Lachen

Den Rahmen für diesen Abend bildeten die Fidelis Bigband mit ihren Instrumental- und Gesangseinlagen sowie die Unterhaltungskünstlerin Margrit Bornet. Als Coiffeuse Sandra aus Oerlikon machte sie mit dem Publikum zuerst einen Einführungskurs ins Speeddating. Zum Abschluss der Feier spielte sie das Teenagermädchen Susi, das sein Herz an Justin Bieber verloren hat und liebend gern dessen tiefsinnigen Liedertexte auf Schweizerdeutsch rezitiert.

www.vssm.ch

Die Diplomierten

Ausgezeichnet für Fleiss und Können

Schreiner-Werkmeister mit eidg. Fachausweis

Raphael Aeschbacher, Studen BE; Bruno Allenbach, Spiez; Roman Bamert, Tuggen; Philipp Bucher, Geiss; Remo Christen, Rothrist; Yvan Curty, Kleinbösingen; Dominik Gehrig, Nuolen; Christian Graf, Thun; Antonio Grichting, Grengiols; David Hefti, Ins; Philipp Heiz, Hochdorf; Benjamin Hiltbrand, Krattigen; Christoph Hirschi, Brügg BE; Raphael Huber, Kehrsatz; Thomas Hügli, Thörishaus; Florian Janz, Thun; Mike Patrick Joos, Russikon; Peter Keel, Lostorf; Martin Maurer, Hunzenschwil; Christian Meier, Baden; Marcel Mock, Wattenwil; Adrian Müller, Böckten; Florian Murer, Unterlunkhofen; Marcel Richner, Hunzenschwil; Christoph Rieder, Agarn VS; Remo Ritter, Mümliswil; Reto Schenk, Oberentfelden; Pascal Scherrer, Lütisburg Station; Mario Schuoler, Rheinfelden; Martin Stalder, Wädenswil; Niklaus Staub, Oberbalm; Dominik Stettler, Signau; Christian Vogler, Berneck; Mischa Wälti, Eggiwil; Marcel Weber, Seewen SO; Roger Willener, Steffisburg.

Dipl. Techniker HF, Holztechnik, Schreinerei

Gabriel Benz, Montlingen; Roman Braun, Zuzwil SG; Michael Camenisch, Rhäzüns; Raphael Cotting, Altendorf; Michael Ehrbar, Schaffhausen; Daniel Gaus, Baldegg; Sandro Graber, Mauensee; Rico John, Eiken; Siegfried Kühne, Valens; Thomas Lanz, Huttwil; Peter Leisibach, Inwil; Stephan Maurer, Bern; Dominic Schenkel, Wittenbach; Stefan Schnyder, Susten; Thomas Schwarz, Münchenstein; Daniel Truniger, Uetliburg SG; Curdin Tschuor, Rueun

Eidg. dipl. Schreinermeister

Christian Thomas Amacher, Lauterbrunnen; Erich Amgwerd, Goldau; Duosch Bezzola, Zernez; Martin Danuser, Herisau; Roman Fürer, St.Gallen; Tom Galler, Saanen; André Grüter, Ballwil; Pascal Huber, Altstätten SG; Markus Marti, Matt; Stefan Mehr, Oberkirch LU; Reto Meier, Chur; Mario Parpan, Valbella; Christian Popp, Altstätten SG; Florian Rölli, Altbüron; Andreas Schaad, Diegten; Pascal Schoch, Rikon; Urs Hungerbühler, Gossau SG.

Gestalterin im Handwerk mit eidg. Fachausweis

Tatjana Dünner, Weinfelden; Natascha Kehrli, Innerberg; Nicole Schoch, Zürich.

Handwerker/in in der Denkmalpflege

Marco Böckli, Zürich; Selina Gentinetta, Affoltern am Albis; Walter Keiser, Zug; Christian Schmid, Zürich.

mf

Veröffentlichung: 27. November 2014 / Ausgabe 48/2014

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